Sonderveröffentlichung

Weihnachtszauber in Ehingen Barbara und ihre Zweige

Zwischen dem ganzen Tannengrün und den kahlen Ästen sind frische Blüten im Winter eine willkommene Abwechslung.

Blühen am Barbaratag geschnitten Zweige an Heiligabend auf, soll das Glück für das neue Jahr bringen. Foto:Pezibear/Pixabay

28.11.2024

Sie ist eine der bekanntesten Heiligen der Christen: Barbara von Nikomedien. Der Legende nach lebte sie im 3. Jahrhundert und wurde von ihrem Vater Dioscuros einen Turm eingesperrt und von der Außenwelt abgeschirmt. Barbara nahm den christlichen Glauben an, was ihren Vater dazu veranlasste, sie zu töten. Zwar gelang ihr die Flucht, doch ein Hirte verriet ihr Versteck und Barbara wurde von ihrem eigenen Vater enthauptet.

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Blüten zwischen all dem Wintergrau

Seit dem 12. Jahrhundert wird der 4. Dezember in der römisch-katholischen und der griechischorthodoxen Kirche als Tag der Heiligen Barbara gefeiert. Und zu diesem Tag gibt es einen ganz besonderen Brauch: An diesem Tag schneidet man Zweige von Obstbäumen ab und stellt sie zu Hause in eine Vase, auf dass sie am Heiligabend ihre Blüten öffnen und frisches Grün die Wohnung schmückt. Je nach Region werden als Barbarazweige die Zweige von Kirsch-, Pflaumen- oder Apfelbaum, Birke, Haselnuss, Rosskastanie, Weide, Holunder, Rotdorn oder auch Forsythien verwendet.

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Barbarazweige brauchen einen Kälteschock, damit sie im Dezember blühen. Deshalb sollte man die Zweige erst in die Tiefkühltruhe legen, wenn sie noch keinen Frost im Freien erlebt haben. Nach diesem Kälteerlebnis werden die Zweige über Nacht in lauwarmes Wasser gelegt. So bekommen die Knospen vermittelt, dass nun ihr Frühling begonnen habe und sie blühen können. Um die Aufnahmefähigkeit für das Wasser zu erhöhen, muss man die Enden der Zweige am nächsten Tag schräg anschneiden, danach kommen sie in eine Vase mit frischem Wasser. Die Flüssigkeit sollte alle drei bis vier Tage ausgetauscht werden. Die Vase steht am besten im warmen Wohnraum.

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Doch was hat nun die Heilige Barbara mit den frisch geschnittenen Zweigen von Obstbäumen zu tun? Nachdem ihr Vater Barbara auf der Flucht erwischt hatte, wurde sie ins Gefängnis gebracht. Auf dem Weg dorthin soll sie mit ihrem Gewand an einem Zweig hängengeblieben sein, der abbrach. Sie nahm den Zweig mit in ihre Zelle, stellte ihn dort in ein Gefäß mit Wasser und er erblühte am Tag ihrer Hinrichtung.

as/tak