Von Claudia Linz
Gemeinschaftsraum, Fitnesscenter oder Arbeitsbereich – wie die künftigen Eigentümer ihre „Co-Living-Rooms“ (gemeinsame Wohnräume) nutzen, entscheiden sie selbst. „Wir wollen, dass sich die Bewohner mit den Möglichkeiten auseinandersetzen, die das innovative Wohnkonzept bietet“, erklärt Josef Schlosser, Bauherr des ambitionierten Projekts und Geschäftsführer von Schlosser Holzbau in Jagstzell. „Sie sollen diskutieren, entscheiden und wie Geschwister zusammenleben. Daher tragen die beiden Gebäude die Namen ,Bruder’ und ,Schwester’“.
Im Frühjahr 2020 ist Baubeginn im Stadtquartier „Sonnenrain“ in Schwäbisch Hall-Hessental. Ende 2021 sollen die Eigentümer in die hochwertig ausgestatteten 2- bis 3,5-Zimmer-Wohnungen einziehen können. Den Vertrieb übernimmt die Immobilienabteilung der VR-Bank Schwäbisch Hall-Crailsheim. Jeweils 15 Wohneinheiten mit einer Fläche von 47 bis 95 Quadratmeter entstehen in den beiden Gebäuden.
"Die Wohnungen sind ein Investment in einen durch und durch positiven Lebensraum."
Josef Schlosser, Geschäftsführer Schlosser Holzbau
Zusätzlich zu ihren privaten Bereichen können alle Bewohner die „Co-Living-Rooms“ in beiden Häusern nutzen, die über jeweils 70 Quadratmeter, Küche und Toilette verfügen. Dort findet man zum Beispiel genügend Platz für Familienfeste oder für ein Workout. „Co-Living bedeutet aber auch, zusammen zu arbeiten, zum Beispiel im gemeinsamen Home-Office, in ungezwungener Atmosphäre zu plaudern und Freizeitprojekte anzugehen“, erläutert Schlosser einige der verschiedenen Möglichkeiten. Die Gartenarbeit am Hochbeet oder das Organisieren von Sportgruppen seien nur zwei von vielen Chancen, Dynamik in das eigene Tagesgeschehen zu bringen.
Auch die gemeinsame Gartenanlage sowie die großen Dachterrassen böten Raum für wertvolle Begegnungen und seien ein klares Statement gegen Anonymität, für mehr Gemeinschaft und ein Miteinander der Generationen. Für Schlosser bedeuten die Wohnungen daher „ein Investment in einen durch und durch positiven Lebensraum mit allem, was Schwäbisch Hall an Freizeit, Erholung und Kultur zu bieten hat“. Ein Pilotprojekt für ihn, sein Unternehmen und die Region.
Ob man künftig in direkter Nähe zu seinen Eltern wohnen möchte, die Hilfe im Alltag benötigen, oder einfach Freude an sozialen Aktivitäten mit anderen Bewohnern hat – die bauliche Architektur lasse großen Spielraum zu. „Flexible Grundrisse bieten beispielsweise die Option, zusätzliche Türen oder Verbindungswege zwischen Wohnungen zu berücksichtigen.“ So könne man wie früher als Großfamilie zusammen leben, aber auch als Single, zu zweit oder zu dritt. Auf jeden Fall böte das Wohnen mit Gemeinschaftsflächen die Möglichkeit, sich auch gegenseitig zu unterstützen. Eine alleinstehende, ältere Frau könne zum Beispiel eine junge, berufstätige Mutter unterstützen, indem sie das Kind betreut, nennt Schlosser ein Beispiel. Aber auch der Ausgleich zwischen Beruf und Freizeit, die sogenannte Work-Life-Balance, könne durch das Wohnen und Leben in der Gemeinschaft besser gelingen.
Ein Statement für Nachhaltigkeit
Holzhäuser sind umweltfreundlich und speichern CO2. Damit können Emissionen in die Atmosphäre verhindert werden.
Geschosswohnungsbau in nachhaltiger Holzbauweise ist ein Novum in Schwäbisch Hall. „Wir setzen damit ein klares Statement für den Klima- und Umweltschutz“, sagt Josef Schlosser, Geschäftsführer von Schlosser Holzbau in Jagstzell. „Auch möchten wir damit die Natur in den Wohnraum zurückholen – für mehr Wohlbefinden, einen stärkeren Bezug zur Nachhaltigkeit und ein spürbar gesundes Raumklima.“ Und obwohl es sich bei dem Neubau aus dem Rohstoff Holz um ein innovatives Projekt handele, passe es doch ganz wunderbar zu Schwäbisch Hall, findet Schlosser. Denn in der Stadt habe der Fachwerkbau lange Tradition.
Holz ist für Schlosser der Baustoff Nummer eins. Jedes dritte Haus entstehe inzwischen aus dem umweltfreundlichen, nachwachsenden Material. „Holzhäuser sind aber auch CO2-Speicher und können das über viele Jahrhunderte bleiben“, betont Josef Schlosser. Je mehr andere Materialien durch Holzprodukte ersetzt werden, desto mehr CO2-Emissionen in die Atmosphäre können verhindert werden.“
Neben der Nachhaltigkeit der Materialien, die eingesetzt werden, stünde auch die Energieeffizienz im Fokus. Daher werde die Ressourcen schonende Bauweise um ein durchdachtes und schlüssiges Energiekonzept ergänzt. „Beide Gebäude erfüllen den KfW-55-Standard.“ Dieser beschreibt ein Gebäude, das nur 55 Prozent der Energie benötigt, die ein vergleichbarer Neubau, der den maximal zulässigen Wert nach der Energieeinsparverordnung (EvEV) erreicht.
Die Außenfassade entsteht komplett aus Holzschindeln in Lärche. Für die Tragekonstruktion wird Fichte verwendet. Die benutzerfreundlichen Alu-Fenster sind dreifach verglast. Für die Böden wurde Eichenparkett ausgewählt.
Die Firma Schlosser Holzbau lebe das ökologische Bewusstsein bereits seit 35 Jahren, erläutert der Geschäftsführer. Neben nachhaltigen und innovativen Bauwerken würden moderne Lebensraumkonzepte geschaffen. Die mehrgeschossigen Wohngebäude im Stadtquartier „Sonnenrain“ seien ein Musterbeispiel für diesen Ansatz. Auch für das Unternehmen seien die Bauwerke ein Pilot-, aber auch ein Herzensprojekt, in das viel Engagement und Begeisterung gesteckt werde.