Augen als Fenster zur Welt - unter diesem Motto steht die Woche des Sehens 2023 von Sonntag, 8., bis Sonntag, 15. Oktober. Im Rahmen der Aktionswoche laden Organisationen der Augenmedizin, der Selbsthilfe und der Entwicklungszusammenarbeit zu zahlreichen Veranstaltungen ein. Gemeinsam mit der Fernsehjournalistin Gundula Gause als Schirmherrin möchten sie auf die Bedeutung guten Sehvermögens, die Ursachen vermeidbarer Blindheit und die Situation von blinden und sehbehinderten Menschen in Deutschland und den ärmsten Ländern der Welt aufmerksam machen. Das vielfältige Angebot reicht von Fachvorträgen über Hilfsmittelausstellungen und Beratungen betroffener Menschen bis hin zu inklusiven Theatervorstellungen und Aktionen in Schulen. Für Grundschulen entwickelt die Woche des Sehens in diesem Jahr ein Brettspiel.
Augenärztinnen und Augenärzte können einen Sehverlust vermeiden oder sogar rückgängig machen. Jedoch helfen sie nicht nur, wenn es um Augenerkrankungen geht.
Mit fachkundigem Blick und unterstützt durch modernste Technik erkennen sie oft auch Allgemeinerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck und dies schon bevor gravierende Schäden eingetreten sind und bevor die Patientin oder der Patient sich ihrer bewusst ist. Hier lässt sich gegebenenfalls noch durch eine Änderung des Lebensstils gegensteuern oder zumindest kann eine Behandlung schon im frühen Krankheitsstadium einsetzen.
Der Sehsinn kommt den unverzichtbar meisten von uns vor. Bei blinden Menschen übernehmen jedoch andere Sinne die Wahrnehmung der Welt. Durch Hören, Tasten, aber auch Riechen und Schmecken erkunden sie ihre Umwelt. Sie „sehen“ also mit allen Sinnen. Selbsthilfeorganisationen unterstützen blinde und sehbehinderte Menschen dabei, ihren Alltag zu meistern, und erweitern auch die Perspektive sehender Menschen, indem sie für die Situation der Betroffenen sensibilisieren.
Der Graue Star ist mit 17 Millionen Betroffenen die häufigste Blindheitsursache weltweit. Er tritt nicht nur im Alter auf, auch Kinder sind betroffen. Diese Augenerkrankung ist jedoch heilbar - durch eine Operation. Viele Familien in den ärmsten Regionen der Welt können sich diese Operation aber nicht leisten. Deshalb helfen die Partner der Entwicklungszusammenarbeit den Menschen im Globalen Süden, indem sie Augenoperationen finanzieren, für die Ausbildung von Augenärztinnen und Augenärzten sorgen und Krankenhäuser unterstützen.