Heimat der Lustnauer Vereine – die Mehrzweckhalle in Lustnau wird heute, Mittwoch, 30. September, offiziell eingeweiht. Zuerst kam der Anbau, dann wurde Bestehendes saniert.
2014 erste Studien durchgeführt
Bereits vor sechs Jahren wurden dann etliche Studien durchgeführt, was man mit der Halle machen könnte. Erhalten? Neu bauen? Tatsache ist, dass die Halle viele Hauptnutzer und darüber hinaus noch weitere Vereine beherbergt. Das sind der TSV Lustnau, die Dorfackerschule – die Einschulung der Erstklässler konnte kürzlich in der neuen Halle toll gefeiert werden –, der Musikverein Lustnau, der Liederkreis und ehemals der Jugendtreff. Darüber hinaus wird die Halle von der Volkshochschule, verschiedenen Kinderhäusern, der LAV Stadt Tübingen, dem Deutschen Roten Kreuz sowie der Musikunion Tübingen genutzt. Diese alle sollten natürlich während der Umbaumaßnahmen nicht zu sehr beeinträchtigt werden.
1. Bauabschnitt 2018
„74 Kubikmeter Holz kamen zum Einsatz, denn ab der Oberkante des Untergeschosses besteht das Gebäude komplett aus Holz“, so der federführende Architekt Eugen Weber. Entstanden ist ein wunderschöner Neubau aus silbergrauer Weißtanne, die witterungsbeständig ist und einen natürlichen Alterungsprozess mitmacht. Der Gymnastikraum mit einer Nutzfläche von 14 x 14 Metern bekam zusätzlich ein Foyer, das als neuer Eingang zur bestehenden Sporthalle im Erdgeschoss dient. Als kleine Randnotiz des Architekten Weber: 14 x 14 Meter sei Tischtennis- Liga tauglich, es sind zwei Partien parallel möglich. Im gleichen Atemzug wurden auch die Umkleiden und WCs im Untergeschoss eingerichtet. „Auch hier haben wir uns für lasierte Fertigbetonwände entschieden, die nicht nur modern, sondern auch extrem robust und sehr schmutzbeständig sind“, so der zufriedene Projektleiter der Stadt Tübingen, Samuel Vormschlag. Überhaupt wurde alles mit viel Liebe zum Detail und gutem Fingerspitzengefühl durchdacht. So finden sich zum Beispiel Holzverkleidungen auch im Untergeschoss des Gebäudes wieder.
Eine Unwägbarkeit gab es gleich zu Beginn der Gründung des Neubaus zu meistern: Die Anzahl der Betonpfähle im Fundament mussten verdreifacht werden, da der Baugrund instabil war. Dennoch konnte die Sporthalle während des ersten Bauabschnitts weiter genutzt werden, was natürlich von großem Vorteil war. Eine Photovoltaikanlage mit 80 Modulen wurde im August 2019 in Betrieb genommen, so wie auch der Neubau mit der neuen Gymnastikhalle.
''Mit einem Neubau hätten wir diese enorm große Fläche niemals hinbekommen.''
Eugen Weber, Architekt
2. Bauabschnitt ab 8/2019
Die Sporthalle neben dem Anbau wurde grundsätzlich saniert. Das bestehende Gebäude bekam neue Fenster, eine neue Dachdeckung und wurde wärmegedämmt, zudem wurde die komplette Gebäudetechnik erneuert. Ein neuer Sportboden sowie neue Wandbekleidungen (Prallwände) und Akustikdecken zieren jetzt die neue, schöne Halle. Zusätzlich zur ursprünglichen Planung wurde ein Aufzug für eine barrierefreie Erschließung von Chorzimmer und Bühne mit eingeplant. Die ehemals angehobene Bühnenfläche wurde auf das Niveau der Halle abgesenkt. Falls für eine Veranstaltung Bedarf besteht, können mobile Bühnenteile aufgebaut werden.
Pünktlich zum neuen Schuljahr 2020 wurde die neue Halle in Betrieb genommen und von fröhlichen Schulkindern „eingeweiht“.