„Wir sind auf der Zielgeraden“, so Martin Maier vom Business-Park Göppingen
Sonderveröffentlichung

Stauferpark aktuell „Wir sind auf der Zielgeraden“, so Martin Maier vom Business-Park Göppingen

Der Wandel vom Militärgelände in einen modernen Stadteil mit Gewerbegebiet, Wohnflächen und Freizeitmöglichkeiten ist fast abgeschlossen. Dennoch geht die Entwicklung der früheren „Cooke Barracks“ stetig weiter.

Die Manfred-Wörner-Straße wurde neu gestaltet – nun sind Radfahrer und Fußgänger sicherer unterwegs. Auch die Umgebung wurde aufgewertet. Foto: Jürgen Desiderio

09.07.2022

Der Stauferpark hat sich in den vergangenen Jahren weiter verändert. Die optisch markanteste Neuerung ist dann auch gleich die Einfahrt in das Gewerbegebiet, wo nun ein Kreisel den Verkehr leitet. Die Straßen sind breiter geworden – auch Radfahrer und Fußgänger sind nun noch sicherer unterwegs. Rund um die Werfthalle, die bis September vergangenen Jahres als Kreisimpfzentrum genutzt wurde, ist in den Pandemie-Monaten die lange geplante Chaussee gebaut worden. Nun sind die Arbeiten seit einiger Zeit bereits beendet. An anderen Stellen haben sie dagegen noch nicht begonnen, auch wenn manche Projekte ebenfalls bereits längst geplant waren. „Wir haben kurz vor Corona einige Grundstücke verkauft, auf denen mittlerweile eigentlich schon die Bagger hätten loslegen sollen“, erinnert sich Martin Maier von der Business-Park Göppingen GmbH, die für die Grundstücksverwaltung und -verkäufe im Stauferpark zuständig ist. Die Firmen mussten aber in den vergangenen Monaten auf die Bremse treten, wie er berichtet. Aber aufgehoben sei nicht aufgeschoben. Die Firmen, die sich im Stauferpark ansiedeln wollen, halten freilich an ihren Plänen fest. Denn: „Wir sind auf der Zielgeraden bei der Konversion des ehemaligen Militärgebiets“, erklärt Martin Maier. Das bedeutet: Es gibt kaum noch Flächen, die meisten Grundstücke sind verkauft, nur noch wenige Grundstücke sind verfügbar.

Ohne Gewerbeflächen steht die Hohenstaufenstadt künftig aber nicht da. Auf dem ehemaligen Boehringer-Areal im Westen von Göppingen entstehen neue Flächen. So können Unternehmen in der Stadt gehalten werden, weil es insgesamt ein attraktives Angebot an Gewerbeflächen gibt. Für die Wirtschaftskraft der Stadt ist das enorm wichtig. Allgemein muss man die Gewerbeflächen in der Stadt wohl als ein Gesamtpaket stehen, das in Bewegung ist. Das sieht man beispielsweise an den Büroflächen in den beiden Business-Häusern im Stauferpark, die von der Business-Park-Gesellschaft vermarktet werden. Langjährige Mieter finden hier Erweiterungsmöglichkeiten oder können ihren Platz an den aktuellen Bedarf reduzieren. Andere kommen hinzu, jene, die bisher an anderen Standorten waren, können expandieren. Auch wer bisher an anderen Standorten in oder außerhalb der Hohenstaufenstadt ihre Büros haben, finden Raum für ihre Zukunft. „Dieser Dynamik tragen wir mit neuen Projekten und Möglichkeiten Rechnung“, erklärt Martin Maier, der in Personalunion auch für den städtischen Eigenbetrieb „Baulandentwicklung Göppingen (BEG)“ zuständig ist. In neuem Glanz soll bald auch wieder die Alte Wache erstrahlen. „Wir machen einen Ideenwettbewerb, wie dieses historische Gebäude künftig genutzt werden könnte“, erklärt Martin Maier. Er wünscht sich am Entrée des Stauferparks eine durchaus frequentierte Nutzung der Immobilie.

Stauferpark ist pulsierender Stadtteil

Der ehemalige Militärflughafen hat sich in den vergangenen knapp 30 Jahren zu einem pulsierenden Stadtteil entwickelt, dessen einst erdachter Dreiklang „Wohnen, Arbeiten, Freizeit“ bis heute aufgegangen ist – wenn auch aktuell noch auf einem großen Schwerpunkt auf dem „Arbeiten“. Immerhin sind hier in den vergangenen Jahren mehr als 1000 Arbeitsplätze entstanden. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Stauferpark im Stundentakt erreichbar, auch am Wochenende gibt es gute Verbindungen. Wer mit dem Pkw kommt, der findet in der Regel einen Parkplatz und die Gewerbeflächen sind großzügig gestaltet. Großzügig sind auch die Grünflächen, die immer wieder bewusst geplant wurden und ein ganz besonderes Flair ausmachen. Dass dann und wann Schafe auf den Wiesen zwischen den Backenbrechern der Firma Kleemann und den Bürogebäuden weiden, ist sinnbildlich für die Mischung aus bodenständiger Infrastruktur und innovativen Unternehmen. Marin Maier ist sich sicher: Auch in den nächsten Jahren wird sich der Stauferpark weiter entwickeln. Durch dynamische Entwicklungen in der Weltwirtschaft müssen die Unternehmen zum Teil schnell reagieren und auch beim Flächenbedarf rasch anpassen können. Gut, dass die Stadt Göppingen hier mit Weitblick entsprechende Möglichkeiten geschaffen hat und auch in Zukunft schafft.

"Bauprojekte von einigen Unternehmen haben sich etwas verzögert."
Martin Maier, Business-Park Gesellschaft

Im Bereich der Gewerbeflächen ist die Ziellinie im Stauferpark längst im Blick. Durch die Veräußerung der Bauplätze ist ein Teil der Investitionen wieder zurückgeflossen. Bei den Wohnbauflächen hat man noch nicht zum Endspurt angesetzt – ganz bewusst. Auch wenn diese Flächen einen bedeutenden Teil zur Refinanzierung beitragen, ist die Vermarktung noch nicht in Sicht. Noch hat der Golfpark seine Anlage dort, wo in ferner Zukunft Wohnflächen geplant sind. Aktuell steht das Thema nicht auf der Agenda von Martin Maier und seinem Team. Die Fans des Golfsports können sowohl auch in den nächsten Jahren ihrem Hobby nachgehen und im Stauferpark ihre Freizeit verbringen. Constantin Fetzer

Abzug der US-Army vor 30 Jahren

Flugplatz
21 Meter breit und 769 Meter lang war die Start- und Landebahn des Flugplatzes, der fast fünf Jahrzehnte lang genutzt wurde.  Seine Geschichte begann 1926 mit ziviler Luftfahrt – vor allem touristische. Busunternehmer Carl Hommel hatte einst die Idee, dafür in der Hohenstaufenstadt ein entsprechendes Angebot zu schaffen.

Fliegerhorst
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs endete die Zeit der zivilen Luftfahrt. Die Nationalsozialisten bauten das Areal zu einem Fliegerhorst mit kriegerischem Auftrag um.

US-Army
Im April 1945 übernehmen die US-Amerikaner als Besatzungsmacht den Flugplatz und nutzen sie künftig unter dem Namen „Cooke Barracks“. Im Schnitt waren bis zu 3000 amerikanische Soldaten dort stationiert. Mit dem Ende des „Kalten Kriegs“ zogen die US-Streitkräfte 1992 ab. Erst 1996 konnte die Stadt Göppingen das rund 128 Hektar große Gelände zurückkaufen – für rund 8,2 Millionen Mark (rund 4,2 Millionen Euro) und wird „Stauferpark“ genannt.