Bitte Ruhe bewahren!
Sonderveröffentlichung

Verkehrsunfall - was nun?! Bitte Ruhe bewahren!

Egal, wie umsichtig man auf der Straße unterwegs ist: Ein Unfall kann immer passieren. Tritt der Fall ein, kommt es darauf an, richtig zu handeln.

09.02.2023

Auf dem Weg zur Arbeit, bei der Fahrt in den Urlaub oder beim schnellen Abstecher in den Baumarkt: Wer ins Auto steigt, geht in der Regel nicht davon aus, dass ihm auf der Fahrt etwas passieren kann. Und doch gab es zwischen Januar und November 2022 2,2 Millionen Straßenverkehrsunfälle, wie das Statistische Bundesamt ermittelt hat. Bei sieben von acht Unfällen blieb es bei Sachschaden, bei knapp jedem achten Unfall gab es Getötete oder Verletzte.

Und wenn es dann doch gekracht hat?

Ein Unfall kann also jeden treffen. Ist es erst einmal passiert, kommt es besonders darauf an, sich richtig zu verhalten.

1. An erster Stelle steht die Sicherheit. Und zwar sowohl die eigene als auch die der anderen Verkehrsteilnehmer. Das bedeutet: Vor dem Aussteigen die Warnblinkanlage einschalten, die Warnweste anziehen und die Unfallstelle mit einem Warndreieck kennzeichnen.

2. Nicht selten kommt es nach einem Unfall zu Folgeunfällen oder es fährt ein weiteres Fahrzeug in die bestehende Unfallstelle hinein. Daher sollten sich die Unfallbeteiligten, soweit möglich, beim Warten auf die Rettungskräfte zum Beispiel auf eine Böschung zurückziehen.

3. Ist die Unfallstelle abgesichert, gilt es, den Betroffenen zu helfen und die Rettungskräfte zu informieren. Die Polizei sollte in jedem Fall gerufen werden und auch den Rettungsdienst ruft man lieber einmal zu viel als zu wenig.

4. Die Polizei kümmert sich um die Unfallaufnahme. Ist der Unfallhergang nicht zu einhundert Prozent klar, sollte man kein vorschnelles Schuldeingeständnis machen. Davon später wieder wegzukommen, ist mehr als schwierig. Angaben zur Person muss man allerdings machen.

5. Als Unfallbeteiligter darf man zudem auch selbst Beweise sichern, also zum Beispiel Fotos der Unfallstelle für die Versicherung machen. Aber es darf auf keinen Fall etwas verändert werden.

6. Wichtig ist zudem der Datenaustausch aller Beteiligten, damit später alle Ansprüche ordentlich geregelt werden können und es keine Probleme mit der Versicherung gibt. Übrigens: War es nur ein kleiner Auffahrunfall mit einem eher geringen Sachschaden, kann man in Absprache mit der Polizei schon vor Eintreffender Beamten die Straße wieder freimachen. Anne Schur


Wann braucht die Psyche Hilfe?

Oft haben Menschen nach einem Unfall noch lange mit seelischen Belastungen zu kämpfen.

Nach einem Verkehrsunfall trägt oft auch die Seele Narben davon. Dass die Psyche unmittelbar auf einen Unfall reagiert, ist ganz normal. Darauf macht das Portal www.hilfefinder.de aufmerksam, an dem unter anderem der Deutsche Verkehrssicherheitsrat beteiligt ist.

Ein Gefühl des absoluten Kontrollverlustes

Denn: Wenn es kracht, fühlt sich das nach einem enormen Kontrollverlust an. Häufige Beschwerden einer solchen akuten Belastungsreaktion sind ein Gefühl der Betäubung, Konzentrationsprobleme, Unruhe oder Ängste. Klingen diese Beschwerden nach einigen Tagen oder Wochen nicht ab und schränken den Alltag der Betroffenen ein, sollte man sie von einem Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin abklären lassen. Denn in Folge eines Verkehrsunfalls können sich psychische Erkrankungen entwickeln. Betroffene horchen also am besten gut in sich hinein. Fühle ich mich ständig wie in Watte gepackt? Habe ich Albträume, schrecke ich in der Nacht auf oder durchlebe den Unfall in meinen Gedanken immer und immer wieder? Habe ich Angst, mich wieder ans Steuer zu setzen? Das sind Fragen, die dem Portal zufolge dabei helfen können. dpa