Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden an Diabetes - ohne es zu wissen. Die Dunkelziffer bei Diabetes-Erkrankungen ist deshalb so hoch, weil ein beginnender Diabetes Typ 2 nicht weh tut und zunächst so gut wie keine Symptome zeigt. Um noch mehr Menschen für diese lebensverändernde Erkrankung zu sensibilisieren und über Möglichkeiten der Behandlung aufzuklären, wurde 1991 der Weltdiabetestag ins Leben gerufen. 2006 wurde er durch eine UN-Resolution offizieller Tag der Vereinten Nationen und wird jedes Jahr weltweit am und um den 14. November mit Patientenveranstaltungen sowie Aufklärungs- und Mitmachaktionen begangen.
Eine vielfältige Erkrankung
Spricht man von Diabetes, meint man eigentlich die Gruppe der Stoffwechselstörungen„Diabetes mellitus“, die auf einem Mangel an Insulin im Körper beruhen. Umgangssprachlich spricht man auch von der (Blut)zuckerkrankheit schlicht: „Ich habe Zucker.“ Am bekanntesten unter den Diabetes-Erkrankungen sind Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2. oder sagt
Beim Diabetes Typ 1 handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse angreift und zerstört. Zu den typischen Symptomen gehören zum Beispiel vermehrter Harndrang, ein ständiges Durstgefühl oder Gewichtsverlust. Durch die lebenslange Einnahme von Insulin lässt sie diese Art der Diabetes behandeln. Meist macht sie sich im Alter unter 14 Jahren bemerkbar und kann zum Beispiel von den Eltern vererbt werden.
Diabetes Typ 2, die häufigste Diabetes-Form, entsteht, wenn der Körper nicht mehr ausreichend auf Insulin reagiert oder nicht genug Insulin produziert. Eine gewisse Veranlagung im Zusammenspiel mit Bewegungsmangel und Übergewicht sind Hauptursachen, um an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Häufig tritt diese Art der Diabetes erst im höheren Alter auf. In der Regel wird sie mit einer angepassten Ernährung und mehr Bewegung behandelt. as/pm
Warum ausgerechnet der 14. November?
Warum findet der Weltdiabetestag eigentlich immer am 14. November statt? Der 14. November 1891 ist der Geburtstag von Sir Frederick Banting, der 1921 gemeinsam mit Charles Best, John James Rickard Macleod und James Collip das Insulin entdeckte. Der in Kanada geborene Banting war als Chirurg und Physiologe tätig.
Zusammen mit Macleod erhielt er im Jahr 1923 für diese Entdeckung den Nobelpreis für Medizin. Banting war da gerade einmal 32 Jahre alt und ist bis heute der jüngste Preisträger des Medizinnobelpreises.
6,9 Prozent der Menschen in Deutschland zwischen 20 und 79 Jahren litten im Jahr 2021 geschätzt an Diabetes Typ 1 oder Diabetes Typ 2. Zum Vergleich: In Norwegen waren es nur 3,6 Prozent, in Mexiko 16,9 Prozent. Quelle: Statista
1552 v. Chr.: Aus diesem Jahr stammen die ersten schriftlichen Überlieferungen von Diabetessymptomen. Niedergeschrieben wurden sie im Ebers Papyrus, einer medizinischen Schrift rolle des alten Ägyptens. Auch bei Mumien konnten Diabetes-Erkrankungen nachgewiesen werden. Quelle: Wikipedia
1600 Neuerkrankungen an Diabetes pro Tag treten in Deutschland auf. Somit liegt die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen bei Erwachsenen bei rund einer halben Million. Bei gleichbleibender Entwicklung wird damit gerechnet, dass hierzulande bis zum Jahr 2040 etwa 12,3 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt sein werden. Quelle: www.diabetesde.org