Weihnachtskarten: Schreib doch mal wieder
Sonderveröffentlichung

Weihnachtszauber Weihnachtskarten: Schreib doch mal wieder

"Liebe Familie & Freunde, wir wünschen Euch frohe und besinnliche Weihnachtstage": Auch in Zeiten von Kurznachrichten und Co. haben Weihnachtskarten nichts von ihrem Zauber verloren.

Mit Weihnachtskarten macht man nicht nur anderen eine Freude, sondern auch sich selbst, indem man die Schreibzeit bewusst genießt. Foto: BiljaST/Pixabay

02.12.2023

Draußen wirbelt es weiße Flöckchen durch die Luft, drinnen duftet es nach Tee, Plätzchen und Tannenzweigen und das Feuer im Kamin prasselt: Der ein oder andere bekommt da doch sicher Lust, sich an den Tisch zu setzen und Weihnachtskarten an Freunde und Familie zu schreiben – natürlich mit einem schönen Füller und in bester Sonntagsschrift.

Die Mutter der Weihnachtspost

Den Grundseiten für diese noch heute beliebte Tradition wurde einst von Queen Victoria (1819 – 1901) gelegt. Im Jahr 1843 beauftragte sie Lord Sir Henry Cole, der als Beamter ihres Hofes unter anderem für Postangelegenheiten zuständig war, mit dem Entwurf einer Karte zum Weihnachtsfest. Cole setzte sich mit dem Illustrator John Callcott Horsley in Verbindung. Dieser sollte ein festliches Motiv für eine Karte entwerfen, die die Aufschrift „Merry Christmas and a Happy New Year to you“ tragen sollte. Heraus kam ein Weihnachtskarte, die in der Mitte eine Familie gemeinsam am Tisch zeigte, deren Mitglieder den Betrachter zum Teil anblicken. Umrahmt wird die Szene von Weinranken. Horsely ließ sich bei seinem Entwurf von traditionellen christlichen Motiven inspirieren. Die Weihnachtskarte wurde in einer Auflage von 1000 Stück gedruckt. Zunächst war das Postwesen den adligen Kreisen vorbehalten. Doch die Einführung der Briefmarken und durch den anlaufenden Transport der Post mit der Eisenbahn wurden Weihnachtskarten immer populärer und auch für einen Großteil der Menschen erschwinglich.

"22 500 Pfund brachte eine der von Queen Victoria in Auftrag gegebenen Weihnachtskarten aus dem Jahr 1843 bei einer Auktion im Jahr 2021."

Quelle: BBC

Wunschblätter statt Karten

Die erste Weihnachtskarte in den USA wurde im Jahr 1874 von Louis Prang in Boston gedruckt. Er machte sich nicht nur neue technische Möglichkeiten des Farbdrucks zu Nutze, sondern rief auch gestalterische Wettbewerbe aus, um kreative Motive für seine Weihnachtskarten zu finden. In Deutschland wurden zwar jede Menge Weihnachtskarten hergestellt und in zahlreiche Länder exportiert, doch geschrieben wurden kaum welche. Beliebter waren hierzulande die sogenannten Wunschblätter, auf denen meist ein Gedicht abgedruckt war. Erst nach dem Ersten Weltkrieg begann die Weihnachtskarte auch hier Fuß zu fassen. as