Eine Vielzahl von KI-Anwendungen im Handwerk zeigt bereits heute, wie viel Potenzial in der Verbindung von traditionellem Können und moderner Technologie steckt. So nutzen etwa Goldschmiede oder Tischlereien KI-gestützte Bildgenerierung, um kreative Entwürfe für Schmuck oder Möbel zu entwickeln.

KI wird im Handwerk immer dann besonders wertvoll, wenn sie die Arbeit erleichtert, Prozesse effizienter macht und neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet, sie ersetzt nicht den handwerklichen Charakter der eigentlichen Handwerksleistung.
Chancen und Herausforderungen
Die meisten betrieblichen KI-Anwendungen im Handwerk sind speziell auf die jeweiligen Gewerke zugeschnitten. Ihren Einsatz erlernen Auszubildende während des betrieblichen Arbeitshandelns. Daneben gibt es viele KIAlltagshelfer, wie zum Beispiel Chatbots, die den Ausbildungsalltag erleichtern können. Junge Menschen sollten diese ausprobieren und nutzen. Auszubildende sollten dabei ein Gespür dafür entwickeln, wann es sinnvoll ist, einer KI Aufgaben zu übertragen. Im Arbeitskontext selbst sollten sie sich fragen, ob sie schon über ausreichend Wissen und Können verfügen, um mögliche Halluzinationen der KI zu erkennen. Wenn dem nicht so ist, können vertrauenswürdiger Quellen oder der Rat von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen herangezogen werden. Beim Lernen sollten Auszubildende abwägen, wann der kurzfristige Nutzen eines Chatbots möglicherweise ihrem längerfristigen Lernerfolg entgegensteht. Chatbots können hervorragend Texte schreiben, das Verinnerlichen und Verstehen von Inhalten können sie einem aber nicht abnehmen. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Ausbildung bietet für das Handwerk große Chancen. Lerninhalte können individueller vermittelt und Auszubildende gezielter unterstützt werden.
Insbesondere wenn Auszubildende unterschiedliche Bildungsvoraussetzungen aufweisen, Einzelne schneller lernen oder Andere zusätzliche Unterstützung brauchen, können KI-gestützte Lehrmethoden helfen. Gleichzeitig bleibt die handwerklich-praktische Ausbildung das Herzstück und darf nicht in den Hintergrund rücken.
Zusätzlich bedarf es einer ausreichenden technischen Ausstattung von Berufsschulen und überbetrieblichen Bildungsstätten, um derartige Lehr- und Lernangebote auch flächendeckend anbieten zu können.
An den hierfür notwendigen Investitionen in die berufliche Bildung, wie sie die neue Bundesregierung angekündigt hat, führt kein Weg vorbei. pm