Sonderveröffentlichung

Auto-Check im Frühjahr Was sollte mein Auto können?

Die Diskussionen um Klimawandel und Luftqualität reißen nicht ab. Viele Verbraucher sind verunsichert. Wer einen Neuwagen kauft, sollte im ersten Schritt die eigenen Bedürfnisse definieren.

Die sprichwörtliche Qual der Wahl: Angesichts der Vielzahl an Antriebsarten sollten sich Verbraucher im Autohaus gründlich informieren.

18.03.2020

Vor einigen Jahren war die automobile Welt übersichtlich: Da standen Benziner und Diesel zur Wahl. Heute sind neue Antriebstechnologien hinzugekommen, mit Erdgasautos, Hybridmodellen und reinen Elektroautos. Hybridfahrzeuge kombinieren einen modernen Verbrenner mit Elektrokomponenten.

Dabei wiederum unterscheidet man Plug-in-Hybride, die sich an der Steckdose aufladen lassen, sowie Mildhybride und Stronghybride. Die gute Nachricht: Alle modernen Antriebe zahlen heute schon auf das Ziel ein: den CO2-Ausstoß möglichst gering zu halten und keine nennenswerte Auswirkung auf die Luftqualität zu haben. Fabrikneue Autos erfüllen alle die Abgasnorm Euro 6d-Temp.

Das eigene Mobilitätsverhalten kennen

Experten raten, die Kaufentscheidung vom eigenen Mobilitätsverhalten abhängig zu machen: Brauche ich das Auto täglich oder nur gelegentlich? Wie viele Kilometer fahre ich im Jahr? Nutze ich einen Anhänger? Bin ich hauptsächlich in der Stadt oder über längere Strecken unterwegs? Habe ich eine Lademöglichkeit? Diese und weitere Faktoren spielen bei der Entscheidung eine wichtige Rolle.

Vor dem Kauf sollte man in jedem Fall den Verbrauch und damit die CO2-Emissionen überprüfen. Ab 2020 dürfen europäische Neuwagen im Durchschnitt über die Flotte nur noch 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen. Doch die Unterschiede zwischen den Fahrzeugen sind groß.

Bei Langstrecke kann sich ein neuer Diesel rechnen

Bei einer jährlichen Fahrleistung von rund 15 000 Kilometern und mehr bietet der Diesel viele Vorteile. Neue Diesel-Modelle, die Euro 6d-Temp erfüllen, stoßen auch im realen Verkehr nur noch wenig Stickoxide (NOx) aus meist liegen sie deutlich unterm Grenzwert. Dabei sind Diesel sparsam im Verbrauch und ermöglichen hohe Reichweiten, ohne dass unterwegs lange Ladezeiten einzuplanen sind.

Hybridfahrzeuge wiederum kombinieren das Beste aus zwei Welten. Ob als Dienstwagen oder Privatfahrzeug der Plug-in-Hybrid ist eine gute Alternative, wenn er regelmäßig zu Hause und auf der Arbeitsstelle mit grünem Strom geladen werden kann. Durch die Stadt elektrisch fahren und dennoch über ausreichend Reichweite für den Urlaub oder die Wochenendfahrt zu verfügen, ist für viele eine attraktive Lösung. Wer Probleme mit der Ladeinfrastruktur hat, kann auf Mild-Hybride mit 48-Volt-Batterie zurückgreifen: Sie helfen beim Kraftstoffsparen, indem sie Energie beim Bremsen und Rollen zurückgewinnen. Allein dadurch sinken der Verbrauch und damit der CO2-Ausstoß um bis zu 15 Prozent.

Lohnt sich für mich ein Elektroauto?

Das rein batterieelektrische Auto hat vor allem in der Stadt Vorteile - und überall dort, wo es bereits eine gut verfügbare oder eigene Ladeinfrastruktur gibt. Ein Nachteil kann die begrenzte Reichweite sein. Auf langen Strecken sollten Pausen von etwa 30 Minuten eingeplant werden für das Wiederaufladen der Batterie. djd/cw

Wind nicht unterschätzen

Starker Seitenwind und Sturmböen können beim Autofahren gefährlich werden. Oberstes Gebot: Langsam fahren!

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Bei starkem Wind müssen Autofahrer noch vorsichtiger und konzentrierter unterwegs sein als sonst.

2020 hat sich bislang von seiner stürmischen Seite gezeigt. Wer bei starkem Wind mit dem Auto unterwegs ist, sollte das Lenkrad besonders gut festhalten und das Tempo drosseln, sobald sich Bäume und Büsche deutlich zur Seite neigen, rät die Prüforganisation Dekra. Auch auf entsprechende Warnschilder und Windsäcke sollte man achten.

Starker Seitenwind und Sturmböen können Fahrzeuge unter Umständen weit zur Seite abdrängen und etwa Lastwagen oder Busse im Extremfall sogar umkippen, weshalb man an Brummis & Co besonders aufmerksam vorbeifahren sollte. Grundsätzlich gilt: Je höher die Geschwindigkeit, desto größer das Kipprisiko eines Fahrzeugs, aber auch die Gefahr, als Autofahrer selbst vom Wind abgedrängt zu werden.

Also: Fuß vom Gas. Und wer merkt, dass sein Fahrzeug wegen einer großen seitlichen Angriffsfläche empfindlich reagiert, sollte noch einmal langsamer fahren. Eine ungünstig große Angriffsfläche können nicht nur Lastwagen, Busse und Transporter bieten, sondern auch Wohnmobile, SUVS, Vans oder Autos mit Dachboxen.

Beim Passieren von Waldschneisen oder bei der Ausfahrt aus Tunneln droht ebenfalls Gefahr: Sobald man mit seinem Fahrzeug den Windschatten verlässt, kann der Wind schlagartig aufs Auto treffen und energisches Gegenlenken notwendig machen. Das gilt auch auf Brücken und Hochebenen, wo Windstöße ohnehin jederzeit ungehindert angreifen können.

Stürmt es richtig, stoppt man besser. Bei wirklich starkem Sturm sollten Autofahrer die Fahrt unterbrechen und Schutz suchen, bis sich die Lage beruhigt hat und dabei wegen Verletzungs- und Lebensgefahr nicht in unmittelbarer Nähe von Bäumen parken. pm/cw