Der Rücken macht vielen Deutschen zu schaffen - neben dem unteren Rücken schmerzt vor allem der Schulter-Nacken-Bereich. Der digitale, sitzende Lebensstil ist alles andere als gesund und belastet die empfindliche Halswirbelsäule. „Nacken-, Rücken- und Kopfschmerzen sind nur der Anfang. Langfristig drohen Haltungsschäden oder sogar ein Verschleiß der Bandscheiben. Dagegen kann man wirkungsvoll vorbeugen“, sagt Detlef Detjen, Geschäftsführer der AGR. Der Verein informiert seit fast 30 Jahren über Rückengesundheit und zeichnet besonders rückenfreundliche Produkte nach unabhängiger Prüfung durch ein medizinisches Fachgremium mit dem AGR-Gütesiegel aus.
Bewegung und Ergonomie entspannen den Nacken
Bewegung ist auch bei Nackenschmerzen der Schlüssel zur Gesundheit. „Als Faustregel sollte man sich im Büro mindestens 25 Prozent des Tages bewegen, 25 Prozent stehen und höchstens 50 Prozent sitzen“, rät Ulrich Kuhnt, Vorsitzender des Bundesverband deutscher Rückenschulen sowie Sportwissenschaftler und Leiter der Rückenschule Hannover. „Leider sieht die Realität oft anders aus.“ Wer aus beruflichen Gründen viel sitzen muss, sollte das rückenfreundlich tun: Laut einer aktuellen You-Gov-Umfrage im Auftrag der AGR sind Arbeitnehmer mit einem rückenfreundlichen Arbeitsumfeld viel häufiger frei von Rückenschmerzen als Beschäftigte ohne ergonomische Ausstattung.
Die Ursache für Nackenbeschwerden ist ebenso individuell wie die Therapie. Der Tag der Rückengesundheit motiviert dazu, mehr Bewegung und Sport, aber auch Entspannungstechniken in den Alltag einzubauen. Sanfte Bewegungsformen wie Yoga und Pilates stärken die Muskeln und unterstützen eine aufrechte, ausbalancierte Körperhaltung. Stressbedingte Muskelverspannungen lassen sich durch gezielte Entspannungsverfahren und Wellnessrituale lindern. Eine bewegungsfördernde Gestaltung des Arbeitsplatzes und ergonomische Alltagsprodukte entlasten den Rücken.
pm
Gute Ideen für einen gesunden Rücken
Nicht jeder Lattenrost und jede Unterfederung sind mit jeder Matratze kombinierbar. Passen Matratze und Rahmen nicht zueinander, wird die feine Abstimmung von Trag-, Stütz- und Schutzwirkungen gemindert. Und das geht langfristig zu Lasten des Rückens und der Bandscheiben. Es bietet sich also an, beides zusammenzukaufen. Wer aber unbedingt seinen alten Lattenrost behalten möchte, sollte ihn für den Matratzenkauf fotografieren. Für alle Schlafenden ist es wichtig, dass die Matratze einerseits fest genug ist, um ihren Körper zu stützen. Andererseits darf die Matratze nicht zu hart sein, weil sie dann nicht nur unbequem wäre, sondern auch die Durchblutung erschwert wird.
Wenn die Rückseite Probleme bereitet, sollte man den Gang zum Hausarzt oder Orthopäden anstreben. Denn je schneller Rückenprobleme behandelt werden, desto besser sind die Heilungschancen.
In der Regel stellt die Arztpraxis, je nach Diagnose, eine Verordnung für Physiotherapie, Krankengymnastik, Massagen oder Manuelle Therapie aus. Manchmal bekommt man auch eine Überweisung zum Rehasport. Bei vielen Rückproblemen sind Sport und Bewegung der Schlüssel zur Linderung der Schmerzen.
Der Rücken und die Psyche hängen übrigens recht eng zusammen. Wer Stress hat oder sich belastet fühlt, spannt unbewusst die Muskeln an. Viele Menschen pressen dann auch die Kiefer aufeinander oder knirschen in der Nacht mit den Zähnen. Dann sollte man einen Gang zum Zahnarzt einplanen. Bei anhaltenden psychischen Belastungen kann der Gang zum Psychologen helfen, um die Rückkehr in einen entspannteren Alltag zu gestalten.
dpa/as