Herausforderungen angehen
Sonderveröffentlichung

Berufliche Neuorientierung Herausforderungen angehen

Beruf: Für eine Veränderung im Job ist es auch im mittleren Alter nicht zu spät - entweder im bisherigen Unternehmen oder mit einem kompletten Wechsel.

Mit Weiterbildungen im Beruf neue Aufgaben wahrnehmen - etwa als Führungskraft. Foto: dpa/Zacharie Scheurer

06.04.2024

Auch wenn es im täglichen Arbeitsleben gut läuft, regt sich bei vielen Menschen im mittleren Alter nicht selten der Wunsch nach Veränderung. Denn die Lebenserwartung steigt seit Jahren weiter an, und nicht selten wird auch noch im Rentenalter gearbeitet.

Und wer sagt denn, dass mit Veränderungen und Lernbereitschaft nach dem 40. Geburtstag Schluss sein muss? Außerdem taucht die Frage nach der persönlichen Erfüllung im Job und dem Sinn der Arbeit oft erst später im Leben auf. Kurzum: Nicht wenigen Menschen stellt sich die Frage nach einer beruflichen Neuorientierung.

Weiterbildung als Chance

Unternehmen Den Job wechseln und noch einmal ganz neu anfangen? In Zeiten des Fachkräftemangels, der viele Branchen betrifft, durchaus eine Option. Denn viele stellen auch Quereinsteiger ein und bilden diese aus. Das gilt zum Beispiel in der Pflege- und Gesundheitsbranche, aber auch für Kindertagesstätten und sogar für Schulen.

Ein Jobwechsel beziehungsweise eine Veränderung im Berufsleben ist aber auch im bisherigen Unternehmen möglich, indem man Weiterbildungen besucht oder aber auch sogenannte Bildungsurlaube antritt, um sich höher zu qualifizieren. Das Besondere beim Bildungsurlaub: Als Arbeitnehmer hat man sogar gesetzlichen Anspruch darauf, vom Arbeitgeber für eine Fortbildung von der Arbeit freigestellt zu werden. Und das unter Fortzahlung der Vergütung.

Es handelt sich dabei um zusätzliche Tage, die nicht auf den Erholungsanspruch angerechnet werden. Diese Tage können für Weiterbildungen genutzt werden, denkbar ist der Besuch von Sprachkursen, Seminaren, wie etwa im Bereich Marketing, oder von Führungskräftetrainings. Wer an solchen Angeboten teilgenommen und entsprechende Kurse absolviert hat, dem eröffnen sich möglicherweise ganz neue Chancen und Aufgaben im eigenen Betrieb.

Was aber, wenn man ganz Anderes plant? Wenn man Träume umsetzen möchte - etwa sich mit einem eigenen kleinen Unternehmen selbstständig zu machen? Ein anderes Szenario: Neue Herausforderungen locken einen, etwa die, statt im Produktmanagement lieber im Online-Marketing arbeiten zu wollen. Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, warum man seine Arbeit wechseln und ein beruflicher Neustart wagen will.

Möglichkeiten, mit Erfolg die Branche oder das Unternehmen zu wechseln, gibt es viele, doch sollte man sich auch der Risiken bewusst sein und genau hinterfragen, ob die Unzufriedenheit im bisherigen Job tatsächlich mit der eigentlichen Arbeit zu tun oder andere Ursachen hat.

Eigene Stärken ausloten

Um sich der eigenen Situation bewusster zu werden, hilft es, in sich hineinzuhören und sich Fragen zu stellen. Fragen wie diese: Was macht mich im Beruf glücklich? Was sind meine Stärken, welche will ich künftig mehr nutzen? Welche Themen und Tätigkeiten stelle ich mir nach dem Neustart vor? Welche Erfahrungen privater und beruflicher Natur kann ich vorweisen? Welches berufsübergreifende Knowhow bringe ich mit? Und: Wie soll das neue berufliche Umfeld aussehen?

Hilfestellung in Sachen Jobwechsel und Neuorientierung bieten Berufs- und Bewerbungsberater sowie die Agenturen für Arbeit. Auch der Besuch von Berufsmessen, zu denen vielerorts regelmäßig eingeladen wird, kann weiterhelfen, Perspektiven für eine neue berufliche Zukunft zu gewinnen. Denn nicht selten wenden sich Jobmessen auch und gerade an Menschen, die über einen Wechsel nachdenken.

Man kann sich dort darüber informieren, welche Möglichkeiten es als Quereinsteiger in anderen Branchen gibt und erste neue Kontakte knüpfen. A propos Kontakte: Die eigenen, die man in seinem bisherigen Erwerbsleben bereits hergestellt hat, können durchaus ebenfalls helfen, ganz neu durchzustarten.
pm/mcj/dpa