Zusätzliche Sicherheit bietet ein Antigen-Schnelltest. Das Robert Koch-Institut rät aktuell explizit: „Personen mit hohem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf sollten unbedingt selbst geimpft sein und nur Kontakt zu Geimpften oder Genesenen mit negativem tagesaktuellem Testergebnis haben.“ Gerade in diesem Fall wäre es schlau, wenn sich alle täglich testen, sagt die Virologin Daniela Huzly vom Uniklinikum Freiburg. Der Grund ist: Gerade bei einer beginnenden Infektion können diese Tests häufig falsch-negativ sein. „Am Tag danach sind sie dann mitunter positiv.“ Man sollte wissen: Bei Geimpften, die sich infizieren, ist die Viruslast auch hoch. Sie sind also ähnlich infektiös wie ungeimpfte Menschen, die sich anstecken. Allerdings sinkt bei Geimpften in der Regel die Viruslast viel schneller wieder. Die Expertin betont mit Blick auf den Besuch bei den Großeltern: Ältere Menschen haben selbst dann, wenn sie ihre Auffrischungsimpfung schon bekommen haben, im Vergleich zu jüngeren Immungesunden einen nicht so optimalen Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf im Fall einer Ansteckung. Gerade deshalb ist es ratsam, dass sich alle vorher vorsichtshalber testen – das gilt auch für Kinder.
Doch selbst in dem Fall gilt, was schon vergangenes Weihnachten wichtig war: Ein negativer Schnelltest sollte einen nicht in Sicherheit wiegen. Grundlegende Hygieneregeln werden lieber weiterhin so gut es geht eingehalten, wenn einem der Infektionsschutz wichtig ist. Dazu zählt das regelmäßige Lüften der Räume, das Husten und Niesen in die Armbeuge und gegebenenfalls das Tragen der Maske. Letztgenanntes kann aus Sicht von Huzly gerade für Menschen aus Risikogruppen ein sehr guter zusätzlicher Schutz sein. Insbesondere, wenn sie eine gut sitzende FFP2-Maske tragen. Das zeigte jüngst eine Studie von Forschenden am Göttinger Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation.
Demnach sank das Ansteckungsrisiko bereits markant, wenn nur die nicht-infektiöse Person eine FFP2-Maske trug. Hatten beide eine gut sitzende Maske aufgesetzt, lag das Ansteckungsrisiko selbst auf kurzer Distanz von 1,5 Metern und einer Stunde Beisammensein bei nur 0,4 Prozent.
Was ist eigentlich mit den im Vergleich zu Antigen-Schnelltests deutlich sensibleren PCR-Tests? Lohnt sich im Vorfeld eines Treffens die Investition von – je nach Anbieter – rund 40 bis zu mehr als 100 Euro (für Express-Tests)? Klar ist, dass sie deutlich sensitiver sind als die Schnelltests – das heißt: Sie schlagen auch schon bei einer sehr geringen Viruslast an und erkennen eine mögliche Infektion dadurch eventuell eher.
PCR-Test als Lösung?
Wenn man eine Person aus einer Risikogruppe für einen Tag besucht, sei ein vorheriger PCR-Test durchaus ein guter Plan, schätzt Daniela Huzly ein. Doch wenn man länger als einen Tag bleibt, ist auch deren Ergebnis nicht mehr verlässlich. Das gilt auch schon dann, wenn zwischen Abstrich und Ergebnis mehr als ein Tag liegt. „Bei einer Inkubationszeit von ungefähr einer Woche kann man das Risiko nicht hundertprozentig ausschließen“, sagt Huzly. Tom Nebe, dpa