Für ein sicheres Zuhause
Sonderveröffentlichung

Tag des Einbruchschutzes Für ein sicheres Zuhause

In der dunklen Jahreszeit steigt die Gefahr von Einbrüchen. Doch viele Verbrechen können durch eine effiziente, moderne Sicherungstechnik verhindert werden.

Ein ungesicherter Kellerlichtschacht bietet Einbrechern die Möglichkeit, unbemerkt ins Haus zu kommen. Fotos: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes

26.10.2021

Wenn in die eigenen vier Wände eingebrochen wurde, ist das ein Schock. Zum materiellen Schaden kommt das schlimme Gefühl, Zuhause nicht sicher zu sein. Rund die Hälfte der Einbrüche findet laut Polizei-Statistik zwischen Oktober und Januar statt. Je dunkler es draußen ist, desto mehr steigt die Gefahr eines Einbruches.Daher findet der Tag des Einbruchsschutzes immer dann statt, wenn die Sommerzeit endet – heuer also am 31. Oktober. Damit Diebe die früh einsetzende Dämmerung nicht nutzen können, um unbemerkt in Häuser und Wohnungen einzusteigen, informieren die Polizei und Fachbetriebe an diesem Aktionstag über effektive Sicherungsmaßnahmen. Denn die positive Nachricht lautet: „Weit über ein Drittel aller Einbrüche scheitern bereits an einer guten Sicherung der Häuser oder Wohnungen“, so Einbruchschutzexperte Harald Schmidt, Geschäftsführer der polizeilichen Kriminalprävention.Eine weitere gute Nachricht: Die Zahl der Einbrüche ist 2020 gesunken. Aufgrund der Corona-Pandemie waren schlicht mehr Menschen zu Hause und es ergaben sich so weniger Tatgelegenheiten. Allerdings: „Die Fälle von Diebstahl aus Keller- und Dachbodenräumen sowie Waschküchen sind 2020 sogar deutlich gestiegen, auch selten genutzte Räume sollten beim Einbruchschutz also nicht vernachlässigt werden“, so Dr. Urban Brauer, Geschäftsführer des BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V.

Mechanische Absicherung steht an erster Stelle

Mechanische Sicherungen, die sinnvoll aufeinander abgestimmt sind, stehen an erster Stelle einer effektiven Absicherung. Jede Sekunde, die ein Einbrecher länger braucht, um sie zu knacken, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass er weiterzieht oder entdeckt wird. Mit Querriegeln oder Stangenschlössern lassen sich Wohnungs- und Balkontüren sichern. Bei Fenstern empfehlen Experten immer beide Seiten zu sichern, also Griff- und Scharnierseite. Auch Profilzylinder, Schutzbeschläge, Türspione mit Weitwinkeloptik, einbruchhemmende Roll- und Klappläden gehören zum wirksamen Einbruchsschutz. Durch Alarmanlagen wird das Risiko für den Einbrecher, entdeckt zu werden, wesentlich erhöht. Zudem sinkt die Gefahr, einem Einbrecher in die Arme zu laufen, wenn man nach Hause kommt.

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Die Polizei zeigt Sicherheitslücken auf. Foto: Shutterstock
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Mechanische Sicherung steht an erster Stelle.

Elektronische Überwachung sinnvoll abstimmen

Technische Sicherung und elektronische Überwachung sollten sinnvoll aufeinander abgestimmt werden. Auch Videoüberwachung kann eine gute Ergänzung sein.
Immer mehr Häuser sind mit sogenannten „Smart Home-Systemen“ ausgestattet. Dabei werden Haustechnik, Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik miteinander vernetzt und können ganz bequem, z. B. über das Smartphone gesteuert, werden. Toll, wenn man im Urlaub ist, morgens die Rollläden hochgehen lassen und damit Anwesenheit simulieren kann. Jedes IT-gestützte System birgt aber auch ein Risiko. Es muss also ausreichend abgesichert werden, um es vor Angriffen von außen zu schützen.

Grundsätzlich empfiehlt die Polizei, in zertifizierte Sicherheitsprodukte zu investieren. Ebenso wichtig ist eine fachgerechte Montage durch geprüfte Betriebe. pm/cw

Sicherheitstipps der Polizei

Sicherheitstechnik ist wichtig. Viele Einbrüche werden aber bereits durch einfache Verhaltensregeln verhindert.

Im Schnitt alle sieben Minuten versuchen Einbrecher in Deutschland Beute zu machen. Nicht nur durch die richtige Sicherheitstechnik, sondern auch durch kluges Verhalten werden viele Einbrüche verhindert. Die wichtigsten Tipps der Polizei, was jeder von uns tun kann, um Langfinger fernzuhalten:

1 Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit unbedingt schließen. Die Tür sollte man immer zweifach abschließen.

2 Wer den Schlüssel verloren hat, sollte umgehend den Schließylinder auswechseln.

3 Den Haus- der Wohnungsschlüssel sollte man auf keinen Fall draußen deponieren.

4 Rollladen nachts schließen. Nach Möglichkeit tagsüber öffnen und damit Anwesenheit signalisieren.

5 Wenn es klingelt Weitwinkel-Türspion (mindestens 180°-Winkel) und Sperrbügel (Türspaltsperre) nutzen. Sinnvoll ist auch eine Türsprechanlage, eventuell in Kombination mit einer Videokamera.

6 Kontakt zu den Nachbarn pflegen. In einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher kaum eine Chance. Auf gefährdende und verdächtige Situationen, Fremde am Haus oder auf dem Nachbargrundstück achten.

7 Bei längerer Abwesenheit den Briefkasten leeren. Es geht darum, einen bewohnten Eindruck zu erwecken.

8 Auf- und Einstiegshilfen wie Mülltonnen, Gartenmöbel, Leitern, Rankgerüste entfernen. Auf dichte Bepflanzungen direkt am Haus verzichten.

9 Über die Hälfte der Einbrüche in Deutschland findet in der Dämmerung oder bei Dunkelheit statt. Außenbeleuchtung wirkt auf Einbrecher abschreckend. Einbruchgefährdete Bereiche und Zugangswege sollten also, im Idealfall über einen Bewegungsmelder, beleuchtet werden.

10 In Mehrfamilienhäusern den Hauseingang sowie Keller und Dachbodentüren auch tagsüber geschlossen halten.

Bei Gefahr, also z.B. bei Hilferufen oder bei einer ausgelösten Alarmanlage, und in dringenden Verdachtsfällen sollten Bewohner sofort die Polizei über Notruf 110 alarmieren. Die wichtigsten ersten Infos sind: Was ist passiert? Wo und wann ist es passiert? Wer meldet den Vorfall (Name, Adresse)? pm/cw

14 Prozent weniger Einbrüche als im Vorjahr gab es 2020. Rund 75 000 Fälle wurden gemeldet.

Quelle: Statista

Kostenlose Beratung, staatliche Förderung

Für zertifizierten Einbruchsschutz, der durch Fachbetriebe montiert wird, kann man eine staatliche Förderung über die KfW-Bank (Investitionszuschuss 455-E) beantragen. Die polizeilichen Beratungsstellen bieten einen kostenlosen Infoservice zur optimalen Sicherung von Wohnung oder Haus an. Experten kommen dann zu Privatpersonen nach Hause und zeigen Schwachstellen vor Ort. Mehr Infos zu Einbruchschutz und Förderung unter www.k-einbruch.de.