Die Betriebe der Zimmerer-Innung Tübingen kooperieren regelmäßig.
Längst sind die Zeiten vorbei, in denen Zimmersleute ausschließlich mit Holz gearbeitet haben. „Wir kennen uns aus mit Dämmmaterialien, arbeiten mit luft- und winddichten Folien, decken Dächer ein und erledigen Flaschnerarbeiten – unsere Kunden wünschen heute mehr Leistungen aus einer Hand und dem kommen wir gerne nach“, so der Obermeister.
Die technischen Herausforderungen sind über die Jahre gewachsen, vieles wird mit Maschinensteuerung erledigt. So werden ganze Häuser mit Hilfe einer CNC-Maschine geplant und hergestellt. Die Einzelteile müssen auf der Baustelle „nur noch“ zusammengebaut werden.
Wer sich für den Beruf des Zimmerers oder der Zimmerin interessiert, sollte ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen haben, ein mathematisches Grundverständnis mitbringen und wissen, wie der Satz des Pythagoras angewendet wird. „Spaß an körperlicher Arbeit und eine gewisse Widerstandsfähigkeit gehören auch dazu“, betont Obermeister Jan Baumgart: „Im Winter ist es auf der Baustelle mitunter sehr kalt, im Sommer dafür heiß.“ Das Interessensspektrum sollte breit gefächert sein und man sollte auch mit überraschenden Situationen klarkommen können. „Wer mit dem Gedanken, immer schon gerne mit Holz gearbeitet zu haben, ein Praktikum oder eine Ausbildung beginnt, merkt bald, dass er mit vielen anderen Materialien zu tun hat. Flexibilität gehört auch dazu“, kommentiert Baumgart.
„Alles in allem ist unser Beruf unglaublich abwechslungsreich“, fasst der Innungsobermeister zusammen.