Das eigene Badezimmer, das man mit niemanden teilen muss: Heute nichts Ungewöhnliches mehr, war dies früher etwas ganz Besonderes. Im Jahr 1906 zum Beispiel hatten in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen nur knapp vier Prozent der Wohnungen ein eigenes Badezimmer.
Klare Linien und leichte Reinigung
Seit dieser Zeit hat das Bad viele Entwicklungsstufen durchlaufen. Aus dem einst rein funktionalen Raum ist der ganz eigene kleine Wellnesstempel geworden – vor dem natürlich auch keine Trends haltmachen. Hygiene ist nach wie vor eines der bestimmenden Themen im Badezimmer – nicht nur in Bezug auf den Körper, sondern auch auf den Raum selbst. Zu den diesjährigen Trends gehören daher Toiletten, die sich durch Gestensteuerung kontaktlos bedienen lassen und sich mittels UV-Licht selbst reinigen. Auch bei Wasserhähnen wird die Gestensteuerung beliebter. Spülkästen, Siphons oder Teile der Armaturen verschwinden zunehmend hinter der Wand, was die Reinigung von Waschbecken oder Dusche erleichtert. Zudem wird bei der Gestaltung darauf geachtet, mit möglichst wenig Fugen auszukommen. Auch das erleichtert die Reinigung. Durchaus erwünschter optischer Nebeneffekt: Kleine Bäder wirken größer. Dies wird durch großformatige Fliesen in hellen Farben noch unterstützt.
Im Design treffen klare Linien in diesem Jahr auf Möbel aus Hölzern wie Eiche oder auf Holzimitate. Diese verleihen dem Badezimmer einen warmen Look und holen die Natur ins Haus. Farblich bleiben zwei Trends aus den letzten Jahren erhalten: Erdtöne und die Kombination aus Schwarz und Weiß sind immer noch ganz vorne mit dabei. Neu im Farbkatalog 2023 sind die Farben des Waldes – also Grüntöne in allen Schattierungen von einem hellen, frühlingshaften Grün bis zum dunklen Tannengrün. Statt Fliesen und Putz entscheiden sich immer mehr Menschen für eine Tapete im Badezimmer. Angst vor Schimmel oder einem Ablösen der Tapete muss dabei niemand haben, da diese speziell für Feuchträume geeignet sind.
Duschen unterm Regenbogen
Licht ist im Badezimmer immer ein Thema, denn hier müssen unterschiedliche Wünsche erfüllt werden. Für das Schminken oder die morgendliche Rasur braucht es ein helles Licht, während das romantische Bad am Abend gerne in gedimmten Licht genossen wird. Absoluter Trend in diesem Jahr ist eine Beleuchtung, die in die Dusche integriert wird. So kann man schon am Morgen unter seiner Lieblingsfarbe duschen.
Die Armaturen nehmen sich bei den aktuellen Trends zurück: Hier ist eine matte Optik angesagt. Und zwar nicht nur in Chrom, sondern auch in Schwarz, Gold oder Bronze. Anne Schur