Der beste Abfall ist der, der überhaupt nicht entsteht. Nachhaltigkeit und Wegwerfmentalität passen nicht zusammen, und daher sollte eigentlich jeder etwas tun, damit Abfall vermieden wird.
Beispiele für Abfallvermeidung sind etwa die Verschenkbörsen, die es in vielen Landkreisen gibt, oder aber Plattformen im Internet, wo Lebensmittel oder Gegenstände wie Möbel und mehr angeboten werden – oft umsonst und zur Abholung. Denn alles, was noch einmal eine Nutzung findet oder – im Fall der Lebensmittel einen Konsumenten – verringert die Abfallberge. Und verhindert, dass Ressourcen und Energie verschwendet werden.
Nach Angaben des BUND fallen in deutschen Haushalten jährlich etwa 37 Millionen Tonnen Abfälle an, das sind 450 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Rund 55 Prozent der Abfälle fließen in die Verwertung. Ein stoffliches Recycling findet beispielsweise bei Altpapier, Altmetallen, Altglas, bei fast allen Bioabfällen und knapp der Hälfte der Kunststoffabfälle statt. Zahlreiche Elektrokleingeräte, Elektronikartikel, Rechner und Zubehörteile landen aber im Hausmüll. Damit ist nicht nur eine Energieverschwendung verbunden, auch viele wertvolle Materialien – wie seltene und auf dem Weltmarkt knapp werdende Metalle – gelangen bei der Verbrennung in die Schlacke und sind damit verloren.
Dabei gibt es Unternehmen und Initiativen, die sich um die Aufarbeitung solcher Elektrogeräte, Rechner und Co. kümmern und die in den Geräten verbauten wertvollen Materialien isolieren, sammeln und einer Wiederverwertung zuführen.
Beispiele für eine weitere gelungene Abfallvermeidung sind Mehrwegsysteme wie etwa Mehrweg-Getränkeflaschen. Sie werden nach wie vor in ihrer Ökobilanz von keiner anderen Getränkeverpackung übertroffen. Auch die Wiederverwendung von Dingen, die noch gar nicht zu Abfall geworden sind – wie von gut erhaltenen Möbeln und Gebrauchsgegenständen –, ist Abfallvermeidung. Sie gelingt umso besser, je länger die Lebensdauer dieser Produkte ist und je reparaturfreundlicher sie sind.
Die Recyclingquote für Glas liegt nach Angaben des BUND bei über 80 Prozent, die erneute Nutzung spart große Mengen Energie. Auch die Rücklaufquote für Papier ist mit 80 Prozent hoch. Viele Papier- und Pappearten werden praktisch ausschließlich aus Altpapier hergestellt. Bei der Herstellung von Recyclingpapier werden im Vergleich zu Frischfaserpapier im Übrigen jeweils rund 60 Prozent Energie und Wasser eingespart.
Insgesamt sind die Recyclingquoten aber noch steigerungsfähig. Was man selbst tun kann, ist, das eigene Verhalten im Alltag zu ändern und zum Beispiel auf kurzlebige Einmalprodukte zu verzichten, denn auch das bedeutet Abfallvermeidung.
Wer möglichst umsichtig einkauft, verhindert den Verderb von Lebensmitteln. Und fällt dennoch Abfall an, ist die richtige Nutzung der Sammelsysteme für Papier, Glas, Leichtverpackungen oder Bioabfall eine wichtige Voraussetzung für ein möglichst hochwertiges Recycling und damit für Energie- und Rohstoffersparnis. pm/BUND