Mechanische Absicherung steht an erster Stelle
Mechanische Sicherungen, die sinnvoll aufeinander abgestimmt sind, stehen an erster Stelle einer effektiven Absicherung. Jede Sekunde, die ein Einbrecher länger braucht, um sie zu knacken, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass er weiterzieht oder entdeckt wird. Mit Querriegeln oder Stangenschlössern lassen sich Wohnungs- und Balkontüren sichern. Bei Fenstern empfehlen Experten immer beide Seiten zu sichern, also Griff- und Scharnierseite. Auch Profilzylinder, Schutzbeschläge, Türspione mit Weitwinkeloptik, einbruchhemmende Roll- und Klappläden gehören zum wirksamen Einbruchsschutz. Durch Alarmanlagen wird das Risiko für den Einbrecher, entdeckt zu werden, wesentlich erhöht. Zudem sinkt die Gefahr, einem Einbrecher in die Arme zu laufen, wenn man nach Hause kommt.
Elektronische Überwachung sinnvoll abstimmen
Technische Sicherung und elektronische Überwachung sollten sinnvoll aufeinander abgestimmt werden. Auch Videoüberwachung kann eine gute Ergänzung sein.
Immer mehr Häuser sind mit sogenannten „Smart Home-Systemen“ ausgestattet. Dabei werden Haustechnik, Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik miteinander vernetzt und können ganz bequem, z. B. über das Smartphone gesteuert, werden. Toll, wenn man im Urlaub ist, morgens die Rollläden hochgehen lassen und damit Anwesenheit simulieren kann. Jedes IT-gestützte System birgt aber auch ein Risiko. Es muss also ausreichend abgesichert werden, um es vor Angriffen von außen zu schützen.
Grundsätzlich empfiehlt die Polizei, in zertifizierte Sicherheitsprodukte zu investieren. Ebenso wichtig ist eine fachgerechte Montage durch geprüfte Betriebe. pm/cw
Sicherheitstipps der Polizei
Sicherheitstechnik ist wichtig. Viele Einbrüche werden aber bereits durch einfache Verhaltensregeln verhindert.
Im Schnitt alle sieben Minuten versuchen Einbrecher in Deutschland Beute zu machen. Nicht nur durch die richtige Sicherheitstechnik, sondern auch durch kluges Verhalten werden viele Einbrüche verhindert. Die wichtigsten Tipps der Polizei, was jeder von uns tun kann, um Langfinger fernzuhalten:
1 Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit unbedingt schließen. Die Tür sollte man immer zweifach abschließen.
2 Wer den Schlüssel verloren hat, sollte umgehend den Schließylinder auswechseln.
3 Den Haus- der Wohnungsschlüssel sollte man auf keinen Fall draußen deponieren.
4 Rollladen nachts schließen. Nach Möglichkeit tagsüber öffnen und damit Anwesenheit signalisieren.
5 Wenn es klingelt Weitwinkel-Türspion (mindestens 180°-Winkel) und Sperrbügel (Türspaltsperre) nutzen. Sinnvoll ist auch eine Türsprechanlage, eventuell in Kombination mit einer Videokamera.
6 Kontakt zu den Nachbarn pflegen. In einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher kaum eine Chance. Auf gefährdende und verdächtige Situationen, Fremde am Haus oder auf dem Nachbargrundstück achten.
7 Bei längerer Abwesenheit den Briefkasten leeren. Es geht darum, einen bewohnten Eindruck zu erwecken.
8 Auf- und Einstiegshilfen wie Mülltonnen, Gartenmöbel, Leitern, Rankgerüste entfernen. Auf dichte Bepflanzungen direkt am Haus verzichten.
9 Über die Hälfte der Einbrüche in Deutschland findet in der Dämmerung oder bei Dunkelheit statt. Außenbeleuchtung wirkt auf Einbrecher abschreckend. Einbruchgefährdete Bereiche und Zugangswege sollten also, im Idealfall über einen Bewegungsmelder, beleuchtet werden.
10 In Mehrfamilienhäusern den Hauseingang sowie Keller und Dachbodentüren auch tagsüber geschlossen halten.
Bei Gefahr, also z.B. bei Hilferufen oder bei einer ausgelösten Alarmanlage, und in dringenden Verdachtsfällen sollten Bewohner sofort die Polizei über Notruf 110 alarmieren. Die wichtigsten ersten Infos sind: Was ist passiert? Wo und wann ist es passiert? Wer meldet den Vorfall (Name, Adresse)? pm/cw
14 Prozent weniger Einbrüche als im Vorjahr gab es 2020. Rund 75 000 Fälle wurden gemeldet.
Quelle: Statista
Kostenlose Beratung, staatliche Förderung
Für zertifizierten Einbruchsschutz, der durch Fachbetriebe montiert wird, kann man eine staatliche Förderung über die KfW-Bank (Investitionszuschuss 455-E) beantragen. Die polizeilichen Beratungsstellen bieten einen kostenlosen Infoservice zur optimalen Sicherung von Wohnung oder Haus an. Experten kommen dann zu Privatpersonen nach Hause und zeigen Schwachstellen vor Ort. Mehr Infos zu Einbruchschutz und Förderung unter www.k-einbruch.de.