Eine weihnachtliche Zeitreise
Sonderveröffentlichung

Weihnachts- und Neujahrsglückwünsche Eine weihnachtliche Zeitreise

Spielzeug prägt Generationen. Während in den Nachkriegsjahren vor allem Praktisches und Selbstgemachtes verschenkt wurde, sind heute elektronische Geräte und bunte Puppen der Hit. 

FOTO: MYSHANAH/PIXABAY

22.12.2023

Die Zeiten ändern sich. Und mit ihnen auch die Wünsche und das Schenken zu Weihnachten. War in Tagen großer Not das Rare begehrt, weiß man aus der heutigen Fülle an Waren und Produkten oft nicht das Passende auszuwählen. Im vergangenen Jahr wurden zu 56 Prozent Geld oder Gutscheine verschenkt, wie eine Umfrage des Online-Portals „Statista“ verdeutlicht. Das waren die Geschenke, die im Laufe der vergangenen Jahrzehnte unterm Weihnachtsbaum lagen:

Die 2000er-Jahre

Holzspielzeuge, wie eine Eisenbahn oder eine Puppenstube, ein Tretroller, ein Laufrad oder Schaukelpferd läuteten den Beginn des anhaltenden Retro- und Nachhaltigkeitstrends beim Bescheren ein. Für Freude am Weihnachtsabend sorgen aber nach wie vor auch Smartphones oder Unterhaltungselektronik wie Xbox und Playstation, die immerhin auch schon seit gut 20 Jahren ausgepackt werden.

Die 1980er- und 1990er-Jahre

FOTO: EVELYN RUPPRECHT
FOTO: EVELYN RUPPRECHT

Mit einem Tamagotchi unter war dem Weihnachtsbaum Ende der 1990er-Jahre die besinnliche Ruhe während der Feiertage vorbei. Das digitale Haustier wollte betüddelt und gefüttert werden, wann immer ihm daran gelegen war. Das Spielen mit dem neuen Gameboy hatte dagegen schon fast meditative Effekte - es sei denn, man hatte im entscheidenden Level beim Knöpfe drücken und hin- und hersteuern versagt - „Game over“. So mancher mag sich dann auf dem BMX-Rad oder dem Skateboard abreagiert haben, das er auch geschenkt bekam. Oder er hat am Zauberwürfel „Rubix Cube“ nach dem richtigen Dreh gesucht dieser stand ebenso wie der Walkman bei vielen Jugendlichen seit Beginn der 80er-Jahre auf dem Wunschzettel. Für Papas lag damals neben Socken häufig auch eine „stylishe“ Lederkrawatte auf dem Gabentisch. Die Mütter freuten sich über schicke Cashmere-Pullover in bunten Farben.

Die 1960er- und 1970er-Jahre

Rum- und Römertöpfe waren der Geschenk-Hit für kochbegeisterte Genussmenschen in den 1970er-Jahren. Autorennbahnen ergänzten oder lösten die elektrischen Modelleisenbahnen ab, die sich vom Christkind Jungs wünschten. Auch die große Verfügbarkeit von Plastik hat die Spielzeuglandschaft verändert. Letztes Jahr wurde die Barbie-Puppe 60 Jahre alt und seither lässt sie vor allem Mädchenherzen höher schlagen. Auch Lego und Playmobil sind seit den 1970er-Jahren nicht mehr vom Gabentisch wegzudenken.


Ende der 1950er

Die Wirtschaftswunderjahre bescherten Familien an Weihnachten Kofferradios oder Küchenutensilien, wie zum Beispiel praktische Hand-Mixgeräte oder Brotschneidemaschinen.

Die 1940er bis 1950er

In den Nachkriegsjahren erschien es vielen Menschen schon als Geschenk, dass sie oder Angehörige den Zweiten Weltkrieg überlebten. Wer in Zeiten der Not Äpfel oder Nüsse auftreiben konnte, hatte schon einen weihnachtlichen Gaumenschmaus beieinander. Zigaretten vom Schwarzmarkt für den Herrn Papa und selbstgehäkelte Topflappen für die Mutter waren schon eine Besonderheit. Notdürftig bastelte man Bälle und Puppen aus Leder- bzw. Stoffresten oder Lumpen. Ein aus Brettern genagelter Schlitten versprach Winterwonne auf schneebedeckten Hängen.

Ab dem 19. Jahrhundert bis zur Jahrhundertwende

Der Brauch des Schenkens ist so alt wie die Menschheit selbst. Jedoch erst in der Zeit um die Jahrhundertwende kam die Bescherung an Heiligabend in Mode. Wurden früher nur Bedürftige oder Kinder beschenkt, erhielten nun auch Erwachsene ein Geschenk als Zeichen der Zuneigung und besonderer Anerkennung. Spielzeugklassiker wie zum Beispiel der Kaufladen, Steckenpferde, Eisenbahnen und Puppen hielten Einzug in die Kinderzimmer. Ab 1910 auch der Teddybär der Firma Steiff. Heike Viefhaus