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Top Job 2025: Ausbildungs- und Studienmesse in Freudenstadt
Sonderveröffentlichung

Top Job 2025 Top Job 2025: Ausbildungs- und Studienmesse in Freudenstadt

Interview mit Susanne Hammann, Geschäftsbereichsleiterin Berufsausbildung, Prüfungs- und Sachverständigenwesen, bei der HWK Reutlingen über Handwerk, Traumjob, Frauenquote und vieles mehr.

Immer mehr junge Frauen ergreifen den Maurer-Beruf. Foto: HWK

14.07.2025

Was wünschen Sich junge Menschen von ihrem zukünftigen Beruf?

In ihrer Arbeit einen Sinn zu sehen und Spaß daran zu haben. Aber auch finanziell gut davon leben zu können, das ist es, was ein „Traumberuf“ mit sich bringen sollte. 

Finden Schulabgängerinnen und Schulabgänger im Handwerk ihren Traumberuf?

Im Handwerk gibt es unheimlich viele Berufe mit tollen Perspektiven. Die Zeit, als es vom Handwerk noch hieß, dass man sich die Finger schmutzig macht und den Rücken kaputt, sind Gott sei Dank vorbei. Aber diese Vorstellungen geistern immer noch in vielen Köpfen. Dabei haben längst in fast allen Bereichen des Handwerks Hightech und Digitalisierung Einzug gehalten.

Was bietet eine Ausbildung im Handwerk?

Mit über 130 Ausbildungsberufen bietet das Handwerk ein riesiges Spektrum an Möglichkeiten. Auch werden die Aufgabenfelder im Handwerk immer anspruchsvoller, ebenso wie die persönlichen Entwicklungschancen. Schon während der dualen Ausbildung können Zusatzqualifikationen durch Weiterbildungen erworben werden. Nach der Ausbildung kann man die Meisterprüfung ablegen und einen eigenen Betrieb gründen oder übernehmen. In den nächsten Jahren stehen nämlich viele Betriebe vor der Übergabe – eine gute Chance für alle, die früh Verantwortung übernehmen möchten. 

Susanne Hammann von der Handwerkskammer Reutlingen. Foto: HWK
Susanne Hammann von der Handwerkskammer Reutlingen. Foto: HWK

Wie steht es um die Zukunftsfähigkeit?

Allein rund 30 Gewerke beschäftigen sich mit dem Klimaschutz. Sie arbeiten an der Energiewende, senken die CO₂-Emissionen von Gebäuden, machen erneuerbare Energien im Alltag nutzbar und sorgen für eine umweltschonende Mobilität. Diese Betriebe arbeiten also bereits täglich an der Zukunft. Junge Menschen finden dort anspruchsvolle Tätigkeiten und sichere Arbeitsplätze. Das Handwerk hat sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten als ausgesprochen krisenfest erwiesen. Wir verzeichnen nicht weniger, sondern mehr Angebote in der Lehrstellenbörse. Das ist ein starkes Signal an die jungen Leute, die ihre berufliche Zukunft planen.

Wie sieht es mit der Frauenquote im Handwerk aus?

Es könnten mehr Frauen die Chance ergreifen, eine Ausbildung im Handwerk zu machen. Derzeit liegt der Frauenanteil bei rund 19 Prozent, diese Quote muss erhöht werden. Das Handwerk bietet gerade jungen Frauen sehr gute Chancen – vor allem in technischen Berufen und im Bauhandwerk, also in den vermeintlichen Männerberufen. 

Wie finden Jugendliche heraus, ob der Wunschberuf zu ihnen passt und worauf sollten Bewerber achten?

Mein Tipp: Ein Praktikum machen. Wer die Arbeit in der Werkstatt oder im Betrieb eine Woche lang kennengelernt hat, kann besser einschätzen, ob es sich tatsächlich um den Wunschberuf handelt. Wenn ja, hat man gleich noch den wichtigen Kontakt zum Unternehmen hergestellt. Wer sich frühzeitig meldet, zeigt Interesse und sichert sich einen kleinen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern. Dann folgt die schriftliche Bewerbung. Hier muss unbedingt die Form eingehalten werden. In die Bewerbungsmappe gehören ein fehlerfreies Anschreiben, der Lebenslauf, ein Foto, die letzten Zeugnisse und Bescheinigungen über Praktika.