Die 21. „Tour de Kreisle“, die alljährliche Benefizfahrrad-Rundfahrt durch den Landkreis Göppingen für das stationäre Hospiz, dauert dieses Jahr einen Tag länger als bisher. Der Abschluss des Events mit großer Scheckübergabe der Gesamtspenden findet nicht wie gewohnt am Freitagnachmittag, sondern am Samstag, 29. Juli um 11 Uhr auf dem Baugrundstück der EVF in Geislingen (Heidenheimer Straße 28) statt. Dort entsteht das zweite Hospiz für den Landkreis Göppingen. Tour de Kreisle Initiator Klaus Riegert: „Damit bringen wir die Verbundenheit des Hospizvereins mit dem Oberen Filstal zum Ausdruck - nach dem Motto: Der gesamte Landkreis Göppingen ist solidarisch mit Geislingen!“.
Die Spendensammelaktion der Radler bei Rathäusern, Firmen und Privatpersonen beginnt am 24. Juli und endet am 28. Juli um 15.30 Uhr im Malteser Zentrum in Uhingen. Gestartet wird jeden Morgen vom Werkgelände der Fa. Werner Krauter GmbH in Göppingen. Dort können auch über Nacht die Räder eingestellt werden. Begleitet wird der Tross von prominenten (Ex-)Sportlern. Täglich werden 70 bis 80 Kilometer im Sattel zurückgelegt. Es gibt Steigungen von Schlat ins obere Filstal, von Eybach nach Böhmenkirch oder von Ottenbach über den Hohenstaufen in den östlichen Schurwald. Wichtig sind neben einem verkehrssicheren Fahrrad (möglichst ein E-Bike) die Helmpflicht für alle. 6 bis 8 erfahrene Guides sorgen für die Sicherheit der Teilnehmer auf der Strecke und wer nicht mehr kann, darf in den „Malteser-Besenwagen“ einsteigen und das Fahrrad wird auf den „Krauter-Fahrradtransporter“ aufgeladen. Für die Teilnahme von Montag bis Freitag ist für die Radler eine vorherige Anmeldung erforderlich. Aus Sicherheitsgründen im Straßenverkehr können lediglich 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitfahren. Zum Abschluss am Samstag gibt es keine Teilnehmerbegrenzung. Klaus Riegert startet um 9 Uhr bei der Fa. Werner Krauter GmbH in Göppingen, Siemensstraße. Jeder der ein verkehrssicheres Fahrrad und einen Helm hat, kann anschließend selbstständig nach Geislingen fahren (mehr dazu siehe Info). Ein wichtiger Partner bei der Benefizrundfahrt ist seit Jahren die NWZ. Das Redaktionsteam sorgt vor, während und nach der Tour mit Berichterstattungen, Bildern und Anzeigen für die entsprechende Wertschätzung der „Tour de Kreisle“ und des Hospizes in der Bevölkerung. „Wir sind dankbar für die breite Unterstützung, die wir über all die Jahre im Landkreis Göppingen und darüber hinaus erfahren haben. Damit können wir schwerstkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase qualitativ sehr gut unterstützen und sind gerne bereit und motiviert, unseren Mitbürgern weitere neue Hospizangebote anzubieten“, so Geschäftsführer Georg Kolb.
Radeln für den guten Zweck
Die "Tour de Kreisle“ hat eine Geschichte, die bis ins Jahr 1998 zurückgeht. Klaus Riegert begann damals die Tour durch den Landkreis als Bundestagsabgeordneter in den Sommerferien. Mit Weggefährten besuchte er auf dem Fahrrad die Städte und Gemeinden des Landkreises. Er verband bereits damals die Sommerausfahrt zum Einwerben von Spenden für soziale Zwecke. Als Klaus Riegert 2008 zum Vorsitzenden von ,Hospiz im Landkreis Göppingen e.V.' gewählt wurde, machte er die „Tour de Kreisle“ zur jährlichen Benefizfahrt für das stationäre Hospiz. Dieses ging nach langer Planungsphase 2013 in Faurndau in Betrieb und feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Über 750 Schwerstkranke wurden seither vom 20-köpfigen Pflege- und Hauswirtschaftsteam von Hospizleiterin Marta Alfia auf ihrem letzten Weg begleitet. Unterstützt werden die Fachkräfte von zehn Ehrenamtlichen, die für ihren Dienst über mehrere Monate geschult wurden. Ehrenamtlich wird auch die Geschäftsführung von Georg Kolb erledigt. Für die seelsorgerische Betreuung kommen jede Woche der kath. Krankenhauspfarrer der Klinik am Eichert und die ev. Gemeinde diakonin aus Faurndau ins Hospiz. Außerdem gibt es für die Gäste auf Wunsch Musik- und Kunsttherapie oder den Besuch eines Therapiehundes. Die Aufnahme ins Hospiz muss von einem Arzt verordnet werden. Steht ein freies Bett im Hospiz nicht sofort bereit, versucht Hospizleiterin Marta Alfia mit den Angehörigen eine Zwischenlösung zu finden. In Geislingen wird der Verein „Hospiz im Landkreis Göppingen e.V.“ dieses Jahr noch mit dem Bau eines zweiten Hospizes beginnen, das acht vollstationäre und sechs Tageshospizplätze anbieten kann. Beim Tageshospiz handelt sich um ein neues Angebot in der Hospizlandschaft. In Württemberg wird Geislingen der erste Tageshospiz Standort sein. Der Bau soll 2025 fertig gestellt sein. Damit wird das palliative Angebot im Landkreis Göppingen flächendeckend weiter verbessert. Zur Finanzierung der laufenden Betriebskosten muss der Verein jährlich rund 150.000 Euro selber aufbringen und nach Fertigstellung des neuen stationären Hospizes und Tageshospizes in Geislingen mehr als das Doppelte. Für den Hospizverein ein großer jährlicher Kraftakt. Der Eigenanteil des Vereins kann ausschließlich über Mitgliedsbeiträge, Spenden und Erbschaften finanziert werden.
Info: Klaus Riegert startet die Abschlussfahrt der „Tour de Kreisle“ um 9 Uhr bei der Firma Werner Krauter GmbH in der Siemensstraße in Göppingen. Anschließen können sich weitere Radler ab:
9.40 Uhr in Eislingen FC Sportplatz (Eichenbachstadion)
9.45 Uhr in Salach, Bäckerei Mayers im Alber
10.10 Uhr in Gingen am Rathaus
10.25 Uhr in Kuchen am Friedhof
10.45 Uhr am Grundstück Heidenheimer Straße 28, Geislingen.
Bei Fragen zur „Tour de Kreisle“ und zum Hospizangebot steht Georg Kolb unter Tel. 0171-8038767 oder per E-Mail info@hospiz-goeppingen.de bereit.