Schöner geht`s kaum: Wer vom Bahnhof über den eleganten Busbahnhof mit all den Bäumen und schönen Sitzmöglichkeiten Richtung Uhlanddenkmal schlendert, biegt unweigerlich ab, wenn auch nur ein Fünkchen Zeit zu erübrigen ist: zum Café am See.
Die Aussicht dort auf den herrlichen Anlagenpark, frisch begrünt, neu strukturiert, mit frischem und historischem Baumbestand, Sitzmöglichkeiten ohne Ende und direkt am See gelegen, ist einfach herrlich.
Morgen, am Freitag, 26. April, wird nun auch das Highlight eingeweiht und in Betrieb genommen: das Wasserspiel auf der Seeterrasse. „Die Fontänen sind über im Boden eingelassene Sensoren steuerbar“, erklärt Projektleiterin Dr. Katrin Korth und ist sich sicher: „Die Kids werden schnell herausfinden, wo sie sind!“ Die Wasserspiele werden nun täglich von 10 bis 22 Uhr in Betrieb sein.
Ab 13 Uhr spielen morgen die Louisiana Funky Buds, gegen 14 Uhr wird Oberbürgermeister Boris Palmer Terrasse und Park an die Tübinger Bevölkerung übergeben, ab 15 Uhr spielt das Duo Bee n`K.
Der Anlagenpark Ost ist nicht wiederzuerkennen: „Hier ist ein Ort entstanden, den die Tübinger nicht vermisst haben, weil sie nicht gewusst haben, dass hier etwas so Schönes stattfinden kann“, schwärmt Katrin Korth. „Jetzt mag niemand diesen Ort mehr missen.“
Auf 800 Quadratmetern wurden neue Stauden angepflanzt. Die Beleuchtung ist insekten- und fledermausfreundlich und wird demnächst in Betrieb gehen. „Den alten Baumbestand konnten wir erhalten, obwohl die Bäume in einem schlechten Zustand sind“, so Korth. Ergänzt wurden sie um zahllose, bereits recht ansehnliche Bäume, unter denen sich demnächst zwölf Holzbänke und drei Holzliegen verteilen werden.
Die breiten Wege führen auf neuen Spuren durch den Park. Auf den niedrigen Betonmauern, die die Seeterrasse fassen, findet man neben frischen Rasenflächen holzbeplankte Sitzmöglichkeiten mit Blick auf den See, während nebenan die Wasserspiele plätschern.
Auch im See plätschert es wieder: Seit einigen Tagen ist die große Fontäne mitten im Wasser in Betrieb. „Wir können die Beleuchtung steuern“, erklärt Katrin Korth. „In aller Regel wird sie dezent sein. Nur zu besonderen Anlässen wählen wir knallige, passende Farben, das ist programmierbar.“
Die Arbeiten an Park und Seeterrasse liefen „wie am Schnürchen“, lässt die Projektleiterin wissen. „Die Unternehmen haben wahnsinnig gut gearbeitet“, lobt sie. Rund 4,3 Millionen Euro stecken drin, davon 2,5 Millionen Euro an Fördergeldern.
„Ich freu mich riesig“, sagt Katrin Korth, „dass Park und Café so schöne Orte geworden sind. Wir hoffen, dass die Bürgerinnen und Bürger das zu schätzen wissen.“
Café am See
„Das Café am See ist für uns ein Traum-Projekt“, erzählt Andrea Armbruster von zur Arbeit in Selbsthilfe (AiS). „Obwohl es ein Wahnsinn war, sich während Corona auf ein gastronomisches Projekt einzulassen.“ Es hat funktioniert, von Anfang an.
Hier ist alles regional und selbst gemacht, vom liebevoll zubereiteten Frühstück über Kuchen und Torten bis zum Essen – täglicher Mittagstisch inklusive. Die Säfte sind aus Streuobst – ein anderer Schwerpunkt des Cafés. Hier wird auf alle Bedürfnisse geachtet, die Atmosphäre ist herzlich und offen. Dass es ein inklusives Projekt ist, steht nie im Vordergrund. „Wir wollen unsere Leute in Arbeit bringen, das ist für uns das allerwichtigste“, lässt Andrea Armbruster wissen. Rund zehn der aktuell 55 Mitarbeitenden sind Menschen mit Behinderungen.
Wer das Café Pausa in Mössingen kennt, den Kastanienhof im Bodelshausen oder das Café Weitwinkel in Balingen, wird Parallelen sehen – sie alle gehören zur AiS. „Unsere Angebote basieren auf den Erfahrungen im Mössinger Café Pausa“, so Andrea Armbruster, „doch wir passen es an die jeweiligen Standorte an.“
Dank der deckenhohen Fenster rund um das Café hat man überall einen herrlichen Ausblick, ob auf den See, den Bahnhof oder den Busbahnhof. Im Außenbereich stehen bei schönem Wetter rund 80 Sitzplätze bereit. „Der See und der schöne Park sind ein Geschenk!“, freut sich Andrea Armbruster, „einen schöneren Standort gibt es nicht.“
Die Einrichtung ist hochwertig, ebenso Gläser und Geschirr. „Das muss einfach passen, die Gäste sollen sich wohl fühlen.“
Das tun sie – das Café ist bestens besucht an allen sieben Tagen der Woche, zahlreiche Stammgäste haben sich eingefunden, nicht zuletzt auch wegen des guten Essens.
Gekocht wird vor Ort. „Eine logistische Herausforderung“, weiß Betriebsleiterin Regina Gmelin. „Hier wird alles mit viel Liebe frisch zubereitet, unsere Produkte beziehen wir von Höfen und Produzenten aus Baden-Württemberg, vieles produzieren wir in unserer Manufaktur selbst.“
Zur Eröffnung der Seeterrasse wird es Häppchen mit selbstgemachten Aufstrichen geben. „Es ist das ´Go`in den Sommer“, freut sich Andrea Armbruster. Ghita Kramer-Höfer
Info
Die AIS hatte sich gemeinsam mit der Bruderhaus Diakonie und Habila – alles inklusive Träger– auf das neue Projekt am Tübinger Europaplatz beworben. Zusammen sind die drei Betreiber zuständig für Fahrradparken, -mieten,-reparatur- und -waschservice sowie für das Café am See.