Immobilienmarkt - Neubau oder Sanierung: Der Traum vom Eigenheim
Sonderveröffentlichung

Bauen & Wohnen Immobilienmarkt - Neubau oder Sanierung: Der Traum vom Eigenheim

Steigende Kosten, höhere Zinsen, Fachkräftemangel  – wer heute eine Immobilie bauen will, hat es deutlich schwerer als noch vor fünf Jahren

Die eigenen vier Wände für die Familie: Ein solches Vorhaben gilt es gut zu planen. Foto: © Kzenon/adobe.stock.com

08.05.2023

Der Traum vom Eigenheim bewegt viele Menschen. Sie möchten ihre eigenen vier Wände errichten, um ihren Wohnraum selbst zu gestalten, um unabhängig zu sein oder auch um fürs Alter vorzusorgen. Doch mittlerweile fragen sich immer mehr Bauwillige: Kann ich mir das überhaupt leisten?

Denn die Zeiten von besonders günstigen Zinsen sind erst einmal vorbei, gleichzeitig steigen die Kosten fürs Baumaterial – und das alles, wo doch die Inflation sowieso schon den Geldbeutel dünner werden lässt.

Dass viele Menschen unter diesen Umständen den Traum vom Eigenheim erst einmal auf Eis legen und neu kalkulieren, lässt sich an diesen Zahlen sehen: Das Statistische Bundesamt verzeichnete von Januar bis November 2022 deutlich weniger erteilte Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser: Der Rückgang betrug 15,9 Prozent.

Stein um Stein in die Höhe: Das neu erbaute Eigenheim ist für viele ein Traum. Foto: © Wolfilser/adobe.stock.com
Stein um Stein in die Höhe: Das neu erbaute Eigenheim ist für viele ein Traum. Foto: © Wolfilser/adobe.stock.com

Bei Zweifamilienhäusern waren es 10,1 Prozent weniger, bei Mehrfamilienhäusern immerhin ein Plus von 1,2 Prozent. Besonders der unerwartet plötzliche Wegfall der staatlichen KfW-Förderung Anfang vergangenen Jahres brachte viele Bauwillige dazu, ihre Pläne für ein Eigenheim aufzugeben oder zu verschieben, bis es neue Fördermittel gibt.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau hat brandaktuell im März 2023 neue Programme aufgelegt: Für den Neubau oder Kauf einer klimafreudlichen und energieeffizienten Wohnung gibt es auf Antrag zinsverbilligte Kredite von der KdW. Die Fördersumme beträgt maximal 100 000 Euro, für Wohngebäude mit Nachhaltigkeits-Qualitätssiegel 150 000 Euro. Gefördert werden Gebäude mit geringen Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus, hoher Energieeffizienz, niedrigen Betriebskosten und einem hohen Anteil erneuerbarer Energien für die Erzeugung von Wärme und Strom.

Insgesamt gibt es 750 Millionen Euro vom Staat. Dazu kommen 350 Millionen Euro speziell für Familien – dieses zusätzliche Programm soll im Juni starten. In jedem Fall lohnt es sich, sich im Vorfeld bei Banken, seriösen Finanzberatern oder auch Energieagenturen nach Fördermöglichkeiten zu erkundigen. Oft gibt es lokale Fördertöpfe für bestimmte Maßnahmen.

Eine weitere Hürde auf dem Weg zum Eigenheim ist die viel diskutierte Pflicht zur Solaranlage. Zwar gibt es noch keine gesetzliche bundesweite Vorgabe, auf Neubauten Solaranlagen zu installieren. Doch wer neu baut oder etwa sein Dach saniert, kommt um eine Photovoltaikanlage fast nicht herum. Zumal einige Bundesländer bereits entsprechende Regelungen eingeführt haben.

Baden-Württemberg ist dabei Vorreiter: Eine Baugenehmigung für Neubauten oder Dachsanierungen gibt es nur, wenn eine Photovoltaikanlage gebaut wird. Bayern zieht nach: Seit Anfang März sind Gewerbe- und Industriedächer sowie die Dächer öffentlicher Gebäude solarpflichtig. Wohngebäude – Neubau oder Sanierung – sollen ab Anfang 2025 folgen.

Zwar ist die Solaranlage auf den ersten Blick eine weitere Hürde auf dem Weg zum Eigenheim, treibt sie doch die Baukosten in die Höhe. Doch auf lange Sicht hilft sie, die Energiekosten in Grenzen zu halten.

Fazit: Der Neubau des Eigenheims bleibt für viele der große Traum, jedoch wird die Umsetzung für manche schwieriger. Die Umstände sorgen dafür, dass manche Pläne etwas abgespeckt oder Teile des Vorhabens vielleicht zeitlich verschoben werden. ka/red

Stein, Stahl, Beton, Holz

Das beliebteste Material für den Hausbau ist nach wie vor Ziegel. Doch auch Beton, gegossen in Kombination mit Stahl oder in Steinform, ist auf dem Vormarsch.

Als besonders nachhaltiges
Baumaterial gilt Holz. Es wird zum einen in der Ständerbauweise des Fertigbaus als Trägermaterial genutzt, aber auch für Massivhäuser verwendet.

Neben dem zeitintensiven Massivbau, bei dem aufwendig Wände hochgezogen werden, und dem schnellen Fertigbau, bei dem die Fertigteile vormontiert und auf dem Grundstück in kurzer Zeit zusammengesetzt werden, können Häuser mittlerweile auch aus Beton gedruckt werden. Auch das geht schnell.