Einst als Freiheitsversprechen gestartet, hat sich das öffentliche Bild der sozialen Medien in den vergangenen Jahren gewandelt. Zwar gelten sie immer noch als Raum, mit dem der demokratische Diskurs partizipativ erweitert wird, doch sind auch seine Schattenseiten offen zu Tage getreten: Auch extremistische Kräfte, die der Demokratie entgegenarbeiten, können hier teilhaben und ihre Positionen effektiv in den öffentlichen Diskurs einbringen. Zudem bieten die sozialen Medien neue Möglichkeiten der Manipulation, Desinformation und auch Bedrängung. In seinem Vortrag ,,Wasmacht die sozialen Medien so gefährlich für die Demokratie und für den Einzelnen?" setzt sich Holger Marcks am Samstag, 11. März, damit auseinander.
Die Wirkung auf den Einzelnen
Aber nicht nur extremistische Kräfte gefährden digital die Demokratie. Postfaktische Dynamiken etwa erfassen mittlerweile alle politischen Milieus, während die Interaktionsdynamiken Polarisierungsprozesse begünstigen. Diese Entwicklungen werden zunehmend auch zur psychischen und physischen Belastung für den Einzelnen.
Zur Person
Holger Marcks ist Sozialwissenschaftler im Bereich der Radikalisierungsforschung, insbesondere im digitalen Kontext, und assoziierter Mitarbeiter beim Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg sowie bei der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung. Er ist außerdem Co-Leiter der Forschungsstelle der Bundesarbeitsgemeinschaft ,,Gegen Hass im Netz".