Nachhaltige Energie aus Sonne, Wind und Wasser
Sonderveröffentlichung

Tag der erneuerbaren Energie Nachhaltige Energie aus Sonne, Wind und Wasser

Fast ein Drittel des Strombedarfs wurde im vergangenen Jahr aus erneuerbaren Quellen gedeckt.

Immer mehr Privatpersonen schöpfen einen Teil ihrer Energieversorgung aus dem eigenen Balkonkraftwerk. Auch die neue Regierung will die Potentiale der erneuerbaren Energien nutzen. Foto: Bernd Diekjobst/dpa-mag

22.04.2025

Der Tag der Erneuerbaren Energien wurde 1996 von der sächsischen Stadt Oederan zum Gedenken an die Nuklearkatastrophe in Tschernobyl ins Leben gerufen. Die erneuerbaren Energien sind landesweit bei etwa 50 Veranstaltungen pro Jahr zu erleben. Im Angebot sind Besichtigungen, Bürgerfeste und Informationsveranstaltungen in den Sparten Wind-, Solar- und Bioenergie sowie Geothermie. Darüber hinaus liegt der Fokus auf den Themen Elektromobilität, Wasserstoff und Energieeffizienz sowie auf der Speicherung von erneuerbaren Energien. Die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), Dr. Simone Peter, erklärt: „Privatpersonen, Kommunen und Unternehmen haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten zunehmend selber von fossilen und atomaren Importen abgekoppelt und nutzen die sauberen erneuerbaren Alternativen, die heute wettbewerbsfähig sind und gerade in der derzeitigen Kosten- und Versorgungskrise der fossil-atomaren Energieträger einen kostendämpfenden Effekt haben.“ Der Krieg in der Ukraine habe den erneuerbaren Energien einen deutlichen Zuspruch verschafft, während die Akzeptanz für umweltfreundlichen Strom noch immer hoch sei, so Peter. 

Zunahme der erneuerbaren Energien

Diese Entwicklung hin zu erneuerbaren Quellen spiegelt sich auch wider in einem deutlichen Rückgang bei den konventionellen Energieträgern: Nur noch 38,5 Prozent der inländischen Stromproduktion kamen aus Kohle, Erdgas und anderen konventionellen Energieträgern – 21,8 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2023. Die Kohle blieb zwar mit 20,9 Prozent zweitwichtigster Energieträger, die Kohlestromproduktion war aber die niedrigste seit Beginn der Erhebung im Jahr 2018. 

Auch die Halbjahreszahlen von Bundesnetzagentur und Umweltbundesamt zum Stromverbrauch zeigen, dass der Anteil der Erneuerbaren Energien deutlich zunimmt. Im ersten Halbjahr 2024 konnten 57 Prozent des verbrauchten Stroms durch erneuerbare Energieträger gedeckt werden. Und die Dynamik steigt weiter: Weil die Anlagen beschleunigt genehmigt werden, rechnet die scheidende Bundesregierung damit, dass es im Jahresverlauf noch schneller gehen wird mit dem Erneuerbaren-Ausbau. 

62 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms kam im ersten Halbjahr 2024 aus Wind-, Solar-, Wasserkraft und Biomasse. Das ist ein Plus von neun Prozent zum Vorjahreszeitraum.

Quelle: Destatis

Bekenntnis zu den Pariser Klimazielen

Bis 2030 sollen nach dem Erneuerbaren-Energie-Gesetz (EEG) mindestens 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt werden.

Derweil bekennt sich die zukünftige Bundesregierung aus Union und SPD im jüngst verabschiedeten Koalitionsvertrag zum Pariser Klimaabkommen und dem Vorhaben, die Klimaneutralität wie bisher umzusetzen: „Wir wollen alle Potenziale der Erneuerbaren Energien nutzen. Dazu gehören Sonnen- und Windenergie sowie Bioenergie, Geothermie, Wasserkraft sowie aus diesen hergestellte Moleküle. Wir stärken auch innovative Technologien wie Abwasserwärme, Wärmerückgewinnung und Flugwindkraftenergie.“ 

Simone Peter vom BEE befürwortet die Ergebnisse aus den Koalitionsverhandlungen der neuen Bundesregierung, die jüngst verabschiedet wurden: „Das Bekenntnis zu den nationalen und europäischen Klimazielen begrüßen wir ebenso, wie die Betonung der Erneuerbaren Energien als Schlüsseltechnologien.“ Es sei daher begrüßenswert, dass ein systemischer Ansatz durch das Zusammenspiel des Ausbaus der Erneuerbaren Energien, einer Kraftwerksstrategie, dem gezielten und systemdienlichen Netz- und Speicherausbau, mehr Flexibilitäten und einem effizienten Netzbetrieb gewählt werden soll. ab