Was Verbraucher wissen müssen
Sonderveröffentlichung

Sanitär-Innung Was Verbraucher wissen müssen

Sinnvolle Investition: Eine thermische Solaranlage kann 80 Prozent der Energie zur Warmwasserbereitung liefern. Foto: PR

29.10.2022

Sparen: Die Innung Sanitär-Heizung-Klima Reutlingen warnt davor, die Warmwassertemperatur zu stark abzusenken. Der Grund: In bestimmten Temperaturbereichen besteht die Gefahr, dass Keime sich vermehren.

Zur Sicherung der nationalen Energieversorgung hat das Bundeskabinett im August dieses Jahres Maßnahmen zur Energieeinsparung für die kommenden Heizperioden beschlossen.

Durch zwei Verordnungen, die auf dem Energiesicherungsgesetz basieren und sich sowohl an öffentliche Körperschaften, Unternehmen als auch private Haushalte richten, soll Energie im Gas- und Strombereich eingespart werden. Eine Verordnung mit kurzfristigen Maßnahmen gilt seit dem 1. September für die Dauer von sechs Monaten. Eine zweite Verordnung mit mittelfristigen Maßnahmen gilt seit Oktober für 24 Monate.

Die in den beiden Verordnungen zur Energieeinsparung beschriebenen Maßnahmen betreffen auch den Energieverbrauch zur Erwärmung von Trinkwasser. Zusätzlich zu den in den Verordnungen genannten Maßnahmen sind in den vergangenen Wochen Aussagen und Empfehlungen erschienen, die in Bezug auf die Temperatur von Warmwasser teilweise recht problematisch seien, wie die Experten der Innung Sanitär-Heizung-Klima Reutlingen betonen.

Aus energetischer Sicht wäre es zwar günstig, Warmwasser nur auf die Temperatur der Nutzung (35 bis 45 Grad Celsius) zu erwärmen, jedoch steige gerade in zentralen Trinkwasserspeichern in diesem Temperaturbereich das Risiko einer Gefährdung der Gesundheit der Verbraucher durch die Vermehrung von Legionellen innerhalb der Trinkwasser-Installation.

Legionellen sind weit verbreitete Umweltkeime und können teilweise tödlich verlaufende Lungenentzündungen hervorrufen, die so genannte Legionärskrankheit. Um die eigene Gesundheit nicht zu gefährden, empfiehlt der Obermeister der Innung Sanitär-Heizung-Klima Reutlingen, Joachim Stenzel, deshalb Folgendes: Kein Absenken der Trinkwarmwassertemperatur auf weniger als 60 Grad Celsius, kein vollständiges oder zeitweises Abschalten von Zirkulationspumpen, keine so genannten Legionellen-Schaltungen verwenden, kein zeitweises Abschalten der Trinkwassererwärmung.

Die so genannte Legionellen-Schaltung werde inzwischen nicht mehr empfohlen. Es könne damit nicht sichergestellt werden, dass das gesamte Rohrnetz erfasst wird. Über 60 Grad Celsius werde die Installation zu stark in Mitleidenschaft gezogen, so der Obermeister.

Duschen statt baden

Aus energetischer Sicht seien aber folgende Maßnahmen sinnvoll, die in jedem Haushalt umgesetzt werden könnten: So sei es sehr viel sparsamer, zu duschen statt zu baden. Joachim Stenzel empfiehlt, Kaltwasser statt Warmwasser zum Zähneputzen zu verwenden. Das gleiche gelte für die Hand- und Gesichtspflege. Außerdem rät der Reutlinger Innungs-Obermeister, in der Dusche einen Sparkopf mit sechs Litern/Minute zu installieren. Und: Obst und Gemüse sollte man nicht unter fließendem Wasser reinigen, sondern dafür eine Schüssel verwenden. So könne man das Wasser im Anschluss auch noch zum Blumengießen verwenden.

Wer Kosten und Energie sparen möchte, sollte darüber nachdenken, eine thermische Solaranlage aufs Hausdach zu setzen. Denn eine solche Anlage kann 80 Prozent der Energie zur Warmwasserbereitung liefern. Richtig dimensioniert kann die Solaranlage zudem zur Heizungsunterstützung beitragen.

Eine Installation, die sich lohnt, schließlich liefert die Sonne ihre Wärme kostenlos. Solaranlagen werden im Übrigen von der BAFA gefördert, der Innungsfachbetrieb berät Interessenten sowohl in Sachen Förderung als auch über die verschiedenen Solaranlagen und deren Installation. pm