BFD und FSJ: Ein passendes Angebot für jeden
Sonderveröffentlichung

Bundesfreiwilligendienst und FSJ BFD und FSJ: Ein passendes Angebot für jeden

Sport, Integration, Natur- und Umweltschutz, Arbeit mit Senioren, Kindern oder Menschen mit Behinderung: Freies Soziales Jahr für junge Menschen und Bundesfreiwilligendienst in jedem Alter

Das Freiwillige Soziale Jahr steht jungen Menschen offen: Viele Einrichtungen und Organisationen bieten Plätze an. Foto: dpa/Felix Kästle

30.05.2023

Für viele junge Menschen in Deutschland beginnt in den nächsten Wochen eine ganz neue Zeit: Die Schule liegt hinter ihnen, die Prüfungen zum Abschluss sind geschafft. Nun stellt sich unweigerlich die Frage: Wie geht es weiter? Ausbildung? Studium? Auslandsjahr? Manch einer wünscht sich noch etwas Aufschub, möchte noch keine endgültigen Entscheidungen über die Zukunft treffen, die erste Zeit nach der Schule aber dennoch sinnvoll nutzen. Das ist eine gute Idee. Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) sind dafür geradezu ideal.

Erfahrung weitergeben

BFD und FSJ sind zwei soziale Freiwilligendienste, die man in Deutschland absolvieren kann. Doch wo liegen die Unterschiede der beiden Varianten? Und wer kann sich wann und wo engagieren? Egal, ob man sich für Sport, Integration, Natur- und Umweltschutz, die Arbeit mit Senioren, Kindern oder Menschen mit Behinderung interessiert: Beim BFD und FSJ findet jeder ein passendes Angebot.

Um genauer zu werden: Hinter dem Begriff des Bundesfreiwilligendienstes verbirgt sich ein freiwilliges zivilgesellschaftliches Engagement, an dem sich jeder Bürger in Deutschland beteiligen kann, unabhängig von Geschlecht, Religion oder Nationalität. Der Dienst bietet jedem Menschen die Möglichkeit, sich einzubringen - das Alter spielt keine Rolle. Es gibt auch keine Altersobergrenze. Was bedeutet, dass man diesen Dienst auch noch im Rentenalter antreten kann eine schöne Möglichkeit, Lebenserfahrung weiterzugeben.

Auch der Schulabschluss spielt beim Bundesfreiwilligendienst keine Rolle. Um Bufdi, so werden die Teilnehmer des BFD meist genannt, werden zu können, muss man aber mindestens die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben. Diese endet, je nach Bundesland, im Alter von 15 oder 16 Jahren.

Wichtiger als der Schulabschluss sind andere Dinge, etwa, die Fähigkeit, zuzuhören, wenn Menschen von ihren Sorgen und Nöten berichten, der Wille, mit anzupacken, um Dinge zum Besseren zu verändern, oder die Fähigkeit, sich auf neue Situationen einzulassen. Auch die Bereitschaft, Erfahrungen zu machen und mit Lebensbereichen in Kontakt zu treten, die man sonst nicht kennengelernt hätte, zählt umso mehr.

Der Bundesfreiwilligendienst kann über eine Dauer zwischen sechs und 18 Monaten, in Ausnahmefällen auch über zwei Jahre, angepeilt werden. Das Freiwillige Soziale Jahr hingegen richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene. Jedes Jahr leisten rund 100 000 junge Menschen in Deutschland einen solchen Freiwilligendienst. Wer sich hier engagieren möchte, muss wie beim BFD die Pflichtschulzeit vollendet haben. Allerdings kann man das FSJ nur bis zum 27. Geburtstag absolvieren.

Egal ob BFD oder FSJ: Mit beiden Diensten kann man sich für die Gesellschaft und die Mitmenschen engagieren und Gutes tun. Dabei hat man die Wahl, ob man dies in einem Bereich tut, der einen ohnehin schon lange interessiert, oder ob man einmal etwas völlig Neues ausprobiert. Gerade für die jüngeren Freiwilligen sind die Dienste eine gute Möglichkeit, um vielleicht neue Berufsfelder für den späteren Lebensweg kennenzulernen. Und unabhängig vom Alter bereichert ein solcher Dienst das Leben aller Beteiligten. pm/as

Vorgeschichte des BFD

Ende 2010 wurde vom Bundeskabinett die Aussetzung der Wehrpflicht und somit auch des Zivildienstes beschlossen. Schon im Vorfeld gab es eine Debatte und verschiedene Vorschläge für einen freiwilligen Ersatzdienst.

Am Ende einigte man sich auf den Bundesfreiwilligendienst, der zum 1. Juli 2011 eingeführt wurde und, nach anfänglicher Zurückhaltung, heute als Erfolg gilt.