Die Steuerberatungskanzlei Rüdiger Endermann mit Sitz in Blaubeuren-Weiler ist seit 1. Juli Teil der ETL-Gruppe, Deutschlands größter Steuerberatungsgruppe. „Wir freuen uns sehr, jetzt Teil der größten Steuerberatungsgruppe Deutschlands zu sein und damit das Wachstum unserer Kanzlei zu beschleunigen“, sagt Steuerberater Rüdiger Endermann, einer der Gründer von ETL Endermann, Knoll & Kollegen Steuerberatungsgesellschaft in Blaubeuren. Ein weiterer Kanzleistandort ist in Biberach. Verteilt auf beide Standorte beschäftigt die neu gegründete Gesellschaft knapp 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
„Wir stellen uns für die Zukunft auf“, erläutert Endermann. Künftig werde es kaum mehr möglich sein, eine große Steuerberatungskanzlei alleine zu führen. Das liege einerseits an der zunehmenden Zahl an Mandanten, bei denen schwierige Beratungsthemen angegangen werden müssen, wie beispielsweise die Übergabe des eigenen Unternehmens auf die nächste Generation. Andererseits würden sich grundsätzlich die rechtlichen Vorgaben schnell verändern, würden steuerliche, rechtliche oder wirtschaftliche Fragen komplizierter und aufwändiger zu bearbeiten, resümiert der Steuerberater. „Die Welt wird immer komplexer.“
Optimale Beratung erfordere daher mehr denn je, fundiertes Detailwissen aus verschiedenen Fachgebieten zielgerichtet zu kombinieren, sagt Endermann. Da sei es gut, sich breit aufzustellen mit Hilfe vieler Kollegen, die Spezialisten seien auf unterschiedlichsten Fachgebieten. Die Mandanten könnten davon profitieren, weil ihnen so eine umfassendere Beratung der Mandanten geboten werde, die alles aus der Hand einer einzigen Kanzlei anbiete.
Wenn beispielsweise das Unternehmen eines Mandanten Geschäfte in einer neuen Niederlassung in London abwickeln wolle und Beratung brauche, könne sich ein einzelner Steuerberater kaum in angemessener Zeit gründlich in das fremde englische Rechts- und Steuersystem einarbeiten. Das ETL-Netzwerk habe jedoch Experten für so ein Thema parat, die es auf Anfrage der Kanzlei schnell bearbeiten könnten, beschreibt Endermanns neuer Geschäftspartner Harald Knoll einen der Vorteile der neuen Firma.
Mehr technische Effizienz
Hinzu komme, dass in der großen Gruppe beispielsweise auch effizienter in Techniken investiert werden könnte: „Wir sind zum Beispiel beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz recht weit.“ Aber in ein paar Jahren würden KI-Buchungszentren viele Arbeiten für Mandanten selbständig übernehmen, meint Knoll. „Den Aufbau solcher Buchungszentren könnten wir als Einzelkämpfer gar nicht stemmen.“ Durch die Zusammenarbeit mit der ETL-Gruppe könne es auch leichter werden, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen oder später einen Nachfolger für die Kanzlei.