Söflingen: Eine sommerliche Idylle
Sonderveröffentlichung

Söflingen und der Ulmer Westen Söflingen: Eine sommerliche Idylle

Bei einem Spaziergang durch Söflingen kann man vieles entdecken, was von der Geschichte Söflingens erzählt. Wie z.B. die Leonhardskapelle, das Klarissenkloster St. Elisabeth und vieles mehr.

1. Ein Spaziergang durch den Stadtteil Söflingen: Einblicke in die Historie, Erholung im Klosterhof an der Blau und nicht zuletzt Stärkung am Gemeindeplatz. Fotos: Petra Starzmann

07.08.2024

Die Leonhard-Kapelle (Abb. 4) beim Söflinger Friedhof wurde 1490 als Filialkapelle der Ulmer Pfarrkirche geweiht. Ein Zeugnis dafür, dass Söflingen schon immer auf eine Art mit Ulm verbunden war. Dennoch war Söflingen schließlich ein selbstständiges Pfarrdorf, das um 1900 rund 400 Einwohner zählte. 1905 folgte die Eingemeindung. Noch heute haben die Söflinger ihr eigenes Selbstbewusstsein, was wohl auf die Klosterzeiten zurückgeht. 

Das Klarissenkloster St. Elisabeth wurde um 1239 gegründet – es war das erste deutsche Klarissenkloster. 1258 schenkte Graf Hartmann IV. von Dillingen seine Besitzungen in Söflingen den Klarissen. Durch An- und Verkäufe von Ländereien und Höfen sicherten sich die Nonnen ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit. Die Klosterkirche wurde 1687 bis 1693 neu erbaut (Mariä Himmelfahrt: Abb. 5) 

Das Kloster hatte mehrere Brunnenwerke, dabei bewegten Wasserräder die Pumpen. Heute noch ist ein Wasserrad im Klosterhof zu sehen – eine idyllische Szenerie. Von der „Söflinger Stampfe“ (Abb. 3) kündet ein Wasserrad in der Blau Richtung Blaustein. Bei der Söflinger Stampfe handelt sich um ein restauriertes Kultur- und Industriedenkmal. Es erinnert an die jahrhundertelange Nutzung der Wasserkraft des Blaukanals, nach den Klarissen durch Handwerksbetriebe, auch der „Stampfe“. In ihr wurde im Blautal gebrochener Kalk zerstampft. „Die Söflinger Stampfe war der Ur-Standort der Zementwerke Schwenk“, informiert eine Info-Tafel beim Wasserrad. Im Klosterhof haben Söflinger und Söflingerinnen sowie alle Söflingen-Besucher die Gelegenheit, das Flüsschen Blau ganz ohne wirtschaftliche Nutzung – einfach zum Spaß – zu erleben. Das flache befestigte Ufer trägt hier zur Aufenthaltsqualität bei und ist besonders beliebt bei Kindern und auch Hunden (Abb. 1). 

Beliebter Treffpunkt

Wasser fließt auch im Brunnen auf dem Gemeindeplatz. Der sogenannte Meinloh-Brunnen wurde 1971 eingeweiht. Der Name geht zurück auf Meinloh von Sevelingen. Um das Ende des 12. Jahrhunderts lebte er hier und gilt übrigens als ältester schwäbischer Minnesänger. Der Söflinger Gemeindeplatz mit seiner Gastronomie ist beliebter Treffpunkt (Abb. 2). Nach dem Söflinger Sommer freuen sich die Söflinger schon auf die nächsten Programmpunkte im Festkalender, die von örtlichen Vereinen organisiert werden. Während der Söflinger Kirchweih von 18. bis 21. Oktober ist der verkaufsoffene Sonntag am 20. Oktober. Am 11. November erwartet Groß und Klein wieder eine stimmungsvolle Martinsfeier im Meinloh-Forum. Am 17. November lädt der Krippenverein zum Tag der offenen Tür in die alte Meinloh-Grundschule ein. Am 22. Dezember gibt es einen Festgottesdienst in der Christuskirche (Abb. 6), die vor 125 Jahren erbaut wurde. Treffpunkte sind in der kalten Jahreszeit wieder die Glühweinhütte auf dem Gemeindeplatz und das Winterwunder in der Kronenbrauerei. Petra Starzmann