Fünf Stunden reine Fahrt
Eine Fahrt sollte auch mit Unterbrechungen nicht länger als fünf Stunden am Tag dauern, so der Auto Club Europa (ACE). Wichtig sind regelmäßige Pausen – gerade bei Reisen mit Kindern. Und beim Stopp am Rastplatz tut dann nicht nur Kindern ein wenig Bewegung gut, um Verspannungen vorzubeugen und fit zu bleiben.
Am besten parkt man das Auto dafür im Schatten, damit es sich nicht aufheizt. Dabei kann es helfen, die Armaturen mit einem hellen Tuch abzudecken. Wenn es einen Spielplatz am Rastplatz gibt, können sich die Kinder austoben. Als Alternative empfiehlt das Online-Reisemagazin „Kidsaway“ ein Springseil und Gummitwist, welches im Gepäck kaum Platz einnimmt. Ballspiele können hingegen gefährlich sein.
Vor der Reise ist es schlau, weder hungrig noch mit einem zu vollen Magen zu starten. Das kann auch Reiseübelkeit vorbeugen. Gesunde Kleinigkeiten wie Obstschnitze sind sinnvoll für unterwegs und verursachen wenig Müll. Wichtig ist: Immer genug trinken, am besten Wasser oder Tee.
Wem schlecht wird, sollte einen sich nicht bewegenden Punkt am Horizont fixieren. Dadurch beruhigt sich der Magen wieder. Dennoch sollten Spuckbeutel und Papiertücher immer mit ins Handgepäck. Am Steuer sollte man essen und trinken vermeiden, damit beide Hände am Lenkrad sind und die volle Aufmerksamkeit dem Straßengeschehen gilt.
Wer lange im Auto sitzt, sollte es sich gemütlich machen. Entsprechend sollte auch die Kleidung nicht unbequem sein. Gut eignet sich luftige, nicht einengende und schweißabsorbierende Bekleidung aus Baumwolle. Auch auf verschiedene Temperaturen sollte man sich vorbereiten, etwa wenn im Stau die Sonne unbarmherzig aufs Autodach brennt, so der ADAC. Schlau sind auch griffbereite Extra-Kleidungsstücke, falls sich die Kinder bekleckern oder übergeben.
Vor großer Langeweile können Radio, Hörbücher, Musik sowie gemeinsame Ratespiele bewahren und ein nettes Reiseklima schaffen. Klassische Spiele sind nicht zu empfehlen, da Spielsteine schnell in den Sitzritzen verschwinden. Als Alternative empfehlen die Verkehrsexperten vom ADAC, kleine magnetische Reise-Brettspiele einzupacken. Aber Vorsicht: Die Spiele sollten nicht über längere Zeit vom Hinausschauen abhalten, da sonst Übelkeit droht. Vom Lesen während der Fahrt wird deshalb abgeraten.
Auch wenn es bei der Sommerhitze verführerisch ist: Die Klimaanlage stellt man besser nicht zu kalt ein. Der ACE rät, nicht mehr als sechs Grad Unterschied zwischen der Außen- und Innentemperatur einzustellen. Dadurch wird der Kreislauf nach dem Aussteigen nicht so stark belastet. Um Erkältungen und einen steifen Nacken zu vermeiden, sollte die kühle Luft der Düsen nicht direkt auf den Körper gerichtet werden.
Mit geschickter Planung kann auch eine lange Fahrt zur Freude werden. Laut ADAC könnte ein Reisetag mit Kindern in etwa so aussehen:
9 Uhr: Abreise nach gemütlichem Frühstück, das Gepäck wurde am besten schon am Vorabend verstaut. 10.30 Uhr: Erster Stopp am Rastplatz mit kleiner Erfrischung und einmal richtig herumtoben. 11.30 Uhr: Besuch eines kinderfreundlichen Gasthofs für das Mittagessen, danach ein Spaziergang. 14 Uhr: Abfahrt mit Nickerchen für den Nachwuchs. 16 Uhr: Runter von der Autobahn und etwas Sightseeing, wenn möglich wieder mit kleinem Spaziergang. 17 Uhr: Start zur letzten Etappe, um 18.30 Uhr sollte dann das Tagesziel erreicht sein. Verena Maria Schurr, dpa
Flexibel, mobil, unabhängig
Reisen Urlaub mit dem Wohnmobil wird immer beliebter. Anfänger sollten einige Dinge beachten.
Flexibilität und Unabhängigkeit: Urlaub mit dem Wohnmobil liegt gerade in Zeiten der Pandemie hoch im Kurs. Ein wenig Vorbereitung verhindert einige Anfängerfehler und manch teure Lektion. Und: Urlaub mit dem Wohnmobil verbinden viele Menschen mit dem Gefühl von Freiheit und Urlaub fern der Massen. Man ist flexibel und kann spontan entscheiden, wohin die Reise gehen und Aufenthalt gemacht werden soll.
Damit der Ausflug nicht an einer niedrigen Unterführung oder einer engen Küstenstraße endet, schreibt man sich vor der Abfahrt besser Breite, Höhe und Länge des Fahrzeugs auf einen Zettel. Denn diese Maße hat man nicht unbedingt im Kopf. Deshalb rät der Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger (BVS) zu dieser Merkhilfe.
Mit dem Wissen über die genauen Fahrzeugmaße können bei Unterführungen, Brücken, Tunneln oder Fähren die Durchfahrtmöglichkeiten besser abgeschätzt werden. Anfängern empfiehlt der BVS die Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining. Denn insbesondere beim Bremsen und beim Spurwechsel unterscheiden sich Wohnmobile vom gewohnten Pkw.
Auch wichtig: Das zulässige Gesamtgewicht. Gerade bei Reisemobilen für Führerscheinklasse B mit maximal 3,5 Tonnen Gesamtgewicht ist oft nicht mehr viel Spielmasse für schwere Zuladung. Passagiere, Gepäck und Proviant können schnell die Obergrenze sprengen. Überladene Wohnmobile sind nicht nur ein Sicherheitsrisiko. Wird man im Urlaubsland erwischt und gewogen, kann das teuer werden. dpa