Rund 20 Jahre beträgt nach Erkenntnis des Forsa-Instituts die durchschnittliche Lebensdauer eines Badezimmers. Weiter besagt die Studie, dass sich Männer täglich etwa 35 Minuten im Bad aufhalten, Frauen sogar 47 Minuten. Dabei ist der Sanitärbereich zu Hause nicht nur der Ort der Körperpflege, sondern oft eine heimische Wellnessoase.

Die Mehrheit wendet sich an den Fachmann
Die große Mehrheit der Kunden verlässt sich beim Kauf auf die Beratung des Fachhandels. Beim Einbau technisch anspruchsvoller oder komplexer Badprodukte wie Badewannen, Handtuchheizkörper und bodengleiche Duschen vertrauen die Deutschen ohnehin der handwerklichen Profi-Kompetenz. Bei vermeintlich leichter zu installierenden Ausstattungselementen wurde dagegen häufig selbst Hand angelegt. Das galt besonders für Zubehörartikel, Badmöbel, Spiegelschränke und Brausen. Und wie sollen Badezimmer sein? Neun von zehn Bundesbürgern erwarten eine bequeme Nutzung in jeder Lebensphase, praktisch und funktional wollen rund 84 Prozent. Entspannung und einen hohen Wohlfühlfaktor 83 Prozent. Kriterien wie qualitativ hochwertig und umwelt- und energieschonend folgen im Ranking.
Zuschüsse für barrierefreies Bad
Wer smart plant, denkt bei der Sanierung auch gleich an die Zukunft. Denn je nach Lebenssituation sind die Ansprüche an das Badezimmer unterschiedlich. Dabei sind niedere Schwellen und großzügige Raumkonzepte angenehm und benutzerfreundlich – nicht erst im Pflegefall. Der clevere Clou daran sind die Förderungen, den Bauherrn bei der Badsanierung in Anspruch nehmen können. Für private Bauherren oder Wohneigentümer können die Kosten für die Modernisierung oder den Neubau eines barrierefreien Bades mit einem Zuschuss von mehreren Tausend Euro erstatten werden. Damit die Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gelingt, muss jedoch die Baumaßnahme vor Beginn von der Bank bewilligt, den technischen Mindestanforderungen für barrierefreie Bäder entsprechen und von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.
Durchdachte Lösungen, wie übergangsfreie Duschen, ein rutschfester Bodenbelag oder eine gute Beleuchtung sollten bereits Standard sein. Haltegriffe in der Dusche, neben der Toilette und am Waschbecken bieten Sicherheit. Ein höhenverstellbares Waschbecken, die Sitzerhöhung für die Toilette oder genügend Stauräume in erreichbarer Höhe sind nicht nur funktional, sondern auch komfortabel. Grundsätzlich führt die Tendenz im Badezimmer zu natürlichen Materialien. Auch Holz und Pflanzen sind zunehmend im Bad und WC zu finden. Die Formen sind schlicht und schnörkellos, warme Farben, viel Tageslicht vermitteln das Gefühl von Ruhe und Entspannung.
Großformatige Fliesen liegen im Trend
Ein weiterer Trend hat sich in den vergangenen Jahren durch großformatige Fliesen abgezeichnet und führt mit dem fugenlosen Bad weiter. So wirkt der Raum ohne optische Unterbrechung, mit klaren Linien großzügiger. Außerdem erledigt sich das Problem durch unschöne Kalk- und Schimmelablagerungen in den Fugen. Jedoch bedarf diese Variante einen höheren Planungsaufwand. Deshalb sollten sich Bauherrn in jedem Fall an einen erfahrenen Profi wenden. ab
Umweltfreundlich Kalk entfernen
Bad, Toilette und Küche sind typische Fundorte für Kalk. Denn die Bestandteile in hartem Wasser können schnell für Ablagerungen sorgen, die an den Armaturen, in der Dusche oder im Waschbecken ihre deutlichen Spuren hinterlassen. Die sind nicht nur unschön, sondern können auch die Bildung von Bakterien und Schimmel begünstigen. Wie wird man den Kalk schnell wieder los? Und worauf sollte man achten, wenn man umweltfreundliche Produkte kaufen will? Kerstin Effers von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gibt dazu Tipps.
Übliche Mittel sind nicht immer umweltfreundlich
Wer sich Entkalkungsmittel aus dem Supermarkt holt, handelt nicht immer nachhaltig. Denn diese Mittel enthalten oft eine Industriechemikalie namens Sulfamid-Säure, auch Amidosulfon-Säure genannt. Da Kläranlagen diese Chemikalie nicht zurückhalten können, kann diese in die Umwelt oder sogar ins Trinkwasser gelangen, erklärt Effers, die Expertin für Umwelt und Gesundheitsschutz ist. Es gibt aber auch Essig-, Milch- und Zitronensäure, die vollständig biologisch abbaubar sind, so Effers. Das Problem: Welche Säuren in Entkalkern oder Reinigern enthalten sind, erkennt man meist erst über Datenblätter im Internet. Die Inhaltsstoffe auf der Verpackung müssen nämlich nicht alle einzeln aufgeführt werden. Gut zu wissen: Beim Entkalken von Geräten unbedingt auf Herstellerangaben achten, um Schäden zu vermeiden. dpa