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Willkommen in der Zukunft
Sonderveröffentlichung

Tag des Handwerks Willkommen in der Zukunft

Das Handwerk ist zukunftsfest: Künstliche Intelligenz ist in vielen Handwerksbetrieben fester Bestandteil des Arbeitsalltags. KI kann handwerkliches Können und Fähigkeiten bisher nicht ersetzen.

Die KI kann Prozesse effizienter machen, den handwerklichen Charakter aber nicht ersetzen. Foto: Jörn Buchheim/adobe.stock.com

22.09.2025

Künstliche Intelligenz (KI) ist in vielen Handwerksbetrieben bereits fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Klar ist aber auch: KI kann handwerkliches Können und handwerkliche Fähigkeiten bisher nicht ersetzen. Das zeigt, wie zukunftsfest das Handwerk gegenüber anderen Branchen ist. 

Eine Vielzahl von KI-Anwendungen im Handwerk zeigt bereits heute, wie viel Potenzial in der Verbindung von traditionellem Können und moderner Technologie steckt. So nutzen etwa Goldschmiede oder Tischlereien KI-gestützte Bildgenerierung, um kreative Entwürfe für Schmuck oder Möbel zu entwickeln. Malereibetriebe setzen kollaborierende Roboter ein, um große Flächen präzise und effizient zu bearbeiten, während KI in der Augenoptik bei der Analyse von Netzhautaufnahmen unterstützt.

KI wird im Handwerk immer dann besonders wertvoll, wenn sie die Arbeit erleichtert, Prozesse effizienter macht und neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet, sie ersetzt nicht den handwerklichen Charakter der eigentlichen Handwerksleistung.

Die meisten betrieblichen KI-Anwendungen im Handwerk sind speziell auf die jeweiligen Gewerke zugeschnitten. Ihren Einsatz erlernen Auszubildende während des betrieblichen Arbeitshandelns. Daneben gibt es viele KI-Alltagshelfer, wie zum Beispiel Chatbots, die den Ausbildungsalltag erleichtern können. Junge Menschen sollten diese ausprobieren und nutzen. Wichtig bleibt dabei, dass sensible Daten nicht an Chatbots weitergegeben werden.

Auszubildende sollten dabei ein Gespür dafür entwickeln, wann es sinnvoll ist, einer KI Aufgaben zu übertragen. Im Arbeitskontext selbst sollten sie sich fragen, ob sie schon über ausreichend Wissen und Können verfügen, um mögliche Halluzinationen der KI zu erkennen. Wenn dem nicht so ist, dann sind klassische Wege zur Lösungsfindung, wie das Heranziehen vertrauenswürdiger Quellen oder der Rat von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen zielführender. Beim Lernen sollten Auszubildende abwägen, wann der kurzfristige Nutzen eines Chatbots möglicherweise ihrem längerfristigen Lernerfolg entgegensteht. Chatbots können hervorragend Texte schreiben, das Verinnerlichen und Verstehen von Inhalten können sie einem aber nicht abnehmen. 

Chancen und Herausforderungen

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Ausbildung bietet für das Handwerk große Chancen. Lerninhalte können individueller vermittelt und Auszubildende gezielter unterstützt werden.

Insbesondere wenn Auszubildende unterschiedliche Bildungsvoraussetzungen aufweisen, Einzelne schneller lernen oder Andere zusätzliche Unterstützung brauchen, können KI-gestützte Lehrmethoden helfen. Gleichzeitig bleibt die handwerklich-praktische Ausbildung das Herzstück und darf nicht in den Hintergrund rücken.

Zusätzlich bedarf es einer ausreichenden technischen Ausstattung von Berufsschulen und überbetrieblichen Bildungsstätten, um derartige Lehr- und Lernangebote auch flächendeckend anbieten zu können. An den hierfür notwendigen Investitionen in die berufliche Bildung, wie sie die neue Bundesregierung angekündigt hat, führt kein Weg vorbei. pm