Sie sind wahre Spezialisten im Baubereich und zeigen auf den Baustellen im Land tagtäglich, was beim Bauen mit Holz alles möglich ist: Zimmerer sind äußerst gefragte Fachleute, die bei weitem für mehr zuständig sind als nur für das Aufrichten des Dachstuhls eines Hauses. Der Aufbau eines Daches gehört natürlich zu den Tätigkeiten eines Zimmerers, doch das ist nur eine der zahlreichen Leistungen am Bau, für die ein Zimmerer ausgebildet und bestens qualifiziert ist.
Allround-Ansprechpartner
Tatsächlich umfasst das Aufgabenspektrum des Zimmerers eine Vielzahl von Tätigkeiten rund um den Neubau und um die Modernisierung von Altbauten. Das macht ihn zum Allround-Ansprechpartner für Architekten, Bauherren und Bauinteressierte.
Vor allem natürlich, wenn es ums qualitativ erstklassige Bauen mit Holz geht – denn dies ist seit Jahrhunderten die traditionelle Domäne des Zimmererhandwerks. Der Werkstoff Holz, mit dem Zimmerer tagtäglich zu tun haben, steht für Natur und Nachhaltigkeit.
Kaum ein anderes Material ist so vielfältig einsetzbar. Neben seiner Flexibilität bietet Holz aber noch viele weitere Vorteile. So handelt es sich dabei um einen nachhaltigen, weil nachwachsenden Rohstoff. Weiteres Plus: Bei der Verarbeitung von Holz ist der Energieverbrauch nicht übermäßig groß.
Zimmerer, die den Werkstoff Holz aus dem Effeff kennen, sind daher beispielsweise gefragte Fachleute für den Bau von Holzhäusern aller Art sowie die hochpräzise Herstellung vorgefertigter Bauteile. Auch die Ausführung von Ausbauarbeiten, beispielsweise bei Dachsanierungen, sowie von Aufstockungen gehört zu ihren Leistungen. Nicht zuletzt die Realisierung von Holzkonstruktionen – vom Dachstuhl über die Treppe bis hin zum Wintergarten. Außerdem sind Zimmerer gefragt, wenn es um den Bau geneigter Dächer mit Ziegel- oder Dachsteineindeckung oder den Einbau von Dachfenstern, Gauben und Lichtkuppeln geht.
Bei aller Liebe zur Tradition ist das Zimmererhandwerk äußerst zukunftsorientiert – Hightech-Wissen inklusive. Schließlich zählt der Holzbau zu den innovativsten Bautechniken. Ein Zimmerer muss deshalb heute nicht nur ganz klassisch mit Hammer und Klopfholz umgehen können, sondern auch komplexe CAD-Konzepte erstellen und perfekt umsetzen können.
Holzbau boomt in Deutschland
Das Know-how und die Kreativität des Zimmerers leisten einen maßgeblichen Beitrag dazu, dass Gebäude aus Holz flexibel den unterschiedlichsten Wünschen angepasst werden können, andererseits aber auch funktional und energetisch voll überzeugen.
Auch dank des Könnens und der Professionalität der Zimmerer und Holzbauunternehmen boomt der Holzbau in Deutschland. Gebäude aus Holz – auch als Mehrgeschosser oder Mehrfamilienhäuser – sind mehr und mehr nachgefragt. Gerade auch in Städten.
Das war nicht immer so. Bis in die 1990er Jahre war der Holzbau vornehmlich in ländlichen Regionen zu Hause, allenfalls in stadtnahen Randgebieten entdeckten Bauherren den Bau- und Werkstoff Holz für ihre Projekte. Seither hat sich viel getan: Ausgerechnet im urbanen Raum wächst der Wunsch nach Holzbauwerken aller Art sowohl privat als auch öffentlich.
Neben vielen Alltagsaufgaben, die der Stadtreparatur oder der Sanierung des Bestands zuzuordnen sind und bei denen sich der Holzbau unauffällig bewährt, erregen neuartige Gebäude in der Fachwelt besonderes Aufsehen. Sie zeigen nicht nur die Machbarkeit mehrgeschossiger Holzbauten in den Innenstädten, sondern auch ihr städtebauliches und architektonisches Potenzial.
An dieser positiven Entwicklung haben Zimmerer großen Anteil und beweisen somit, dass der traditionelle und nachhaltige Baustoff Holz ein Material der Zukunft ist und in modernen Bauten seinen Platz hat. Und apropos Moderne: Das Zimmererhandwerk ist heutzutage kein reines „Männerreservat“ mehr - es gibt in Deutschland auch immer mehr Zimmerinnen. pm