„Finanztest" und Robo-Advisors: ZEIT SPAREN UND NERVEN SCHONEN
Sonderveröffentlichung

TEST „Finanztest" und Robo-Advisors: ZEIT SPAREN UND NERVEN SCHONEN

Digitaler Anlageberater, der das Geld eines Anlegers auf Basis von dessen Risikobereitschaft am Kapitalmarkt investiert

Foto: zapp2photo-stock.adobe.com

01.01.1970

Wer weder Zeit oder Lust hat, selbst nach den richtigen Anlageprodukten zu suchen oder sich später auch nicht ums Depot kümmern mag, sollte sich in Sachen Geldanlage einmal intensiver mit Robo-Advisors befassen.

Ein Robo-Advisor ist ein digitaler Anlageberater, der das Geld eines Anlegers auf Basis von dessen Risikobereitschaft am Kapitalmarkt investiert - in der Regel in Anleihen und Aktien, aber auch in Rohstoffe. 

Die renommierte Zeitschrift ,,Finanztest“ hat sich die gängigen Robo-Advisors auf dem Markt zuletzt im Jahr 2021 angeschaut. Ergebnis: Vier Anbieter waren "gut", elf ,,befriedigend", aber auch acht mangelhaft". ,,Gute" Teilnoten erhielten die Robos oft für ihre Infos zu Produkt und Kosten. 

Die Robo-Advisors taten das, was sie sollten. Die Tester lieBen sich für verschiedene Anlegertypen eine passende Geldanlage vorschlagen. Ergebnis: ,,Die meisten Portfolios waren nicht zu beanstanden." 

Yann Stoffel von „Finanztest" ist Experte für die digitalen Anlagehelfer. Seit dem letzten Test habe sich auf dem Robo-Markt nicht allzu viel geändert, sagte er Ende vergangenen Jahres der Deutschen Presse Agentur (dpa) für einen Bericht über Robo-Advisors. Es gebe einige neue Anbieter, bestehende hätten etwa Kosten gesenkt oder ihre AGB angepasst. Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg weist in dem dpa-Bericht daraufhin, dass die allermeisten Robo-Advisor ETF benutzen, um das Geld der Kunden zu investieren. Es komme allerdings auch darauf an, mit welchen ETFs die digitalen Anlagehelfer arbeiten. ,,Die meisten bieten kein breit gestreutes Investment", bemängelt Nauhauser. Das heißt, sie investieren eher nicht in den gesamten Aktienmarkt, was das Risiko vermindert, sondern setzen auf bestimmte Regionen, Branchen oder sonstige Spezialthemen.

Keine dummen Entscheidungen

Grundsätzlich gilt - die automatisierten Systeme sparen Zeit und schonen Nerven. Aber: ,,Anlegerinnen und Anleger sollten schon eine Vorstellung davon haben, was sie suchen", sagt ,,Finanztest"-Experte Stoffel. Nur so könnten sie verschiedene Robo-Advisors vergleichen und eine Auswahl treffen. Für alle, die selbst ihr Portfolio bewegen wollen, ist ein RoboAdvisor nichts, meint Stoffel: „Ein Robo ist für alle gut, die das Steuer wirklich aus der Hand geben wollen." Und das zu tun, kann auch gewichtige Vorteile haben. Denn es gebe viele Anleger, die zwar theoretisch wissen, wie sie ihr Geld selbst anlegen können, aber dennoch davor zurückschreckten. Stoffel: ,,Mit einem Klick eigenhändig 20.000 Euro in einen ETF investieren, das fällt vielen nicht leicht." Das gleiche gilt fürs Umschichten des Portfolios. „Hier kann der Robo-Advisor einen davor bewahren, dumme Entscheidungen zu treffen", sagt Stoffel - wie in einem Crash aus Angst alle Aktien mit Verlust zu verkaufen. Denn früher oder später erholen sich die Kurse meist wieder. 

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