Was haben Eckartshausen, Obersteinach, Unteraspach und Ruppertshofen gemein? Sie alle gehören seit der Gemeindereform vor 50 Jahren zur Stadt Ilshofen.

Die einen schlüpften bereitwillig unter die Fittiche der zukünftigen Mutter, so wie es die Ruppertshofener taten; andere taten es eher zähneknirschend. Unteraspach, so erzählt es Bürgermeister Martin Blessing, habe sich bis zuletzt gegen die Eingemeindung gesträubt. Die „Aschpicher“ wollten lieber zu Wolpertshausen gehören als zu Ilshofen, was aber schon geografisch ein Unding gewesen wäre. Eine teure Brücke hätte beide Ortsteile verbinden müssen. Und so hat das Ministerium die Dinge von oben herab geregelt.
Martin Blessing, Bürgermeister
Heute dürften die Unteraspacher zufrieden mit der geschichtlichen Fügung sein, schließlich hat die Stadt Ilshofen vor fünf Jahren ihr Freibad für 2,5 Millionen Euro saniert. Allein hätten sie das wohl in diesem Ausmaß nicht stemmen können. Nach 50 Jahren haben sich „die Wogen geglättet“, sagt Martin Blessing. Aber immer wieder sei es eine Ermessensfrage: Immer wieder müsse im Einzelfall entschieden werden, wo die Dörfer ihre Identität bewahren können und sollen und was nur zusammen im größeren Verbund funktioniere. Deshalb gehöre es auch heute noch zu seinen wichtigsten Aufgaben, integrativ zu wirken, sagt der Bürgermeister. Und genau aus diesem Grund leiste sich die Stadt dieses mehrtägige Jubiläumsfest am Wochenende, an dem alle Teilorte mitwirken und sich präsentieren können. Das hat der Gemeinderat so beschlossen und diesem gemeinsamen Anliegen sogar den angestammten Ostermarkt geopfert.

Zu den Höhepunkten zählt der Festabend am Samstag, 28. Juni, mit kurzweiligen Beiträgen von Vertretern aller Teilorte aller und guter Stimmung. Seinen Part dazu wird der Jubiläumschor einbringen, zu dem sich Sängerinnen und Sänger aus allen Ortsteilen zusammengefunden haben. Auch der Bürgermeister ist mit von der Partie, Ehrensache! Bis zu 50 Stimmen sollen sich gehörigen Respekt im Festzelt verschaffen. Das Akkordeonorchester Ilshofen begleitet schwungvoll den Chorauftritt. Und auch den Gottesdienst am Sonntag gestalten die Kirchengemeinden der Teilorte zusammen mit den Posaunenchören, gleichzeitig wird hier die Ökumene gepflegt.
Ein weiterer Grund zum Feiern ist auch das 50-Jahr-Jubiläum der Maria-Montessori-Schule.

Auch die Schulen feiern
Das „Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum“ wurde 1971 als Sonderschule vom Nachbarschaftsschulverband mit dem Ziel gegründet, ein differenziertes Bildungsangebot für die Schülerinnen und Schüler aus den einklassigen Dorfschulen anzubieten. Die Schule nahm am 20. April 1971 den Betrieb auf. Aber 2021 konnte wegen der Corona-Pandemie das Jubiläum nicht gefeiert werden. Deshalb nimmt sie nun den 40. Jahrestag der Namensgebung zum Anlass eines Jubiläumsfestes: Am Sonntag, 29. Juni, gibt es von 11.30 bis 15 Uhr einen Tag der offenen Tür mit verschiedenen Workshops, Aktionen und Aufführungen und schließlich, ab 16 Uhr, ein Begegnungskonzert von Hermann-Merz- und Maria Montessori-Schule in der Roland-Wurmthaler-Halle.
Programm für Jung und Alt
Das Konzert am Freitagabend mit der Partyband „The Cockroach“ soll die Jugend ansprechen, der Festabend am Samstag sei etwas „für alle Generationen“ und der Sonntag stehe ganz im Zeichen der Familien, sagt der Bürgermeister, der sich ein schönes, großes, friedliches Fest wünscht. Man sei auf viele Besucherinnen und Besucher eingerichtet und habe deshalb das Festzelt auf dem Festgelände Grauwespele aufgeschlagen. Und noch eines war dem Schultes wichtig: Damit auch die Vereine mitfeiern können, wurde die Bewirtung an ein professionelles Gastroteam abgegeben.
„Das Fest kostet uns was, aber weil alle partizipieren können, ist es das wert“, so der Bürgermeister. kere