Millionen investiert
Den Umbau der Uhlandschule in ein medizininsches Versorgungszentrum hat sich Dettingen einiges kosten lassen: 4,1 Millionen Euro haben die Gemeinde und die Kommunale Wohnungsbau (KWG) als Bauherr investiert. Und das hat sich gelohnt, denn das Ärztehaus ist neues Vorzeigeprojekt im Ort. Zum einen in städtebaulicher und architektonischer Hinsicht, schließlich ist das historische Gebäude allein schon optisch ein Schmuckstück, zum anderen ist das Medizinzentrum für die Infrastruktur in Dettingen ein echter Gewinn.
Die Umbau- und Sanierungsarbeiten unter der Regie der Dettinger Architektin Verena Hoffmann starteten Ende des vergangenen Jahres zunächst mit der Entkernung des alten Schulgebäudes, das 1915 eingeweiht worden war. Im Anschluss kamen die Handwerker und verwandelten das Haus in eine Baustelle, bei der unterm Strich betrachtet alles nach Plan lief. Keineswegs selbstverständlich, bedenkt man, dass alte Gebäude oftmals ungenehme Überraschungen verbergen können.
Nicht so im Fall des alten Schulhauses, wenn man von einigen verfaulten Holzbalken im Glockenturm absieht. Auch die Bauzeit hielt sich im Rahmen, insgesamt hat man elf Monate für die Sanierung und den Innenausbau benötigt, wobei das Augenmerk unter anderem darauf lag, besondere bauliche Merkmale zu erhalten und für modernen Brandschutz, eine erneuerte Gebäudehülle sowie sanierte Fassade zu sorgen.
Im Inneren des neuen Uhlandzentrums zeugen das Original-Treppenhaus und der Boden von vergangenen (Schul-)Zeiten. Ansonsten hat man das komplett barrierefrei ausgebaute Gebäude der neuen Nutzung und den neuen Mietern angepasst, schließlich sind die Anforderungen an die Räume nun ganz andere als zuvor.
Im ersten Obergeschoss sind nun gleich zwei Praxen zu finden: Die Dettinger Frauenärztin Dr. Ursula Wolf-Geltsch und die Heilpraktikerin für Osteopathie und Akupunktur, Mona Kolesch, teilen sich diese Etage. Ein Stockwerk höher, im zweiten Obergeschoss, hat die Uhlandpraxis ihren Sitz. Die drei Mediziner Dr. Markus Nicolai, Dr. Klaus Marquardt und Dr. Christian Bormann führen hier ihre hausärztliche Gemeinschaftspraxis. Im dritten Obergeschoss ist die Beratungsstelle für Jugend- und Erziehungsfragen des Landkreises Reutlingen zu finden, die bislang in der Bahnhofstraße untergebracht war.
Café mit Außenbereich
Ganz neuen Zwecken dient das Erdgeschoss des ehemaligen Schulgebäudes: Hier öffnet diesere Tage das Café „Altes Schulhaus“ seine Pforten. Verena Kammerer, Betriebswirtin mit Eventmanagement-Erfahrung, empfängt ihre Gäste hier an vier Tagen in der Woche – nämlich von Dienstag bis Freitag. Wer das kleine und ansprechend eingerichtet Café betritt, darf sich zum Beispiel auf ein leckeres Frühstück freuen, auf der Speisekarte stehen unter anderem verschiedene Müsli- Bowls oder Croissants, außerdem kann man sich aus einer großen Auswahl sein individuelles Frühstück zusammenstellen. Der Mittagstisch ab 11.30 Uhr wartet unter anderem mit Suppen, Currys, Bowls und Salaten auf. Am Nachmittag locken dann Kaffee und Kuchen, und am Donnerstagabend kann man auf ein Glas Wein und ein Vesper einkehren.
Und: In der warmen Jahreszeit lockt ein zugehöriger großer Außenbereich – weit ab vom Verkehr und doch mitten im Zentrum lässt es sich entspannt verweilen. Die Einladung, hier eine Auszeit zu genießen, geht an alle Dettinger, wobei die Nähe zum Spielplatz vermutlich besonders Eltern mit kleinen Kindern zusagen wird. Was nun noch fehlt ist die endgültige Neugestaltung des restlichen Schulhofes, die im kommenden Jahr erfolgen soll. Das Uhlandzentrum an sich hingegen ist bereits jetzt Treffpunkt und eine wichtige Anlaufstelle im Ort. mcj