Eine weitere gute Nachricht: 14 Prozent weniger Einbrüche als im Vorjahr gab es 2020. Rund 75 000 Fälle wurden gemeldet. Aufgrund der Corona-Pandemie waren schlicht mehr Menschen zu Hause und es ergaben sich so weniger Tatgelegenheiten. Allerdings: „Die Fälle von Diebstahl aus Keller- und Dachbodenräumen sowie Waschküchen sind 2020 sogar deutlich gestiegen, auch selten genutzte Räume sollten beim Einbruchschutz also nicht vernachlässigt werden“, so Dr. Urban Brauer, Geschäftsführer des BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V.
Mechanische Absicherung steht an erster Stelle
Mechanische Sicherungen, die sinnvoll aufeinander abgestimmt sind, stehen an erster Stelle einer effektiven Absicherung. Jede Sekunde, die ein Einbrecher länger braucht, um sie zu knacken, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass er weiterzieht oder entdeckt wird. Mit Querriegeln oder Stangenschlössern lassen sich Wohnungs- und Balkontüren sichern. Bei Fenstern empfehlen Experten immer beide Seiten zu sichern, also Griff- und Scharnierseite. Auch Profilzylinder, Schutzbeschläge, Türspione mit Weitwinkeloptik, einbruchhemmende Roll- und Klappläden gehören zum wirksamen Einbruchsschutz. Durch Alarmanlagen wird das Risiko für den Einbrecher, entdeckt zu werden, wesentlich erhöht. Zudem sinkt die Gefahr, einem Einbrecher in die Arme zu laufen, wenn man nach Hause kommt.
Elektronische Überwachung sinnvoll abstimmen
Technische Sicherung und elektronische Überwachung sollten sinnvoll aufeinander abgestimmt werden. Auch Videoüberwachung kann eine gute Ergänzung sein. Immer mehr Häuser sind mit sogenannten „Smart Home-Systemen“ ausgestattet. Dabei werden Haustechnik, Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik miteinander vernetzt und können ganz bequem, z. B. über das Smartphone gesteuert, werden. Toll, wenn man im Urlaub ist, morgens die Rollläden hochgehen lassen und damit Anwesenheit simulieren kann. Jedes IT-gestützte System birgt aber auch ein Risiko. Es muss also ausreichend abgesichert werden, um es vor Angriffen von außen zu schützen. Grundsätzlich empfiehlt die Polizei, in zertifizierte Sicherheitsprodukte zu investieren. Ebenso wichtig ist eine fachgerechte Montage durch geprüfte Betriebe. pm/cw
Kostenlose Beratung, staatliche Förderung
Für zertifizierten Einbruchsschutz, der durch Fachbetriebe montiert wird, kann man eine staatliche Förderung über die KfW-Bank (Investitionszuschuss 455-E) beantragen. Die polizeilichen Beratungsstellen bieten einen kostenlosen Infoservice zur optimalen Sicherung von Wohnung oder Haus an. Experten kommen dann zu Privatpersonen nach Hause und zeigen Schwachstellen vor Ort. Mehr Infos zu Einbruchschutz und Förderung unter www.k-einbruch.de.