Handwerkskunst: Die Spezialisten vom Fach
Sonderveröffentlichung

Stuckateur-Innung Handwerkskunst: Die Spezialisten vom Fach

Stuckateure geben Häusern und Räumen ihr individuelles Aussehen. Tätig sind sie sowohl im Neubau als auch in der Denkmalpflege.

Stuckateure arbeiten im Neubau, sind aber auch in der Foto: dpa/Philipp von Ditfurth Denkmalpflege tätig.

08.05.2023

Ohne das Können und die Handwerkskunst von Stuckateuren sähe es in deutschen Städten wohl eher trist aus. Denn Stuckateure und Stuckateurinnen geben Häusern und Räumen ihr individuelles Aussehen, sei es im Innenausbau oder bei der Arbeit an der Fassade.

Der Stuckateur von heute muss vieles können. Seine Tätigkeit ist eine wichtige Schnittstelle im Baugeschehen. Er veredelt den Rohbau und sorgt für die Nutzbarkeit und Wohnlichkeit. Seine Aufgaben sind vielgestaltig: Der Umgang mit den Materialien wie Putze für Innen und Außen, Dämmstoffen, Farben und Platten und das Bedienen von Maschinen erfordern handwerkliches Geschick und technisches Verständnis. Wärmeschutz, Feuchteschutz, Schallschutz und Raumakustik verlangen bauphysikalische Kenntnisse.

Stuckateure verputzen Rohbauten, bauen leichte Trennwände aus Metallprofilen und Gipskartonplatten ein, montieren Fertigteildecken und -wände oder Fassadenverkleidungen. Dabei bringen sie auch Dämmmaterialien zum Schallschutz oder zur Wärmedämmung an.

Stuckateure sind auch Gestalter und Künstler, die mit Kreativität und Stilgefühl überzeugen. Fassaden und teilweise auch Innenwände oder Decken schmücken sie mit Stuckarbeiten wie Gesimsen, Rosetten oder Säulenkapitellen. Dabei arbeiten sie nicht nur an Neubauten mit, sondern renovieren und restaurieren auch Altbauten. Eine wichtige Tätigkeit, denn so kann wertvolle Altbausubstanz mit ihrem unvergleichlichen Schmuck erhalten oder rekonstruiert werden.

Sorgfältige Arbeitsweise

Die Ausbildung zum Stuckateur dauert in der Regel drei Jahre, sie findet im Handwerksbetrieb und in der Berufsschule statt, Zugangsvoraussetzung ist mindestens der Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Schulabschluss.

Stuckateure arbeiten mit bauspezifischen Geräten und Maschinen ebenso wie mit typischen Handwerkzeugen. Sie sind auf wechselnden Baustellen tätig – mal im Freien, mal in Gebäuden und oft in luftigen Höhen auf Gerüsten und Arbeitsplattformen.

Um bestmögliche Arbeitsergebnisse zu erzielen, ist eine sorgfältige und exakte Arbeitsweise erforderlich. Für den Entwurf und das Anbringen von Stuckelementen sind Geschicklichkeit, ein gutes Auge sowie Sinn für Ästhetik notwendig. Stuckateure sind in Handwerksbetrieben ebenso tätig wie in industriellen Ausbaubetrieben beziehungsweise in den Bereichen Fassaden- und Trockenbau. Sie arbeiten in Restaurierungswerkstätten, bei Betreibern historischer Stätten oder sind beschäftigt bei Kirchenbauämtern sowie Ämtern für Denkmalpflege.

Wer eine Ausbildung zum Stuckateur durchläuft, hat beste Jobaussichten, die Fachleute sind im Land und international gefragt. Außerdem gibt es zahlreiche Karrieremöglichkeiten. Zum einen kann man den Meister ablegen und sich mit einem eigenen Betrieb selbstständig machen. Daneben besteht aber auch die Möglichkeit zu Aus- und Weiterbildung – zum Beispiel als Techniker in der Fachrichtung Ausbau. Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen.

Und: Auch das Stuckateurhandwerk geht mit der Zeit, die Digitalisierung eröffnet die Chance, sich mit modernen Technologien, Verfahren oder Systemen zu befassen – etwa dem 3-D-Druck, 3-D-Laserscanning, Apps für Planung und Aufmaß oder der Augmented-Reality-Visualisierung. pm