„Genossenschaft ist gelebtes Teamwork, mit dem wir gemeinschaftlich besser am Markt bestehen, schlagkräftiger sein sowie Ressourcen und Einrichtungen effizienter nutzen können“, so beschreibt Vorstandsvorsitzender Reinhold Fritz von der Weinkellerei Hohenlohe (WKH) in Adolzfurt die nach wie vor aktuelle Genossenschafts-Idee. Vorteile, die die Väter der Weinkellerei Hohenlohe erkannt hatten, als Vertreter von 14 Weinbaugemeinden aus dem Kreis Öhringen am 23. Juni 1950 die „Weinkellereigenossenschaft Hohenlohe“ gründeten. 75 Jahre hat die Genossenschaft nun auf dem Buckel, in denen sie sich von einer Not- und Zweckgemeinschaft zum Aushängeschild und Stabilitätsfaktor für den Weinbau in Hohenlohe entwickelt hat. „Den gäbe es ohne die WKH so nicht mehr“, ist sich Fritz sicher. Grund genug, den 75. Geburtstag mit einem Jubiläumswochenende am 19. und 20. Juli zu feiern.

Gut 700.000 Liter Wein haben die Genossen im Gründungsjahr auf einer Rebfläche von 159 Hektar erzeugt. Heute bewirtschaftet die WKH mit 542 Hektar gut zwei Drittel der Rebfläche des Hohenlohekreises und erzeugt in 32 Weinorten Jahr für Jahr unter der 1992 eingetragenen Marke „Fürstenfass“ rund fünf Millionen Liter Wein.
Fragt man Reinhold Fritz nach den wichtigsten Meilensteinen der 75-jährigen WKH-Geschichte, so nennt er neben der eigentlichen Gründung den ersten Kellerei-Neubau auf dem Gelände des Herrenkellers in Pfedelbach im Jahr 1964, den wachstumsbedingt notwendigen Umzug in eine neue Betriebszentrale am heutigen Standort in Adolzfurt im Jahr 1994 sowie die Fusionen mit der WG-Michelbach-Söllbach 1997, mit der Kochertalkellerei 2012 und zuletzt 2016 mit der WG Heuholz. „Seitdem steht Fürstenfass für den kompletten genossenschaftlichen Weinbau in Hohenlohe“, betont Reinhold Fritz.
Trotz der schwierigen Marktlage sieht er die WKH mit ihren Betriebseinrichtungen „auf Stand der Technik“ und der „kompromisslosen Qualitätsstrategie“ nicht nur „bilanziell gut aufgestellt“. Mit einem Mix aus vertrieblichen, innovativen und produktionstechnischen Maßnahmen sowie „attraktiven und marktgerechten Produkten, mit und ohne Alkohol“, wolle man der Krise trotzen. Er sieht keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken und geht davon aus, dass die Genossen im Jahr 2050 „auch ihr 100-jähriges Jubiläum feiern werden“. pm
Mitfeiern beim Jubiläumswochenende
Unter dem Motto
„Feiern Sie mit uns“ lädt die Weinkellerei Hohenlohe zum Fest: Samstag, 19. Juli, von 18 bis 24 Uhr und Sonntag, 20. Juli, von 11 bis 19 Uhr. Neben Weinen und herzhaften Speisen (sonntags auch Kaffee und Kuchen) gibt es an beiden Tagen Livemusik. Samstags mit der Band Steel, Wine & Honey, sonntags mit dem Musikverein Pfedelbach (11 bis 14 Uhr), der Stadtkapelle Ingelfingen (15 bis 18 Uhr) und dem Fürstenfass-Chor. Bei einem Tag der offenen Tür am Sonntag warten auf die Gäste Kellerführungen, eine Ausstellung zur 75-jährigen Geschichte der Genossenschaft und einiges mehr. Geöffnet sind auch der Weinverkauf und das Weinbaumuseum im Langen Bau in Pfedelbach.