Schutz mit der richtigen Technik
Sonderveröffentlichung

Tag des Einbruchschutzes Schutz mit der richtigen Technik

Moderne Türen und Schlösser bieten Schutz vor Einbrechern. Bei der Qualität gibt es Unterschiede.

Einbruchschutzmit einem Querriegelschloss. Foto: S. Prautsch/dpa-mag

27.10.2025

Die eigenen vier Wände sind der Raum, in dem wir uns geborgen und sicher fühlen. Ein guter Einbruchschutz ist die Voraussetzung dafür.

Die Erfahrungen der Polizei zeigt, dass eine Türe mindestens drei Minuten einem Einbruchsversuch standhalten muss, bis ungebetene Eindringlinge aufgeben.

Veraltete Türen und Fenster wirken dagegen wie eine unausgesprochene Einladung für Diebe. Mit primitivem Werkzeug, wenig Kraftaufwand und in kurzer Zeit haben sich Einbrecher leicht Zutritt zum Haus oder der Wohnung verschafft.

Moderne Sicherheitstüren dagegen verfügen über durchdachte und solide Elemente, um Einbrüche zu vermeiden. Dazu gehören massive Türblattkonstruktionen, verstärkte Beschläge, Bänder, Schlösser und Schließbleche. Einbruchhemmende Schutzbeschläge vervollständigen den Schutz

Die Sicherheitselemente sind nach DIN EN 1627 in sechs Widerstandsklassen „Resistance Class“ (RC) eingeteilt. Davon sind nur die Klassen RC2 bis RC4 bei Wohnungseingangstüren möglich.

Die einzelnen Klassen unterscheiden sich überwiegend durch spezielle Türaufbauten sowie den Beschläge und geben an, wie lange eine Tür einem gewaltsamen Aufbruch standhalten kann. Während Türen der Klasse RC1 den geringsten Schutz bieten, sichern Türen der Klassen RC2 und RC3 die Innenräume bereits vor Einbruchsversuchen unter dem Einsatz von einfachem Werkzeug.

RC4 geht davon aus, dass erfahrene Täter zusätzlich Sägewerkzeuge und Schlagwerkzeuge nutzen. Empfohlen werden Türen ab Widerstandsklasse RC2 und RC3. Entscheidend für die Einstufung ist allerdings immer die individuelle Gefährdungsklasse, der das Objekt ausgesetzt ist.

Merkmale einer guten Türe

Ein gutes Türschloss ist ein zentraler Baustein bei der mechanischen Einbruchsicherung. Doch woran erkennt man ein sicheres Schloss? Bei der Anschaffung, dem Wechsel und Einbau eines Türschlosses für die Wohnungs- oder Haustür gibt es wichtige Punkte zu beachten.

Für herkömmliche Türen im privaten Bereich sind einbruchhemmende Einsteckschlösser nach DIN 18251 der Klasse 4 oder 5 empfehlenswert, Schlösser mit Mehrfachverriegelung ab der Klasse 3. Sie bieten eine höhere Sicherheit als normale Einsteckschlösser, da Mehrfachverriegelungen neben einem Hauptschloss noch über mindestens ein Nebenschloss verfügen. Somit sind zusätzliche Verriegelungspunkte vorhanden.

In diese Schlösser sollten Profilzylinder nach DIN 18252 der Angriffswiderstandsklasse 1, besser 2 mit Bohrschutz eingebaut werden (vergleichbare Sicherheit bieten Profilzylinder der alten Normklassen P 2, besser P 3). Darüber hinaus ist die Montage eines Schutzbeschlages nach DIN 18257 erforderlich, am besten mit zusätzlicher Zylinderabdeckung. Der Schutzbeschlag ist notwendig, weil er den Profilzylinder und das Einsteckschloss schützt.

Schlüssel, die sowohl einen rechtlichen als auch technischen Kopierschutz aufweisen. Der rechtliche Kopierschutz garantiert, dass der Schlüssel nicht in gleicher Weise von anderen Herstellern gefertigt werden darf. Somit ist sichergestellt, dass keine identischen Schlüsselrohlinge in Umlauf gelangen, aus denen dann eine Kopie des Schlüssels erstellt werden kann. Lediglich durch die Vorlage einer Sicherungskarte können beim Hersteller weitere, identische Zylinder oder auch Schlüsselrohlinge nachbestellt werden. Die Laufzeit des Patentschutzes beträgt 20 Jahre und beginnt mit dem Tag der Anmeldung. Nach Ablauf des Patentschutzes können andere Zulieferer Schlüsselrohlinge, die zuvor ausschließlich mit Sicherungskarte vom Hersteller zu beziehen waren, frei auf den Markt bringen. Falls geschützte Rohlinge vor Ablauf der Fristen durch Nichtberechtigte angefertigt werden, können Patentverletzungen geltend gemacht werden.

Der zusätzliche technische Kopierschutz stellt durch die anspruchsvolle technische Ausprägung des Schlüssels sicher, dass der Schlüssel mit handelsüblichen Schlüsselkopiermaschinen nicht nachgefertigt werden kann. Profilzylinder nach DIN 18252 in der Angriffswiderstandsklasse 1, besser jedoch 2, besitzen üblicherweise diese Sicherheitsmerkmale.

Unabhängig von der Schlüsselwahl sollte man stets auf den Hausschlüssel achten und diesen niemals draußen hinterlegen – Einbrecher finden jedes Versteck! Auch im Haus an einem sicheren, nicht sofort einsehbaren Ort legen, um beispielsweise Trickbetrügern, die sich durch einen Vorwand Zugang zu Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung verschaffen, keine Gelegenheit bieten, den Schlüssel an sich zu nehmen. pm