Ein Funke reicht aus, um trockene Zweige zu entzünden. Und wenn ein Weihnachtsbaum Feuer fängt, kann es zu einer großen heißen Stichflamme kommen und das Feuer auf umliegende Möbel im Raum und dann auf die gesamte Wohnung übergehen. Daher ist es sinnvoll, seine Rauchmelder zu Hause zu überprüfen, nicht nur an Festtagen. Eine jährliche Wartung ist gemäß der Norm (DIN) 14676) auch für Geräte in Privaträumen vorgeschrieben, so Andreas Jeide, Experte der Initiative „Elektro+“.
Brandmelder überprüfen
Laut Gesetz sei vorgeschrieben, je einen Rauchwarnmelder im Schlaf- und Kinderzimmer sowie in Fluren, die als Fluchtweg dienen, zu installieren. Beim Kauf sollte man ihm zufolge darauf achten, dass die Geräte der europäischen Produktnorm DIN 14604 entsprechen, mit dem Qualitätszeichen „Q“ ausgestattet sind und Prüfzeichen eines anerkannten Prüfinstituts haben. Das CE-Zeichen allein genüge als Qualitätsmerkmal nicht aus, da es nur Auskunft darüber gibt, ob ein Produkt in Europa verkauft werden darf, so Jeide.
Auch wenn eigentlich jeder weiß, dass man Kerzen niemals unbeaufsichtigt lassen soll, gibt es Jahr für Jahr viele Brände in der Weihnachtszeit. Das zeigen Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft: Demnach werden um Weihnachten rund 6000 zusätzliche Feuerschäden den Versicherern gemeldet. Um den Alptraum zu verhindern, rät der Verband Wohnen im Eigentum: Den Weihnachtsbaum auf eine schwer entflammbare Unterlage zu stellen, etwa eine Löschdecke, die nicht kippelt, und die Zweige regelmäßig zu befeuchten. Leicht entzündliches Material wie Vorhänge sollten sich nicht in der Nähe der Kerzen befinden.
Am sichersten sei es jedoch, auf natürliche Flammen zu verzichten und Echtwachskerzen oder Lichterketten mit LED und dem Prüfsiegel GS (Gütesiegel für „Geprüfte Sicherheit“) zu verwenden, erklärt ERGO-Expertin Janna Poll. Sie empfiehlt zudem, Lichterketten regelmäßig auf Schäden zu überprüfen. „Wer viele Lichterketten hat, greift gerne zu Mehrfachsteckdosen. Doch Vorsicht, denn diese sind schnell überlastet und können ebenfalls in Flammen aufgehen. Daher gilt: Keine Geräte, die viel Strom benötigen, oder andere Steckdosenleisten anstecken und alles frei von Staub und anderen Abdeckungen halten.“
Ein deftiger Braten an Heiligabend oder der gesellige Fondue-Abend mit Freunden - gutes und üppiges Essen gehört für viele zu Weihnachten einfach dazu. Doch auch in der Küche herrscht Brandgefahr. „Vor allem bei Öl oder Fett ist das Risiko für einen Brand und eine sogenannte Fettexplosion enorm“, warnt die Versicherungsexpertin. Daher gilt: Niemals Wasser in heißes Fett oder Öl gießen und den angeschalteten Herd nicht aus den Augen lassen.
„Außerdem kann es sinnvoll sein, das Weihnachtschaos in der Küche während der Zubereitung so gering wie möglich zu halten und etwa Geschirrtücher, Küchenpapier und Verpackungen schnellstmöglich von der Arbeitsfläche zu entfernen“, rät Poll.
Verhalten im Brandfall
Besonders zur Weihnachtszeit sind neben den Brandmeldern einige weitere Sicherheitsvorkehrungen sinnvoll, wie ein Eimer Wasser oder ein Feuerlöscher in Griffweite des Weihnachtsbaums. Poll empfiehlt zudem, in der Küche eine Löschdecke speziell für Fettbrände parat zu haben, um ein mögliches Feuer zu ersticken. Bei kleineren Flammen reicht es meist noch aus, einen Deckel auf Topf oder Pfanne zu legen.„Bewohner sollten sich jedoch bei allen Löschmaßnahmen nie selbst in Gefahr bringen“, so Poll.„Spätestens wenn andere Gegenstände in Flammen aufgehen und sich das Feuer ausbreitet, gilt es, umgehend die Wohnung zu verlassen und die Feuerwehr zu rufen.“
pm/dpa