Von Patricia Jeanette Moser
Gosbach. „Wir sind ein regionaler Schlosser-Handwerksbetrieb und unser Betätigungsfeld ist die klassische Bauschlosserei“, sagt Thomas Weimper. Der Wiesensteiger ist mit dem Betrieb aufgewachsen. Sein Vater Paul Weimper gründete gemeinsam mit Erhard Baumann im Jahr 1969 die Schlosserei Weimper und Baumann. Die Werkstatt befand sich zunächst in einer umgebauten Scheune in der Drackensteiner Straße 59 in Gosbach. 1978 folgten die Gründung der GmbH sowie der Bau der Werkstatt in der Hofweiherstraße 6 in Gosbach.
Gefertigt werden in der Schlosserei Geländer, Edelstahlarbeiten, Treppen, Tore, Vordächer und kleinere Stahlkonstruktionen wie Carports und Stahlbalkone. „Und wenn mal der Metallbügel am Rasenmäher abbricht, dann schweißen wir den auch wieder hin“, erklärt Steven Fahrion. Der 35-Jährige ist seit 18 Jahren bei Weimper und Baumann beschäftigt. Das junge Team der Schlosserei besteht weiter aus Hannes Pehl (26 Jahre), der seit zehn Jahren dabei ist, und dem 18-jährigen Tino Lunardi, der sich derzeit im dritten Ausbildungsjahr befindet. Der 48-jährige Firmenchef hat die Geschäftsleitung 2003 übernommen, indem er die Geschäftsanteile von Erhard Baumann gekauft hat. 2008 ging Baumann in den Ruhestand. Paul Weimper folgte ihm 2009 in die Rente.
Aufträge aus der Region
Aus Tradition hat Thomas Weimper den Firmennamen so belassen, obwohl sich die Schlosserei heute allein in seinen Händen befindet. Sein 15-jähriger Sohn wird 2020 die Familientradition fortsetzen und den Beruf des Metallgestalters erlernen. Thomas Weimper lässt die Zügel vorerst locker und erwartet die Entscheidung des Sohnes erst, wenn er selbst um die 60 ist. Seine Zukunfts-Visionen sind Weimper allerdings klar. Die Betriebsgröße findet er ideal. Er und die beiden Facharbeiter, ein Auszubildender und die Gattin im Büro reichen personell für ihn aus. „Wir waren schon zu siebt, da war ich nur noch im Büro am Schreibtisch“, beschreibt der Firmenchef. Er packt aber lieber handwerklich mit an. Aufträge kommen vorwiegend aus der Region – von Kommunen, Architekten und Privatleuten.
„Wir machen alles, was es nicht von der Stange gibt“, sagt Thomas Weimper, der sich als örtlicher Dienstleister sieht. Übers Täle hinaus sieht man die Gosbacher Schlosserei auch im Unteren Filstal, Richtung Stuttgart, Kirchheim/Teck und Geislingen im Einsatz. Spezialwünsche werden gerne erfüllt, wie zum Beispiel spezielle Blumenkübel für den Degginger Gärtnereibetrieb Heilig.
Die Maschinenumgebung regionaler Handwerksbetriebe sowie die Maschinen selbst, zum Beispiel beim Kräuterhaus Sanct Bernhard, gehören ebenfalls zum handwerklichen Einsatzgebiet. 2015 wurde der Betrieb baulich erweitert und die Edelstahlbearbeitung in einen eigenen Bereich verlegt. Schweißen, Bohren und Sägen finden im modernen Firmengebäude im Hofweiher in Gosbach statt. Mit traditionellen und modernen Werkzeugen und Maschinen wird hier gleichermaßen gearbeitet. „Eine alte Bohrmaschine aus der Gründerzeit wurde von meinem Vater gekauft und bewährt sich bis heute“, erklärt Firmenchef Thomas Weimper. Er fühlt sich wohl im „Hofweiher“, wo auch die Dreherei Buck, Holzbau Fuchs und das Baugeschäft Schweizer, ihren Sitz haben. Ideale Verhältnisse im kleinen Industriegebiet herrschen hier untereinander. Gegenseitige Hilfe sei selbstverständlich, wie Thomas Weimper begeistert erwähnt. Die Schlosserei Weimper und Baumann blickt mit Stolz auf 50 Jahre Handwerkstradition zurück. Und positiv ist auch der Blick in die Zukunft gerichtet bei der Schlosserei Weimper und Baumann in Gosbach.