Als Bürgermeister bin ich auch in diesem Jahr dankbar für das Erreichte und das Erlebte in der Gemeinde. Das vorangegangene Jahr war kommunalpolitisch bestimmt durch den Bürgerentscheid „das Verfahren zur Aufhebung des Bebauungsplans Auchthalde einzuleiten“. Nach dem erfolgreichen Bürgerentscheid wurde nunmehr das Verfahren eingeleitet und teilweise durchgeführt. Es flossen schon viele Erkenntnisse aus diesem Prozess in die Entwicklungen der Kommunalpolitik ein. Für das Projekt „Fichtenberg 2040“ werden die Impulse sehr wertvoll sein, wofür ich mich bei allen damals Beteiligten bedanke und um ihre Mitarbeit werbe.
Corona bringt Mehrarbeit
Wie eingangs erwähnt, hat die Corona-Pandemie nicht nur Sie, sondern auch uns vielfältig in der Gemeindeverwaltung beschäftigt, zum Beispiel durch die vielen Regelungen auf gemeindlicher Ebene, in den Bereichen der Gastronomie, beim Einzelhandel, in der Schule und im Kindergarten. Sie mussten immer neu bewertet und angepasst werden. So wurde auch die offene Kindergartenarbeit zur Gruppenarbeit und jetzt zum Ende des Jahres wird wieder mit Funktionsräumen in einem Teilbereich begonnen, um auf diesen Standard zurückzukommen.
Daher gilt allen gemeindlichen Mitarbeitern in der Schule, im Kindergarten und der Gemeindeverwaltung und unserem Rektor Andreas Haller mit dem Lehrerkollegium besten Dank zu sagen, für ihre Offenheit und ihre Mitarbeit, diese Probleme zu lösen und Konzepte zur Bewältigung zu entwickeln. Dank auch allen Eltern und der Bevölkerung für ihr Verständnis dafür.
Die Sanierungen im Kindergarten, Schule und Gemeindehalle waren durch die Corona-Pandemie durch die Nichtnutzung besser durchzuführen, als im normalen Betrieb möglich gewesen wäre. Hier gilt auch allen Mitarbeitern der Gemeinde, der Baufirmen und unseren Ingenieuren dafür Dank zu sagen. Zum Ende des Jahres können wir feststellen, dass die Sanierungen zum großen Teil abgeschlossen sind.
Entwicklung am Standort
In der Herbst-Einwohnerversammlung hat Klaus Wohlfarth als Geschäftsführer der KW Automotive GmbH seine Planungen für den Standort in Fichtenberg vorgestellt und näher erläutert. Die Gemeinde möchte das Gewerbegebiet Hirschäcker in Richtung Kronmühle erweitern, um irgendwann den Verkehr des Gewerbegebiets nach dort zur Kreisstraße zu führen. Hierzu wurde vom Landratsamt Schwäbisch Hall bereits mitgeteilt, dass eine „große Lösung“ nicht möglich ist. Anfang des nächsten Jahres werden diese Themen auf der Tagesordnung des Gemeinderats sein.
Bessere Begehbarkeit
Nachdem im letzten Jahr die Planung für die Umbaumaßnahme zur Verbesserung der Begehbarkeit und Umgestaltung der Parkplätze sowie Neuanlage einer Bushaltestelle im Bereich der Park & Ride Anlage und Bahnhofsvorplatz sowie barrierefreier Umbau von Bushaltestellen abgeschlossen worden sind, wurden nunmehr auch der Zuschussantrag gestellt. Wir gehen davon aus, dass im Herbst die Maßnahmen ausgeschrieben werden können. Für die Zukunft ist der zweigleisige Ausbau der Murrbahn angedacht. Ein Gutachten stützt diesen Wunsch. Der Murrtalverkehrsverband nimmt sich diesem zukunftsweisenden Projekt an. Der Umbau des Bahnübergangs Plapphof wird im nächsten Jahr als Maßnahme planerisch festgestellt. In diesem Zusammenhang wird dann die Stellwerkstechnik dort und am Bahnhof in Fichtenberg umgestellt.
Lebhafte Atmosphäre
Das 50-jährige Eingemeindungsfest der Teilorte Erlenhof/Gehrhof fiel erneut der Corona-Pandemie zum Opfer. Erwähnenswert ist, dass dieser Teilort sich in der Zeit nach der Eingemeindung genauso entwickelt hat, wie der Hauptort mit allen Möglichkeiten und der Verbesserung der Infrastruktur. Durch die lebhafte Dorfgemeinschaft Erlenhof herrscht dort eine sehr gute Atmosphäre im Ortsteil. Das Resümee nach 50 Jahren ist eine Win-Win-Situation für alle, da gemeinsam ein lebenswerter Teilort immer wieder weiterentwickelt wurde. Hierbei gilt unser Dank der Dorfgemeinschaft Erlenhof und den Bewohnern des Teilorts.
Im Laufe des nächsten Jahres stehen einige Baumaßnahmen an. So wird im Bereich des Altbaugebiets „Brückäcker“ mit ELR-Mitteln die Straßensanierung erfolgen und die Wasser- und Abwasserleitungen gleichzeitig erneuert werden. Auch hier herzlichen Dank an die Grundstücksbesitzer für ihre positive Mitarbeit und an die Mitarbeiter des Verbandsbauamts Gaildorf für die Aufarbeitung und für die Bauleitung.
Aufgrund rechtlicher Rahmenbedingungen ist es notwendig, dass die Regenüberlaufbecken in der Gemeinde mit Messeinrichtungen versehen werden. Der Zuschussantrag wurde positiv entschieden und die Arbeiten sind in Teilbereichen bereits abgeschlossen. Herzlichen Dank an die Grundstücksbesitzer, die durch Dienstbarkeiten den Maßnahmen zugestimmt haben.
Schnelles Internet
Größere Bauarbeiten stehen durch die Breitbandmaßnahmen in der Zukunft an. Alle Teilorte erhalten in den nächsten Jahren eine gute Breitbandversorgung. Die Ausschreibung wurde durch den Zweckverband Breitband Landkreis Schwäbisch Hall im Dezember veröffentlicht. Im nächsten Jahr soll dann auch eine weitere Ausschreibung über den Zweckverband Breitband Landkreis Schwäbisch Hall für Teilbereiche innerhalb des Hauptortes gemacht werden. Nach und nach wird dann durch „unsere eigenen Maßnahmen“ und der Telekom/Vodafone die Breitbandversorgung noch im gesamten Gemeindegebiet verbessert werden und eine gewisse Konkurrenz entstehen, die der Bevölkerung zu Gute kommen sollte.
In der Hauptstraße zwischen Kirche und Ortsausgang an der Straße „Anlagen“ werden die noch nicht gestalteten Gehwege mit Mittel des Sanierungsprogramms hergestellt und gestaltet. Der Straßenzug erhält dabei auch eine neue Beleuchtung. Somit wäre der gesamte alte Ortskern einheitlich gestaltet.
Der Gemeindeverwaltungsverband Limpurger Land der Kommunen Stadt Gaildorf, Gemeinde Fichtenberg, Gemeinde Oberrot und Gemeinde Sulzbach-Laufen, wird in der Karlstraße in Gaildorf das ehemalige Notariatsgebäude erwerben und das Gebäude für die Unterbringung des Verbandsbauamts in Gaildorf sanieren. Dies ist auch ein Sinnbild für die gute Zusammenarbeit unter den Kommunen des Limpurger Landes.
Schutz vor Wasser und Feuer
Der Feuerwehrbedarfsplan wurde in diesem Jahr in Angriff genommen und wird im nächsten Jahr zum Abschluss kommen. Alle fünf Jahre wird damit die Ausstattung und Funktionalität der Freiwilligen Feuerwehr Fichtenberg überprüft und gegebenenfalls müssen dann auch Anforderungen an Geräte, Gebäude und das Personal neu überdacht und angepasst werden.
Nach den Hochwasserereignissen im Ahrtal gewann die Diskussion um örtliche Sirenen wieder an Fahrt. Die Gemeinde Fichtenberg hatte bisher noch jeweils eine Sirene im Hauptort und in Mittelrot im Einsatz. Auf Dauer werden vier Sirenen im Hauptort und je eine Sirene in den Teilorten Mittelrot und Erlenhof neu aufgebaut werden. Dank an alle Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden für ihren Übungsbetrieb und für ihre Bereitschaft im Einsatzfall zeitnah zum Wohle unserer Bevölkerung zur Verfügung zu stehen, vor allem auch in dieser Corona-Pandemie-Zeit.
Die Verbesserung der Löschwasserversorgung wird in den Teilorten, in denen keine ausreichende Löschwasserversorgung zur Verfügung steht, im nächsten Jahr Thema sein. Ebenso hat sich das Verbandsbauamt Gaildorf mit der Gemeindeverwaltung der Frage angenommen, wie sich Starkregenereignisse in unserer Topografie auf die Ortslagen auswirkt. Die Ergebnisse werden im nächsten Jahr präsentiert und in die Diskussion eingebracht.
Der Musikverein Fichtenberg musste im letzten Jahr die Feier zu seinem 40-jährigen Bestehen verschieben und hatte dieses Jahr wieder Pech mit seinen Veranstaltungen. Deshalb hat er im Rahmen eines Konzerts im Schulhof die Jubiläumsehrungen ihrer Mitglieder vorgenommen.
Im Herbst fand das 6. Stiftungsfest der Bürgerstiftung Fichtenberg statt. An diesem Termin wurden viele Anerkennungspreise an private Personen vergeben, die sich um die Gemeinde und um deren Ruf verdient gemacht haben. In diesem Zusammenhang wurden dann auch die Blumenpaten, die öffentliche Grünflächen unentgeltlich pflegen, geehrt und der Blumenschmuckwettbewerb ausgerichtet. Allen einen herzlichen Dank, für den unentgeltlichen Beitrag zu einem „schönen“ und wirksamen überörtlich wahrnehmbaren Fichtenberg. Prof. Dr. Theo Simon wurde der Stiftungspreis der Bürgerstiftung Fichtenberg für seine jahrelange uneigennützige Mitarbeit zum Wohle der Allgemeinheit und unserer Bevölkerung überreicht.
Nachdem im letzten Jahr die 15. Kunst- und Hobby-Ausstellung ausgefallen ist, wurde sie dieses Jahr nachgeholt. An dem Zulauf an Besuchern als auch an der großen Anzahl der Anbieter war das Interesse greifbar. Die Ausstellung war künstlerisch sehr hochwertig. Herzlichen Dank an alle Aussteller, an unsere Organisatorin Stefanie Dietz und an die Besucher.
Unsere örtlichen Vereine und Institutionen konnten wegen der Corona-Pandemie-Vorgaben in diesem Jahr wieder keine der schon zur Tradition gewordenen Veranstaltungen durchführen. Daher ist es umso wichtiger, auch den Vereinen und vor allen Dingen ihren Verantwortlichen Dank zu sagen, dass sie in dieser Zeit Verantwortung für deren Fortbestand übernehmen. Ich hoffe und wünsche mir, dass nächstes Jahr wieder viele dieser aus der Vergangenheit bekannten Veranstaltungen stattfinden und wir uns persönlich dort treffen werden.
Dank und Abschied
Nach diesem sehr arbeitssamen Jahr möchte ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Gemeindeverwaltung, des Bauhofs, im Kindergarten und der Schule recht herzlich für ihre Mitarbeit bedanken. Vor allem auch für die Umsetzung aller Corona-Pandemie-Vorgaben.
Ich danke auch den Mitarbeitern des Verbandsbauamts, der Polizei und unseren Ingenieurbüros und Fachleuten für die gute Zusammenarbeit in dieser Zeit; der Bevölkerung für das Verständnis für alle Regelungen in der Pandemie und ihre Unterstützung bei der Gemeindearbeit durch den persönlichen Einsatz oder Anregungen bei Einwohnerversammlungen oder durch Mitteilungen.
Wie eingangs erwähnt, ist dies mein letzter Bericht als Bürgermeister der Gemeinde Fichtenberg. Nach 32 Jahren habe ich mich entschieden, nicht mehr zu kandidieren. Ich habe mir lange überlegt, ob ich noch für eine gewisse Anzahl an Jahren, wenn auch nicht für die gesamte Amtsperiode, kandidieren soll. Nach Bewertung der örtlichen Situation wäre es für einen Nachfolger viel leichter, in der Gemeinde anzukommen und mit unserem „Fichtenberg 2040“ könnte er auch eigene Gedanken und Richtungen einbringen oder vorgeben. Alle größeren Maßnahmen sind abgeschlossen. Diese Entscheidung fiel mir nicht leicht, da ich mehr als mein halbes Leben Bürgermeister in der Gemeinde Fichtenberg war und Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger dabei sehr lieb gewonnen habe und mit Ihnen zusammen sehr viel erreicht wurde.
Ich bedanke mich für das in vielen Jahren entgegengebrachte Vertrauen und auch für das Verständnis für manche Entscheidungen, die nicht immer im Sinne aller waren. Ich werde weiterhin in der Gemeinde wohnen, die mir zur zweiten Heimat geworden ist. Eine kleine Bitte zum Schluss, bringen Sie sich nach wie vor ein, arbeiten Sie mit, dies bringt unsere Gemeinde voran.
In diesem Sinne möchte ich wie auch in den vorangegangenen Jahren mit einem Zitat enden: „Chancen sind wie Sonnenaufgänge. Wer zu lange wartet, verpasst sie“ (Joan Lunden). Damit endet mein letzter kurzer Jahresrückblick 2021 und mein Ausblick auf 2022 mit dem Wunsch, dass Sie liebe Leserinnen und Leser und Ihre Familien ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes, erfolgreiches neues Jahr 2022 erleben werden.
Roland Miola,
Bürgermeister