Erscheinungsbild



Die Auswahl eines würdigen Grabmals
Sonderveröffentlichung

Tag des Friedhofs Die Auswahl eines würdigen Grabmals

Angehörigen fällt es oft schwer, für eine nahestehende verstorbene Person ein Grabmal auszuwählen. Hinzu kommen in Vorgaben des Friedhofs, die es zu beachten gilt.

Nicht ihne Beratung vom Profi: Bevor der Grabstein oder die Stele aufgestellt wird, muss der Steinmetz die Stelle fundamentieren. Foto: steschum/adobe stock

11.09.2025

Den Tod eines geliebten Menschen zu bewältigen, ist für Hinterbliebene schmerzhaft. In einer solchen Situation ein Grabmal auszuwählen, das zu der verstorbenen Person passt, ist zumeist alles andere als einfach. Aber es besteht kein Grund zur Eile. Ein Grabmal kann man nämlich auch erst setzen lassen, wenn man sich nach der Beerdigung emotional dazu in der Lage sieht. Was man ansonsten beachten sollte - die wichtigsten Fragen und ihre Antworten. 

Welche Arten von Grabmalen gibt es?

Grabplatten bringen Fachleute liegend am Grab an, Grabsteine und Stelen stellen sie auf. Viele Hinterbliebene stellen vorübergehend ein Holzkreuz am Grab auf, bis der Steinmetz einen Grabstein oder eine Grabplatte erstellt hat. Ein solches Kreuz dauerhaft am Grab aufzustellen, ist allerdings auch möglich. Für Grabmäler gibt es deutschlandweit keine einheitlichen Vorschriften, Regelungen finden sich aber in den Satzungen der jeweiligen Friedhöfe. Dort kann zum Beispiel die zulässige Größe von Grabsteinen oder die Farbe festgelegt sein. Mitunter gibt es auch Vorgaben bei Typ und Größe der Beschriftung des Grabmals. In vielen Friedhofssatzungen heißt es, dass das Grab nach circa sechs Monaten „würdevoll hergerichtet“ sein soll – näher definiert ist das allerdings meist nicht.

Der Grund für all die Vorschriften: Ein Grabmal soll in das Gesamtbild des Friedhofs passen. Welche Regelungen gelten, erfahren Hinterbliebene auch bei der Friedhofsverwaltung oder bei der Auswahl des Grabmals beim Steinmetz. 

Welche Materialien sind für ein Grabmal geeignet?

Für ein Grabmal kommen unterschiedliche Materialien infrage – angefangen beispielsweise bei Kalkstein über Sandstein, Marmor und Granit bis hin zu Holz und Glas. „Möglich ist auch ein Mix mehrerer Materialien, etwa Steine mit Holz- oder Glaseinsätzen“, sagt Rudolph. „Die Gestaltung eines Grabmals ist immer eine individuelle Sache“, so Simon Walter. Zumeist sind Grabmale mit dem Namen der verstorbenen Person sowie dem Geburts- und Todestag versehen. Neben einem Kreuz sind auch Dekoelemente wie Sterne, Engel, ein Herz oder Blumen sind denkbar. „Möglich ist auch, ein Bild der verstorbenen Person in das Grabmal einarbeiten zu lassen“, so Walter. Alles ist ein Kann, aber kein Muss.

Persönliche Trauersprüche lassen sich ebenfalls eingravieren, etwa „Alles hat seine Zeit“, „Die Liebe ist stärker als der Tod“ oder „Ruhe in Frieden“. Ebenfalls möglich: Statt einer Gravur kann ein Steinmetz Metallbuchstaben an dem Grabmal anbringen. Alles rund um die Aufstellung eines Grabmals klärt der Steinmetz mit der jeweiligen Friedhofsverwaltung. Bevor der Grabstein oder die Stele aufgestellt wird, muss der Steinmetz die Stelle fundamentieren. „Ohne das richtige Fundament besteht die Gefahr, dass der Grabstein oder die Stele sich mit den Jahren absenken oder womöglich sogar umfallen“, sagt Hermann Rudolph. Das kann eine Gefahr für Besucherinnen und Besucher des Friedhofs sein, aber auch Schäden am Grabmal selbst verursachen. Weil die bei der Beerdigung in die Grabstätte geschaufelte Erde noch recht locker ist, lässt sich ein Grabmal nicht gleich fundamentieren und aufstellen. Erst muss sich die Erde verdichten und setzen – ansonsten besteht die Gefahr, dass das Fundament sich lockert und der Stein in Schieflage gerät. 

Einen einheitlichen Zeitrahmen, den die Erde braucht, um sich zu setzen, gibt es nicht. Hinterbliebene sollten beim Steinmetz nachfragen, ab wann Fundamentierung und Aufstellung des Grabmals möglich sind.

Generell ist es erlaubt, selbst ein Grabmal oder ein Holzkreuz anzufertigen und aufzustellen. Dabei sind allerdings die Sicherheitsbestimmungen der jeweiligen Friedhofsordnung einzuhalten.

Einen Grabstein oder eine Stele sollten allerdings besser Fachleute fundamentieren und aufstellen. „Allenfalls das Aufstellen eines Holzkreuzes auf das Grab können auch Laien übernehmen“, so Simon Walter. Das kommt auf viele Faktoren an – beispielsweise die Art des Fundaments bei einem Grabstein, aber auch, wie groß das Grabmal ist, ob Gravuren vorzunehmen sind oder Metallbuchstaben zum Einsatz kommen, wie viele Buchstaben die Inschriften insgesamt haben und ob das Grabmal Dekoelemente aufweisen soll. „Ein Grabstein, eine Grabplatte oder eine Stele können um die 5.000 Euro kosten, aber auch deutlich teurer oder günstiger sein“, sagt Hermann Rudolph. Ein Holzkreuz ist für ein paar hundert Euro zu haben. 

Wann kann man auf ein Grabmal verzichten?

Auf anonymen Gräbern und bei Baumbestattungen ist kein Grabmal nötig - und regelmäßig auch gar nicht möglich. Ob auch bei anderen Gräbern ein Verzicht auf ein Grabmal möglich ist oder nicht, ist in der jeweiligen Friedhofsordnung geregelt. dpa