Bürgermeister von Sulzbach-Laufen: „Wir ziehen alle gemeinsam an einem Strang“
Sonderveröffentlichung

Sulzbach-Laufen Bürgermeister von Sulzbach-Laufen: „Wir ziehen alle gemeinsam an einem Strang“

Die Gemeinde Sulzbach-Laufen blickt heute auf eine Erfolgsgeschichte zurück. Dabei war die Zusammenlegung, die am 15. Juli 1971 besiegelt wurde, mit einigen Hindernissen verbunden. So gab es zunächst Widerstände in der Bevölkerung.

Die idyllisch gelegenen, früher selbstständigen Kommunen Sulzbach (links) und Laufen mussten nach einigen Hürden erst zusammenwachsen. Fotos: Gemeinde Sulzbach-Laufen

06.09.2021

Die Gebietsreform in BadenWürttemberg von 1968 bis 1975 hatte zum Ziel, größere Verwaltungseinheiten zu schaffen. Dadurch sollten die Kommunen effizienter und leistungsstärker werden. Somit wurde auch in Sulzbach und Laufen im Jahr 1971 rege über eine mögliche Fusion debattiert.Der Weg bis dorthin war aber für die damals unabhängigen Ortschaften nicht einfach, ist in der Festschrift zur 1200-Jahrfeier der Gemeinde Laufen von 2016 zu lesen. Es waren viele Gespräche und Versammlungen nötig. „Eine Zeit lang stand sogar der Zusammenschluss der Gemeinden Sulzbach, Laufen und Untergröningen zur Diskussion“, heißt es. Die Untergröninger beschlossen jedoch, sich Abtsgmünd anzuschließen.

Außerdem hatte es in Laufen zunächst einen gewissen Widerstand aus der Bevölkerung gegeben: Bei einer Bürgeranhörung am 9. Mai 1971 sprachen sich von 362 Teilnehmern 214 Menschen gegen und nur 140 Personen für eine Eingliederung aus. Sie erteilten also dem Vorhaben des Gemeinderats eine Absage. Daraufhin trat der stellvertretende Laufener Bürgermeister, Friedrich Wahl, am 11. Mai 1971 zurück. Er hatte maßgeblich die Fusionsverhandlungen mit Sulzbach geführt. Einen hauptamtlichen Rathauschef gab es zu diesem Zeitpunkt in Laufen nicht. Denn Bürgermeister Ernst Hölzle war überraschend am 1. Juni 1970 verstorben. Die neuen Bürgermeisterstellvertreter in Laufen wurden die Gemeinderäte Fritz Wohlfahrt und Max Haas.

Vorteile überwiegen

Über den Zusammenschluss der Kommunen wurde am 15. Juli 1971 abgestimmt. Hierbei votierten beide Gremien für die Eingliederung von Laufen in die Gemeinde Sulzbach. Sie hatten „einvernehmlich den Nutzen eines Zusammenschlusses gesehen“, wird in der Festschrift berichtet. „Lediglich über die Namensgebung der neuen Gemeinde war man sich uneinig.“ Im Raum standen die Varianten „Sulzbach-Laufen“, „Sulzbachlaufen“ und „Heerberg“. Ihren heutigen Namen erhielt die Kommune somit erst im Mai 1973. „Auch wenn der Zusammenschluss nicht einfach war und die Gemeinden langsam aber sicher zusammenwachsen mussten, kann nun von einem Erfolgsmodell gesprochen werden“, heißt es weiter. Dies sei den weitsichtigen Entscheidungen der damaligen Gemeinderäte beider Kommunen zu verdanken. Wegweisend gehandelt hätten vor allem auch Fritz Wahl, der Vize-Bürgermeister in Laufen, sowie Stephan Keck, der Rathauschef von Sulzbach. Dieser wurde durch die Fusion erster Bürgermeister der Gesamtgemeinde. Das Amt hatte er bis zum Sommer 1974 inne.

Bürgermeister von Sulzbach-Laufen: „Wir ziehen alle gemeinsam an einem Strang“ -2
Feierliche Verabschiedung: Nach 32 Jahren übergab Bürgermeister Heinrich Krockenberger (l.) 2006 sein Amt an Markus Bock.
Bürgermeister von Sulzbach-Laufen: „Wir ziehen alle gemeinsam an einem Strang“ -3
Historischer Moment: Fritz Wohlfahrt (l.), Vize-Rathauschef von Laufen, und Otto Straub, stellvertretender Bürgermeister von Sulzbach, unterzeichnen am 15. Juli 1971 die Eingliederungsvereinbarung.

Dann leitete Heinrich Krockenberger bis 2006 die Geschicke der Kommune. Er war der erste Bürgermeister der neuen Einheitsgemeinde, der von der Bevölkerung in Sulzbach und Laufen gewählt wurde. Der heutige Ehrenbürger habe einen enormen Beitrag zur positiven Entwicklung des Ortes geleistet. Sein Nachfolger wurde Markus Bock. Seit der Fusion habe sich viel in der Kommune getan. „Und so blicken wir heute alle nach vorn und ziehen gemeinsam an einem Strang.“ pm/hap