Frauen werden Lehrerin, Kindergärtnerin oder Kosmetikerin und Männer machen Karriere als Ingenieure oder gehen in die Werkstatt? Diese Zeiten und Denkweisen sind vorbei und die Berufswahl wird nicht mehr vom Geschlecht abhängig gemacht. Auch Argumente wie mangelnde Körperkraft ziehen nicht mehr, um Frauen aus den Werkstätten fernzuhalten. Denn auch bei Männern gilt: Wenn etwas Schweres bewegt wird, ist Teamwork gefragt. Zudem sind viele Tätigkeiten im Handwerk dank technischer Hilfsmittel längst nicht mehr so anstrengend wie früher.
Mehr Frauen zieht es ins Handwerk
Tatsächlich erkennen immer mehr Frauen ihre Chancen im Handwerk, auch wenn es sie öfter in andere Gewerke als das SHK-Handwerk zieht. Dabei gibt es gerade auch hier viele Möglichkeiten. So kann sich auf Bereiche spezialisieren, bei denen andere Fähigkeiten gefragt sind als körperliche Stärke. Dazu gehören unter anderem die Beratung von Kunden zu klimaschonenden Heizungskonzepten oder zu innovativen Smarthome-Konzepten.
Gespür für Ästhetik und Komfort
Zudem geht es nicht nur um Technik, sondern auch um Design. Wird ein neues Bad geplant, hat die SHK-Anlagenmechanikerin alles in der Hand: Sie plant und baut Bäder, die einwandfrei und sicher funktionieren, barrierefrei und auf dem neuesten Stand der Technik sind. Dazu gehört immer auch die Beratung zu praktischen und ästhetischen Fragen. Dann geht es um Ablageflächen und Einbauten, clevere Lichtinstallationen, schöne, pflegeleichte Oberflächen und elegante, funktionssichere Armaturen. Denn erst die Kombination aus Kompetenz und ästhetischem Gespür macht es möglich, ein echtes Traumbad wahr werden zu lassen.
Übrigens sind es auch auf Kundenseite immer häufiger Frauen, die technische Entscheidungen treffen. Sie akzeptieren weibliche Kompetenz in technischen Berufen und freuen sich, von Frauen im Handwerk auf Augenhöhe beraten zu werden.
Betriebe profitieren von Diversität
Auch die SHK-Betriebe profitieren in der Regel davon, Handwerkerinnen einzustellen, weiß Birgit Jünger vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima: „Wir können es uns als Branche nicht mehr leisten, über 50 Prozent der Bevölkerung nicht besser zu integrieren. Denn Vielfalt im Handwerk hat durchaus auch ökonomische Faktoren. Zahlreiche Studien belegen, dass Unternehmen wirtschaftlich besser performen, wenn sie Diversität und Inklusion im Betrieb umsetzen.“