Wohl bekomms!
Sonderveröffentlichung

Tag des Bieres Wohl bekomms!

Jedes Jahr am 23. April steht ein ganz besonderes Getränk mit viel Geschichte im Mittelpunkt: das deutsche Bier - ein Getränk mit Tradition und Kulturgeschichte.

Gerade bei jüngeren Menschen erfreuen sich auch alkoholfreie Biere einer wachsenden Beliebtheit. Foto: Marino Bocelli/adobe.stock.com

23.04.2024

Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern von den grünen Bäumen und immer mehr Biergärten öffnen wieder ihre Pforten. Ob Radler, Lager oder alkoholfreies Bier: Unter einem schattigen Kastanienbaum schmeckt der Gerstensaft immer besonders gut.

1. Warum wir der „Tag des deutschen Bieres“ eigentlich am 23. April gefeiert? Das hat mit dem Landständetag am 23. April 1516 im bayerischen Ingolstadt zu tun. Denn an diesem Tag verkündete der bayerische Herzog Wilhelm IV., dass Bier fortan nur noch aus Wasser, Hopfen und Gerste bestehen dürfe. Und somit war das Reinheitsgebot geboren.

2. Warum fehlte in der Ur-Fassung des Reinheitsgebotes die Hefe? Der einfache Grund liegt darin, dass man im Jahr 1516 ihre Wirkweise noch nicht kannte. „Die sich im Verlauf der Gärung vermehrende Hefe wurde zu dieser Zeit als Produkt der Bierbereitung angesehen, nicht als bedeutende Zutat. Erst später gelang es, Hefe zu züchten und damit auch eine gleichbleibende Qualität des Bieres sicherzustellen“, heißt es in der Festschrift des Deutschen Brauer-Bundes.

3. Wie sah es mit der Bier-Qualität vor dem Reinheitsgebot aus? Wohl eher mäßig bis bedenklich. Mitunter konnte man froh sein, wenn man den Biergenuss überlebt hatte - und das lag nicht am Alkoholgehalt. Denn bevor das Reinheitsgebot erlassen wurde, mischten die Brauer gerne mehr als fragwürdige Zutaten ins Bier. So wurde für eine dunkle Farbe gerne Ruẞ verwendet, doch auch Stechapfel und Fliegenpilz kamen beim Brauen zum Einsatz. Und war Bier doch einmal schlecht geworden, kippe man etwas Kreidemehl dazu, um es wieder genießbar zu machen.

4. Wurde vor dem Erlass des Reinheitsgebotes das Bier - denn nie auf seine Qualität - hin geprüft? Oh, doch! Aber, wie es in der Festschrift zu lesen ist, mit einer eher skurrilen Methode: „Die wirkungsvollste Methode im 15. und 16. Jahrhundert soll wohl ganz einfach gewesen sein: Eine Bank wurde mit Bier bestrichen. Die amtlichen Prüfer in ihren ledernen Hosen setzten sich drauf und blieben drei Stunden lang still sitzen. Auf Kommando sprangen sie gleichzeitig auf. Blieb die Bank an der Hose kleben, war das Bier nicht zu beanstanden. Blieb die Bank jedoch stehen, wurde das offensichtliche Vergehen des Brauers bestraft.“ as

Deutsche Biersorten im Überblick

Das Altbier, ein obergäriges Bier, gibt es seit dem 13. Jahrhundert. Die Berliner Weisse wird mit einer speziellen Vergärung gebraut und schmeckt dadurch leicht säuerlich. Lagerbier war ursprünglich Bier, das mehrere Monate lang im Keller gelagert wurde. Heute bezeichnet man alle untergärigen Biere als Lagerbier. Weizen gehört zu den bekanntesten Bieren aus Süddeutschland. Das obergärige Vollbier wird mit Weizenmalz hergestellt.