Das gehört zu den größten Genüssen in der Weihnachtszeit: frische Gutsle oder Plätzchen, deren Auswahl von Backtag zu Backtag größer wird. Um dann schließlich an den Festtagen auf einem bunten Teller zu landen: Jetzt kann man aus dem Vollen schöpfen und die Vielfalt der Sorten bewundern, ehe Stück für Stück weggenascht wird.
Bestimmte Gutsle wünscht sich jeder auf seinem bunten Teller. Was wäre ein solcher ohne Ausstecherle? Oder aber ohne feine Haselnuss-Zimtsterne? Einfach undenkbar, sagt sich der Genießer. Denn Zimtsterne beispielsweise sind nicht nur lecker, sondern werden auch ganz ohne Mehl zubereitet. Stattdessen kommen Haselnüsse in den Teig. Kein Wunder, dass die würzigen Sterne oft als erste aufgegessen werden.
Besonders, wenn die Naschkatzen in der Familie entdecken, dass sie mit Nuss-Nougatcreme gefüllt wurden. Wie gut, wenn man da vorgesorgt und gleich ein Blech mehr gebacken hat. Wer die feine Köstlichkeit auch einmal kosten möchte, der sollte sich am folgenden Rezept versuchen.
Zutaten: zwei Eiweiß, 160 Gramm Puderzucker, 300 Gramm gemahlene Haselnüsse, zwei Teelöffel gemahlener Zimt, ein Teelöffel Zitronensaft, 120 Gramm Nuss-Nougat-Creme. Außerdem brauchen Hobbybäcker für dieses Rezept Plätzchenausstecher, einen sehr kleinen runden Ausstecher und einen Spritzbeutel.
Zubereitung: Für den Teig das Eiweiß steif schlagen, dabei den Puderzucker einrieseln lassen und zwei Teelöffel der Masse beseite stellen. Haselnüsse und Zimt unter den Eischnee heben. Den Teig zwischen Backpapier etwa vier Millimeter dick ausrollen. Aus dem Teig mit dem Plätzchenausstecher Sterne ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Mit einem sehr kleinen runden Ausstecher Löcher in die Mitte der Hälfte der Sterne stechen.
Jetzt den beiseite gestellten Eischnee mit Zitronensaft verrühren und auf den Sternen mit Loch verstreichen. Im vorgeheizten Backofen bei 120 Grad Umluft etwas zehn Minuten backen. Die Haselnuss-Zimtsterne auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Nuss-Nougat-Creme mit einem Spritzbeutel auf den Sternen ohne Loch verteilen und mit den übrigen Sternen abdecken. Und dann einfach servieren und gemeinsam genießen. djd
Eine Rede und ein Umzug
Weihnachten: Andere Länder, andere Sitten: Überall in Europa und anderswo gibt es besondere Bräuche zu den Festtagen. Manche sind ganz schön skurril.
Es weihnachtet sehr! Doch welche Festtagsrituale haben andere Länder? Travelzoo – Herausgeber von Reise- und Freizeitangeboten – hat bei seinen Mitarbeitern auf der ganzen Welt nachgeforscht und die verrücktesten Bräuche zusammengestellt.
Aber man war auch im eigenen Land auf der Suche: Beliebter Brauch in Deutschland ist das so genannte „Schrottwichteln“. Dabei geht es darum, möglichst sinn- und nutzlose Sachen zu verschenken – und zwar an die Liebsten, die im Gegenzug ebenfalls jemanden mit etwas völlig Absurdem beglücken müssen.
Jedes Jahr wichteln Millionen Deutsche im Freundeskreis oder in der Familie und verschenken das, was sie irgendwo im Keller oder auf dem Dachboden finden. Das kann eine alte, halb abgebrannte Kerze sein, eine Kinderkassette aus alten Tagen oder aber ein Küchengerät, für das man nie Verwendung fand. Der Wert der Gegenstände spielt keine Rolle, es ist eher die Freude an den skurrilen Dingen, die die Schenker und Beschenkten hier beflügelt.
Dekorierter Stamm
Auch in anderen Ländern gibt es solche lustigen weihnachtlichen Rituale, auch viele andere Nationen haben etwas absurde Bräuche. Zum Beispiel Spanien. Dort mag der Weihnachtsmann gerne Mandarinen – zumindest wenn es nach den Katalanen geht. In der spanischen Region besorgen sich die Menschen in der Adventszeit einen Baumstamm, dekorieren ihn mit einer roten Mütze, damit er aussieht wie der Weihnachtsmann. Und der wird dann mit Mandarinenschalen gefüttert.
Je mehr Mandarinenschalen der bemützte Baum – auch Tió de Nadal genannt – bekommt, desto mehr Geschenke gibt es an Heiligabend. „Das ist eine typische katalanische Tradition“, erklärt Sandra Gracía, Reisespezialistin aus Barcelona, „daher kann ich nicht an Weihnachten denken, ohne dass mir der Tió de Nadal in den Sinn kommt.
Sie kennt den Hintergrund des Brauchs: Früher war der „Tió de Nadal“ (etwa: Weihnachtsonkel) ein Holzscheit, der im Kamin des Hauses brannte und Wärme für die Feuer schenkte. „Heute soll er immer noch Wärme und Zuneigung verbreiten – aber vor allem durch Geschenke.“
Knallbonbons
In Großbritannien dreht sich an Weihnachten alles um eine Rede. Was wird die Queen sagen? Wird sie ihre Enkel erwähnen? Verliert sie ein Wort über Harry und Meghan? Und laufen vielleicht sogar irgendwann ein paar tobende Urenkel durchs Bild? „Die Weihnachtsansprache der Queen ist bei uns Briten ein absolutes Pflichtprogramm“, sagt die UK-Reisespezialistin Emily Heath: „Wir schauen sie alle gemeinsam mit der Familie an und schließen sogar Wetten darauf ab, was die Queen trägt und welche Fotos im Hintergrund stehen.“
Während die Monarchin spricht, essen die Leute vor dem Fernseher traditionelle Weihnachtsspezialitäten wie Rosenkohl oder Christmas Pudding, tragen Papierkronen und ziehen an Knallbonbons. Die Geschenke gibt es übrigens erst am nächsten Morgen.
Der Heiligabend ist in China ganz klar für Pärchen reserviert: Verliebte verbringen ihn gemeinsam und machen sich einen schönen Abend. Geschenke gibt es natürlich auch: „Wir schenken uns an Heiligabend rote Äpfel. Wir glauben, dass sie uns Glück und Frieden bringen“, sagt Emily Huang aus Peking.
Sie erklärt: „Apfel heißt in unserer Sprache Ping Guo, der Weihnachtsabend Ping An Ye. Ping steht dabei für Frieden und Sicherheit.“ Wichtiger als Weihnachten ist hier aber immer noch das Chinesische Neujahr, das die Menschen sehr groß feiern: Sie schmücken ihre Häuser in verschiedenen Rottönen – Rot gilt ebenfalls als glücksbringend – und treffen ihre Familien.
Am Weihnachtsmorgen wird es in Kanada laut – zumindest in der Provinz Nova Scotia. Denn einige der Einwohner dort maskieren sich und ziehen von Haus zu Haus. Dabei machen sie – mit Ketten und Glocken – so viel Lärm wie möglich. So lange, bis sie genügend Süßigkeiten zugesteckt bekommen, um sie von ihrem Umzug abzulenken.
„Diese Tradition trägt bei uns den Namen Belsnicking“, erklärt Amanda Blake von Travelzoo Kanada, „aber auch in vielen anderen Regionen gibt es eigene Rituale.“
In der kanadischen Provinz Labrador etwa sammeln die Menschen Rüben ein und höhlen sie aus. Sie stellen eine Kerze hinein und schenken sie dann ihren Kindern. Noch eine Besonderheit: Die Einheimischen veranstalten Winterfestivals, auf denen Geschenke überreicht und viel gesungen und getanzt wird. ots