Geislinger Neuwiesen: Ein Familienbetrieb wird 50
Sonderveröffentlichung

Schreinerei Fetscher Geislinger Neuwiesen: Ein Familienbetrieb wird 50

Schreinerei Fetscher feiert Jubiläum: Betrieb freut sich auf die Zukunft mit Thomas und Moritz Fetscher in der dritten Generation und ist stolz auf den langjährigen Kundenstamm

Die Stimmung im Team der Schreinerei ist toll, alle arbeiten gerne miteinander zusammen. Foto: Claudia Burst

22.08.2024

Moritz Fetscher ist 27, hat im vergangenen Jahr seinen Meister als Schreiner gemacht und steht bereit, irgendwann in den kommenden Jahren den väterlichen Betrieb zu übernehmen. Sowohl sein 55-jähriger Vater Thomas als auch sein 76-jähriger Opa Dietmar Fetscher freuen sich über die Entscheidung des jungen Mannes. „Damit bleibt unser KnowHow aus den Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte erhalten“, sagt Dietmar Fetscher und Thomas Fetscher ergänzt: „All die gewachsenen Strukturen, auch zum langjährigen Kundenstamm, gehen so nahtlos auf die dritte Generation über.“ 

Als Dietmar Fetscher nach seiner Ausbildung zum Schreiner, dann zum Meister und schließlich zum Holztechniker, entschied, sich anfangs nebenberuflich, ab 1977 hauptberuflich selbstständig zu machen, war die Schreinerei Fetscher ein Einmannbetrieb am Tälesbahnhof. 

Inzwischen – seit Mitte der 90er Jahre – befindet sich der Schreinereifachbetrieb Fetscher in den Geislinger Neuwiesen mit drei Hallen auf mehr als 2000 Quadratmetern Fläche. Zum Mitarbeiter-Team der drei Männer gehören sechs Fachkräfte, von denen drei selber den Meisterbrief vorweisen können, und ein Azubi. Außerdem sorgt im Büro seit mehr als 25 Jahren Thomas Fetschers Ehefrau Antje dafür, dass alles reibungslos läuft. Im Dezember 2006 hat Thomas Fetscher die Geschäftsführung von seinem Vater übernommen. 

"All die gewachsenen Strukturen gehen nahtlos auf die dritte Generation über."

Thomas Fetscher, Schreiner

Dass es mit dem Schreinerbetrieb von Anfang an aufwärtsging, liegt nach Ansicht Dietmar Fetschers daran, „dass die Familie immer zusammengehalten hat!“ Schon seine Eltern hätten ihm am Anfang geholfen, „und bis heute helfen viele aus der Familie samstags mit oder auch mal abends, wenn’s eng wird. Wir sind bis heute ein richtiger Familienbetrieb.“ 

Moritz Fetscher ist, wie er sagt, in der Werkstatt der Schreinerei mit aufgewachsen. Nach der Schule wusste er, dass er Schreiner werden wollte – aber erst nach der Ausbildung in einer kleinen Möbelschreinerei in Hohenstaufen war ihm klar, dass er auch den Betrieb weiterführen will. Er arbeitete zwei Jahre zu Hause mit, absolvierte dann in Stuttgart die Meisterschule und bringt sich seitdem in allen Abteilungen ein. „Diese Vielseitigkeit gefällt mir“, sagt er in Bezug auf die Aufgaben im Büro, in der Produktion und in der Montage. Aber auch die Angebotspalette der Schreinerei sei vielseitig: Ladenbau, Innenausbau, Reparaturen oder auch Zulieferungen für die Industrie gehörten dazu. „Eigentlich machen wir alles außer Fenster.“ 

„Die Arbeit verändert sich auch sonst im Lauf der Zeit“, hat Dietmar Fetscher festgestellt. Statt Zimmerdecken mit Holz zu verkleiden – was er zu Beginn hauptsächlich getan hat – seien Schreinereien inzwischen Komplettanbieter, die Kundenvorstellungen ins Praktische umsetzten. War 1974 Holz der einzige Werkstoff, den Schreiner bearbeiteten, so werden inzwischen außerdem noch Kunststoffe in allen Variationen genauso verarbeitet wie Hartschaumplatten, Glas oder Alu.

"Die ganze Familie und die Mitarbeiter freuen sich auf die Zukunft."

„Außerdem braucht man für die moderne Möbelfertigung im Gegensatz zu den Anfängen meines Vaters heute große und teure Maschinen wie CNC-Maschinen, Kantenleimmaschinen oder Breitbandschleifmaschinen“, erwähnt Thomas Fetscher. Das sei oft ein Grund, dass junge Meister es sich nicht mehr leisten könnten, einen eigenen Betrieb zu gründen und die Zahl handwerklicher Schreinereien stark zurückgegangen sei.

Umso mehr freut sich die ganze Familie samt Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, dass auf Thomas Fetscher mit Moritz die dritte Generation folgt. Claudia Burst