In Söflingen rührt sich Vieles. Den Stadtteil zu beleben hat sich der Handel- und Gewerbeverein (HGV) auf die Fahnen geschrieben.
Schon über 30 Jahre ist der HGV aktiv für Söflingen, seit Mai dieses Jahres mit neuem Vorstand. „Söflingen als Stadtteil soll belebt bleiben und belebter werden. Auch für junge Leute“, bemerkt der neue Vorsitzende Lars Twelmeier mit Blick auf die Intentionen des Vorstands. So wurde etwa im Juli in der Kapellengasse 10 das „K10“ eröffnet. Hier können Kinder und Jugendliche ebenso wie Schulklassen für einen oder mehrere Tage eine kleine Ladenfläche zum symbolischen Preis bespielen und Second-Hand-Ware verkaufen. „Die Kinder können hier ausprobieren einen Laden zu betreiben“, meint Lars Twelmeier. „K10“ ist praktisch die Kleinform des vor einem Jahr eröffneten Concept-Stores „K14“, einem weiteren HGV-Projekt, das Söflingen bereichert - das Einjährige wurde mit einigen Aktionen, Unterhaltung und Party gefeiert. Der Concept Store bietet Handgefertigtes von Handwerkenden, Kreativen, Kunstschaffenden und Manufakturen, die quartalsweise Verkaufsfläche mieten können. Die Ideen für solche und andere Projekte kommt den HGV-Mitgliedern bei ihren gemeinsamen Treffen. Diese finden nun regelmäßig einmal im Monat in wechselnden Gastro-Betrieben statt. Schließlich fördert der Austausch eine aktive HGV-Gemeinschaft. „Uns ist wichtig, dass sich der HGV neuen Mitgliedern öffnet. Bei unseren monatlichen Treffen können sich auch Mitglieder anderen Mitgliedern präsentieren“, betont der Vorsitzende Twelmeier.
Der HGV ist aktuell intensiv mit den Planungen für die nächste Aktion beschäftigt: Am 15. Oktober ist der nächste verkaufsoffene Sonntag geplant.
Markttag in Söflingen
Tipp: Einmal freitags zur Marktzeit in Söflingen vorbeischauen. Jeden Freitag von 14 bis 18 Uhr ist Wochenmarkt im malerischen Klosterhof. Frisches von hier besorgen macht schon Laune, noch mehr, wenn es danach ein Eis oder ein kühlendes Getränk gibt - die Söflinger Gastronomie ist bekanntlich gut aufgestellt. Was außer Lebensmitteln noch in die Einkaufstasche soll, kann hier natürlich auch besorgt werden. Von Textilien über Bücher bis hin zu Geschenkartikeln lässt sich beim Bummel Alles entdecken.
In der Weststadt laufen die Fäden im Weststadthaus zusammen. Das Bürgerzentrum ist eine Begegnungs-und Veranstaltungsstätte für alle Menschen in der Ulmer Weststadt und Söflingen. Im Jahr 2000 eröffnet, hat der Verein AG West e.V. die Trägerschaft von der Stadt Ulm übertragen bekommen. Im Haus gibt es viele Veranstaltungen, angefangen von Kursen der Volkshochschule und Familienbildungsstätte über Beratungen bis hin zum regelmäßigen Mittagstisch.
Drinnen und draußen belebt
Der Platz vor dem Weststadthaus ist gleichfalls beliebter Treffpunkt für die Weststadtler. Seit 2021 gibt es immer dienstags von 14 bis 18 Uhr einen Wochenmarkt, der auch Besucher aus anderen Stadtteilen anzieht. Kinder genießen beim Marktbesuch gerne das Wasserspiel. Zudem macht es Laune und das nicht nur zur Marktzeit - im Café „Kaffeezeit“ des Weststadthauses einen Kaffee oder eine Erfrischung einzunehmen. Von Kultur bis Natur: Die AG West hält einige Projekte am Laufen, die Menschen zusammenbringen. Am Rande der Stadt im Grünen liegt die Jugendfarm, die mit den vielen Tieren Anziehungspunkt für Kinder und Jugendliche ist. „Die Jugendfarm Ulm ist ein Aktivspielplatz mit Tierhaltung unter pädagogischer Betreuung. Auf der Jugendfarm - kurz „Jufa“ - leben Pferde, ein Esel, Ziegen, Schafe, Hasen, Hühner, Schweine und eine Katze. Die Kinder füttern und pflegen die Tiere und misten auch die Ställe aus. Auf dem Reitplatz finden Reitunterricht, Turniere - auch mit den Schafen und Ziegen - und Feste statt“, lädt die Internetseite der Jugendfarm ein.
In urbane Kultur eintauchen heißt es im Kunstpool am Ehinger Tor auf dem Haltestellengelände. Hier laufen immer wieder wechselnde Ausstellungen. Die einen gehen bewusst hin, um die Exponate anzusehen, andere schauen herein, wenn sie gerade auf den Bus oder die Straßenbahn warten. Bis zum 19. August läuft hier die Ausstellung „Soft Sculptures“ von Anja Demuth - plastische und installative Arbeiten werden dabei durch Malerei ergänzt. Inmitten des Ehinger Tors befindet sich außer dem Kunstpool auch der Buchtauschpavillon der AG West.
Ganz in der Nähe, im Dichterviertel, betreibt der Verein einen Quartiersgarten und das Café Blau. Wie das Café Canapé in der Söflinger Straße ist es ein niederschwelliger Treff, wo auch Menschen ohne dicken Geldbeutel einkehren können. Nicht zuletzt betreibt die AG West das Kaufhaus Siegle-Haus der Dinge, das neben einem Angebot für Menschen mit wenig Geld auch nachhaltige Produkte bereithält. Petra Starzmann