Milde Temperaturen und viele Sonnenstunden locken Motorradfahrer wieder auf die Straße. Schwere Unfälle überschatten jedoch leider nur allzu oft die Freude über den Start in die Motorradsaison. Zu schnelles Fahren gilt dafür als Hauptursache. Hinzu kommt: Auto-, Motorrad- und auch Fahrradfahrer müssen sich nach den Wintermonaten erst wieder aneinander gewöhnen. „Defensiv und vorausschauend fahren ist das A und O“, erklärt Experte Frank Höher vom ADAC Nordrhein.
Aufgrund der schmalen Silhouette sind Motorradfahrer für andere Verkehrsteilnehmer gerade beim Abbiegen oft schlecht sichtbar. Höher empfiehlt, Blickkontakt zu Pkw-Fahrern zu suchen. Ebenfalls wichtig: Immer bremsbereit sein, in Kurven Abstand zum Mittelstreifen halten und die Geschwindigkeit stets dem Streckenverlauf, der Verkehrsdichte und dem eigenen Können anpassen. „Besonders gefährlich sind auch nicht behobene Fahrbahnschäden, Rollsplitt sowie morgendliche Glätte nach einer frostigen Nacht“, weiß Höher.
Bitte mehr Partnerschaft
Der Fachmann des ADAC Nordrhein sieht aber auch die Autofahrer in der Pflicht, die das Tempo der Motorräder häufig unterschätzen: „Mehr Partnerschaftlichkeit und eine defensive Fahrweise können viele potenzielle Unfallsituationen entschärfen und Kollisionen verhindern.“
Höher rät außerdem dazu, den Fitness-Aspekt beim Motorradfahren nicht zu unterschätzen.„Es macht Sinn, mit kürzeren Fahrten auf sicherem Terrain wieder einzusteigen. Außerdem lässt sich die Kondition durch gezieltes Training wieder aufbauen.“ Genauso wichtig ist ein Technik-Check der Maschine: Reifendruck und -profil, Bremsen, Licht, Motoröl, Kühlmittel und Antrieb sollten vor der ersten Fahrt kontrolliert werden.
Zur unverzichtbaren Motorrad-Kleidung gehören eine Helm, Handschuhe, Kombi mit Protektoren, Motorradstiefel und Nierengurt. Reflexionsstreifen an der Kleidung schaffen eine bessere Sichtbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer.